Nach dem knappen Pokalerfolg über Sandhausen will der FC nun auch in der Liga dreifach punkten. Doch die bisherigen Leistungen werfen Zweifel auf. Es fehlt an Torgefahr und Stabilität. Gerhard Struber glaubt aber an ein Erfolgsrezept beim 1. FC Köln: So will der FC gegen Braunschweig punkten.
Am Samstag steht das dritte Ligaspiel für den FC an. Flutlicht, Fans und die Erwartungen an einen Sieg machen das Duell besonders emotional. FC-Trainer Gerhard Struber nimmt den Gegner sehr ernst, glaubt aber an einen Sieg des 1. FC Köln: So will der FC gegen Braunschweig punkten.
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Die Frage nach dem „Wie“ war schon wenige Tage nach dem 3:2-Zittersieg nach Verlängerung über den SV Sandhausen in Köln kein großes Thema mehr. Vielmehr hob Gerhard Struber am Freitag hervor, wie wichtig der Sieg für den FC und seine Spieler gewesen ist. „Für uns sind die Momente des Gewinnens einfach extrem wichtig“, betonte der Coach und warf dann einen Blick zurück auf die Zeit, zu der er sich nicht mal im Entferntesten über ein Engagement bei den Geißböcken seine Gedanken gemacht hat. „Wir wissen, was die Mannschaft letztes Jahr erlebt hat. Das schmeißt man nicht von heute auf morgen weg. Das nimmt man mit“, sagte Struber. Der FC trägt in dieser Saison noch immer die Bürde des siebten Abstiegs der Vereinsgeschichte mit sich. Und da ein Großteil des Kaders der gleiche ist, wird der Misserfolg der vergangenen Spielzeit auch noch in vielen Kölner Köpfen sein.
Struber: „Deswegen war der Sieg so wichtig“
Möglicherweise also ein Nachteil des eigentlichen Vorteils. Struber liefert aber auch das vermeintlich so einfache Rezept direkt mit. „So etwas kann man nur mit Erfolgserlebnissen abschütteln. Deswegen war der Sieg sehr wichtig“, sagt der 47-Jährige. Auch in der vergangenen Spielzeit hat man in Köln lange auf dieses Erfolgserlebnis gewartet, gehofft, ein Sieg würde die Wende einleiten. Und vom Grundgedanken scheint das zu passen. Mal abgesehen davon, dass den Kölnern ein ähnlicher Zittersieg im ersten Pflichtspiel gegen den VfL Osnabrück gelang, brachte der zweite Pflichtspielsieg der Saison aber nicht die Initialzündung. Dem verdienten 3:1-Erfolg gegen Mönchengladbach Ende Oktober folgten das bittere 0:6 gegen RB Leipzig sowie das Aus im Pokal gegen einen eher mittelmäßig aufspielenden Zweitligisten aus Kaiserslautern. Das Erfolgserlebnis war schon wieder verpufft, da war die Saison noch keine zwei Spieltage älter.
Und dennoch würde ein Erfolg über Braunschweig die Situation natürlich grundlegend verändern. Der FC würde in der Tabelle einen Satz machen, die Erfolgserlebnisse möglicherweise weitere Energien freisetzen. „Die vergangenen Monate haben den Jungs sicherlich nicht die Leichtigkeit des Seins vermittelt“, sagte Struber. „Das kommt erst wieder durch gute Leistungen und persönliche Erfolgserlebnisse. Das Spiel ist natürlich noch einmal ein ganz anderer Turbo, wenn man da gute Leistungen bringt und natürlich Siege. Siege machen das Leben leichter.“ Durch die Siege wollen die Kölner ein gewisses Selbstverständnis wieder herstellen. „Was wir alles investieren, da sind die Jungs schon richtig dran, alles in die Waagschale zu werfen, um wieder zu gewinnen.“
Struber: „Es ist nur eine Frage der Zeit“
Die Worte erinnern ebenfalls an die vergangene Spielzeit, als der Begriff „Intensität“ gefühlt wöchentlich als Allheilmittel gegen die Krise herhalten musste. Nun soll es aber anders sein. Ist es auch. Der FC tritt dominant auf, ist meist Spiel bestimmend. Nur damit die Kölner überhaupt ins Gewinnen kommen, benötigt es weiterhin zwei Dinge. Zum einen das Toreschießen, das dem FC ganz offensichtlich auch in der 2. Liga nicht viel einfacher fällt. Zwar kommen die Geißböcke in der Liga bereits auf drei Treffer, bei den möglichen Chancen hätten es aber mehr sein müssen. Auch hier hofft Struber auf eine Initialzündung durch Tore. „Für meine Jungs und gerade speziell für Damion Downs, der sich sehr viele Chancen erarbeitet, ist es ein gutes Zeichen, dass sie sich diese Möglichkeiten erspielen“, so Struber. „Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, dass meine jungen Burschen ins Tore schießen kommen. Wir glauben daran, dass das sehr sehr bald der Fall sein wird.“
Zum anderen fehlt es dem FC an einer gewissen Beständigkeit. Sowohl gegen Elversberg als auch gegen Sandhausen sah der FC zum Seitenwechsel wie der sichere Sieger aus. Für Zweifel an einem Dreier gab es so gut wie keinen Grund. Und doch wurde es in beiden Begegnungen mehr als eng. Gegen Elversberg reichte es zu einem Punkt, gegen Sandhausen nach der Verlängerung zum Sieg. Gerade die Nackenschläge machten die Begegnungen zu einem „Stresstest“, so Struber. „Ich denke, dass jeder Spieler reflektiert, wie wichtig es ist, dass man in den Situationen, in denen ein Stück Emotionalität aufkommt, konzentriert und fokussiert in den Aufgaben bleibt. Da versuchen wir, uns Anker zu holen, um nicht wegzukippen und stabil zu bleiben.“
Der Trainer will den Gegner sehr ernst nehmen
Und auf dem Papier könnte das gegen Braunschweig gelingen. Die Eintracht belegt aktuell den letzten Tabellenplatz, hat schon in den bisherigen drei Saisonspielen bereits zwölf Gegentore kassiert. Und dennoch warnt Struber: „Aus unserer Sicht ist Braunschweig ein Gegner, der in vielen Phase der letzten drei Spiele angedeutet hat, dass er spielerisches Potenzial hat, richtig Tempo drin hat“, so der Trainer. Zudem habe die Eintracht gegen Frankfurt im Pokal eine Halbzeit „kaum bis gar nichts zugelassen“. Sogar gute 60 Minuten, bevor Hugo Ekitiké das Spiel mit einer Gala-Vorstellung nahezu im Alleingang entschied. „Es ist eine Mannschaft, die Spielwitz hat, gute Umschaltpower. Für uns ein Gegner, den wir extrem ernst nehmen“, sagt Struber weiter. Und dennoch wäre alles andere als ein Sieg eine Enttäuschung. Eine, die sich ebenfalls in den Köpfen festsetzen würde.
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