Lange wurde über die Abgänge von Marvin Schwäbe und Dejan Ljubicic spekuliert. Am Ende deutet so ziemlich alles auf einen Verbleib der beiden Spieler hin. Nur eine der wenigen Ligen mit offenem Transferfenster wäre eine Option beim 1. FC Köln: Die Verlierer der Transferphase.
Sie wollten beide eigentlich nicht mit in die zweite Liga. Sie haben beide die Wechselabsicht hinterlegt, am Ende sind beide geblieben beim 1. FC Köln: Die Verlierer der Transferphase.
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Marvin Schwäbe war in der vergangenen Spielzeit wahrlich nicht zu beneiden. Als einer der wenigen FC-Profis rief der Keeper, der sich noch im vergangenen Sommer im Dunstkreis der Nationalmannschaft bewegte, konstant ordentliche Leistungen ab. An Schwäbe hat die Krise, aber auch der Abstieg sicher nicht gelegen. Dass ein gestandener Bundesliga-Torwart im Falle der Zweitklassigkeit einen Wechselwunsch hegt, ist durchaus verständlich. Ironisch nur, dass Schwäbe keine Lust hatte, im Tor eines Zweiligisten zu stehen, nun aber als Nummer zwei auf der Bank des Absteigers sitzt. Ob sich der Keeper verpokert hat, ist von außen zwar schnell interpretiert, tatsächlich aber spekuliert. Denn nur der Torhüter selbst kennt die Beweg- und Hintergründe des Transfertheaters.
Ersatzkeeper mit hohem Gehalt
So oder so ist der 29-Jährige aber sehr wohl einer der großen Verlierer der Kölner Transferphase. Und das in mehrfacher Hinsicht. Schwäbe wollte wechseln, Schwäbe durfte wechseln, vielleicht sollte er es angesichts des doch ordentlichen Gehalts auch. „Marvin hat uns frühzeitig mitgeteilt, dass er den Club verlassen möchte, das hat sich jetzt schwieriger dargestellt, als er sich das vielleicht auch selber erhofft hat“, sagte Thomas Kessler am Freitag. Nach dem hinterlegten Wechselwunsch legten sich die FC-Bosse auf Jonas Urbig als Nummer eins fest. Die Umbesetzung wurde publik. Ein Fakt, der Schwäbe bei der Suche nach einem neuen Club und dem FC auf der Suche nach einer möglichst hohen Ablöse wohl nicht in die Karten gespielen haben dürfte. Der ohnehin als schwer geltende Torwartmarkt wurde so noch ein Stück schwieriger.
Wie konkret die Angebote für den Torhüter wirklich waren, ist nicht bekannt. Sollte Schwäbe aber nicht in eine der wenigen Ligen wechseln, deren Transferfenster noch geöffnet ist, sitzt der Keeper weiterhin auf der Bank und dem FC auf der Tasche. Und gerade angesichts dieses Aspekts wirken die wiederholten Äußerungen, dass durch den Verbleib ja mehr Qualität im Kader stecke, irgendwie schräg. Der FC gönnt sich trotz langem Sparkurs, der sicherlich auch seinen Anteil am Abstieg hat, einen Ersatzkeeper, der aber das Gehalt eines Stammtorhüters kassiert. Zudem könnte es sich schon sehr bald um einen frustrierten Ersatzkeeper mit erstklasigem Gehalt handeln. De facto ist bei der Personalie Marvin Schwäbe einiges falsch gelaufen. Tatsächlich aber eben nicht nur bei der Personalie Schwäbe.
Kein neuer Club für Ljubicic
Denn mit Dejan Ljubicic befindet sich Stand jetzt ein weiterer Profi in den Reihen des 1. FC Köln, der liebendgerne gewechselt wäre. Erneut liebendgerne gewechselt wäre. Nachdem im vergangenen Sommer der Deal mit dem VfL Wolfsburg nicht zu Stande kam, platzte nun der Wechsel nach Leeds. Im Gegensatz zu Schwäbe wollten die Kölner den Mittelfeldspieler nicht abgeben. Zumindest nicht so richtig. Denn natürlich hätten Keller und Co. sämtlichen Interessenten mit einem klaren „Nein“ frühzeitig jeglichen Wind aus den Segeln nehmen können. „Dejo wollen wir nicht abgeben. Am Ende des Tages, wenn es zu einem Wechselwunsch kommen sollte, oder wenn ein Verein kommt, der Dejo verpflichten möchte, muss er natürlich auch einen ordentlichen Betrag dafür zahlen“, sagte Kessler.
Soll heißen, eigentlich ist Ljubicic zu gut, als dass die Kölner auf der Mittelfeldspieler verzichten könnten. Es sei denn, das nötige Kleingeld fließt. Kleingeld, das die Kölner dann im kommenden Winter in neue Spieler investieren können. Nun bleibt Ljubicic mit großer Sicherheit. Und der vergangene Samstag macht Hoffnung, dass sich der Österreicher nicht hängen lässt. Doch schon wieder schwingt eine leichte Ironie mit. Ljubicic stellt sich nun in der 2. Liga in den Schaukasten, kann seinen Marktwert in die Höhe treiben, Werbung in eigener Sache für höhere Aufgaben machen. Der FC hat nichts davon. Jetzt ließen die Kölner den Spieler nicht gehen, weil die angebotene Ablöse zu niedrig war, im kommenden Sommer wird es wohl keine mehr geben. Der Vertrag läuft aus, Ljubicic ist dann ablösefrei.
Und dann wären da noch Maxi Schmid und Nikola Soldo, denen die FC-Bosse auch frühzeitig mitgeteilt haben, dass die Situation für sie eine schwere sei. Beide dürfen sich kaum Chancen auf Einsatzzeit bei den Profis ausrechnen, beide warteten offenbar vergeblich auf das richtige Angebot und stehen somit ebenfalls weiterhin auf der Payroll der Geißböcke. Sodass eigentlich ziemlich deutlich ist, dass nicht nur die Spieler Verlierer in dieser Angelegenheit sind.
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