1. FC Köln Kaderanalyse: Mittelfeld und Angriff
Knapp elf Wochen nach dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte startet der FC am Freitag das Unterfangen „schnellstmöglicher Aufstieg“. Personell haben sich die Kölner nur über Leih-Rückkehrer und den eigenen Nachwuchs verändern können. Doch die schlagen ins Gewicht. Unsere Kaderanalyse des 1. FC Köln: Mittelfeld und Angriff.
Mitte Mai endete beim 1. FC Köln eine weitere Erstliga-Phase, die Geißböcke sind zum siebten Mal in die 2. Liga abgestiegen. Auch, weil die Offensive nicht so richtig in Fahrt kommen wollte. Normalerweise der Zeitpunkt für einen personellen Umbruch. Der war bekanntlich nicht im großen Ausmaß möglich. Dennoch gab es personelle Veränderungen. Der 1. FC Köln in unserer Kaderanalyse: Mittelfeld und Angriff.
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28 Tore in 34 Spielen spricht nicht gerade für eine gut funktionierende Offensive. Tatsächlich blieben Großteile von Mittelfeld und Angriff in der vergangenen Spielzeit weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ausgerechnet in diesen beiden Mannschaftsteilen sehen sich die Kölner in dieser Spielzeit gut aufgestellt. Dabei könnte der Fakt der Transfersperre einen durchaus positiven Aspekt beinhalten. Gerade im Mittelfeld gibt es bei den Kölnern so gut wie keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Einzig Faride Alidou, der allerdings auch ab und an als Stürmer agierte, hat den Verein verlassen. Mit Mathias Olesen und Marvin Obuz haben die Geißböcke zwei Leih-Rückkehrer als Ergänzungsspieler zurückbekommen. Ergänzungsspieler, die aber eine wichtige Rolle übernehmen können. Gerade Obuz blickt auf eine starke Saison zurück, ist nach Verletzung wieder da.
Stark besetztes Zentrum
Der Stamm ist dagegen zusammengeblieben. „Man merkt auch, dass viele Spieler schon länger zusammenspielen und viele Automatismen greifen. Das zentrale Mittelfeld mit Eric Martel, Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic ist für mich das Kölner Herzstück“, sagte Ex-Trainer Steffen Baumgart unlängst dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Tatsächlich gehören die drei Akteure laut dem Online-Portal transfermarkt.de zu den wertvollsten Spielern der Liga. Einzig Hertha BSC kann rein nach dem Marktwert mit den Geißböcken mithalten. Sollten Ljubicic zurück zu alter Form finden (und beim FC bleiben) und Martel sein Potenzialen weiter entfalten, hat der FC zwei zentrale Mittelfeldspieler in den eigenen Reihen, die auch bei den meisten Bundesligisten zum absoluten Stamm gehören dürften. FC-Trainer Gerhard Struber setzt offensichtlich auf eine enge Raute, die dem Kölner Spiel in den Vorbereitungsspielen gut getan hat.
Trotz seiner erst 22 Jahren verfügt Martel zudem über eine beeindruckende Erfahrung. Der Mittelfeldspieler kommt bereits auf mehr als 120 Pflichtspiele. Auch für ein Flügelspiel haben die Kölner mit Spielern wie Linton Maina, Jan Thielmann oder eben Obuz die passenden Alternativen. Der FC ist variabel aufgestellt. Allerdings auch ein wenig ausgebremst. Thielmann wird wohl eine Rolle in der Abwehr spielen. In den Vorbereitungspartien zeichnete sich zumindest die Rolle als Rechtsverteidiger ab. Thielmann geht wohl als Stammverteidiger in die Saison. Die Verletzung von Florian Kainz wiegt ebenfalls schwer, der Kreuzbandriss von Jacob Christensen könnte zu einem Umdenken der Personalien geführt haben. Der Däne galt als möglicher Leihkandidat. Denn gerade im Zentrum sind die Kölner quantitativ besonders stark aufgestellt.
Wie wird der Abgang von Davie Selke kompensiert?
Auch im Angriff ist der FC nominell breit aufgestellt. Ohne Maxi Schmid, der vorerst bei der U21 trainiert und ein Leihkandidat ist, kommen die Geißböcke immerhin noch auf acht Angreifer. Mit Luca Waldschmidt und Mark Uth befinden sich gleich zwei erfahrene Offensivspieler in den FC-Reihen, die hinter den Spitzen den Unterschied machen können – wenn sie denn fit sind und es auch bleiben. Beide laborierten in der vergangenen Spielzeit an diversen Verletzungen, beide dürften für sich aber auch einen deutlich anderen Anspruch als zweite Liga haben. Auch Sargis Adamyan ist eher ein Stürmer, der für die kreativen Momente hinter den Zielstürmern zuständig ist. Tim Lemperle und Damion Downs überzeugten in der Vorbereitung und dürften im internen Wettkampf um die Stammplätze die Nase vorne haben.
Klassische Zielstürmer und Knipser sind die beiden Eigengewächse aber auch nicht. Zur Wahrheit gehört wohl auch, dass die Kölner in der vergangenen Spielzeit enorme Schwierigkeiten hatten, die Verletzung von Davie Selke zu kompensieren. Nun spielt der Mittelstürmer bekanntlich für den HSV. Ob Florian Dietz und Steffen Tigges in der kommenden Zweitliga-Saison in die Fußstapfen treten können, ist angesichts ihrer Historie eher fraglich. Spannend könnte im Laufe der Saison die Personalie Jaka Cuber Potocnik werden. Der junge Slowene gehört zwar aktuell noch zum Kader, wird aber wohl Spielpraxis bei der U21 sammeln sollen. Einsatzzeit könnte er dennoch bei den Profis bekommen. Unterm Strich ist der FC quantitativ in der Offensive sehr gut aufgestellt. Problematisch könnte die Position eines klassischen Mittelstürmers im Vergleich zur Konkurrenz werden.