Mit Vorfreude und 15.000 Fans zum Heimspiel nach Berlin – der FC will zurück auf Kurs kommen

Gerhard Struber an der Seitenlinie des 1. FC Köln
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Mit Vorfreude und 15.000 Fans zum Heimspiel nach Berlin – der FC will zurück auf Kurs kommen

Mit 15.000 Fans im Rücken tritt der FC am Samstagabend zum „Heimspiel“ in Berlin an. Nach dem 3:0-Erfolg über Holstein Kiel ist die Unruhe der Vorfreude gewichen. Nun heißt es nachlegen und das „Siegen zur Normalität“ machen für den 1. FC Köln: So will der FC gegen Berlin punkten.

Für den FC steht am Samstagabend (20.30 Uhr, Sky und Liveticker bei come-on-fc.com) das Auswärtsspiel bei Hertha BSC an. Die Kölner werden von 15.000 Fans begleitet. Vor der Abfahrt herrscht gute Stimmung beim 1. FC Köln: So will der FC gegen Berlin punkten.

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Es mag ein wenig paradox klingen, aber zwei Tage nach dem 3:0-Erfolg über Holstein Kiel hatte sich die Laune dann doch wieder ein wenig verbessert. Am Dienstag nach dem Sieg, immerhin über einen Bundesligisten, in einer sicher nicht ganz einfachen Zeit und dem Erreichen des Pokal-Achtelfinales, war Gerhard Struber sichtbar angefressen. Genervt saß der Coach bei der Presskonferenz, antwortete schmallippig, vielleicht sogar ein wenig provozierend. Struber war in dem ein oder anderen Artikel offenbar nicht so weg gekommen, wie er es sich erhofft hatte. Am Donnerstag trat der Trainer dann erneut vor die Presse und das mit einem Strahlen auf dem Gesicht. Und das nicht ohne Grund, der Trainer zeigte sich voller Vorfreude auf das bevorstehende Auswärtsspiel in Berlin, das in gewisser Weise dann irgendwie auch ein Heimspiel wird.

15.000 FC-Fans im Berliner Olympiastadion

15.000 Fans (!) begleiten die Kölner ins Olympiastadion. „Das ist verrückt. So etwas habe ich noch nie erlebt, dass uns so viele Fans auf einer Auswärtsfahrt begleiten. Ich wünsche mir wieder den Rückhalt unserer Fans und dass wir Berlin zum Heimspiel machen“, sagte der Trainer. „Das ist mein erstes Mal im Olympiastadion und ich freue mich richtig drauf. Die Stimmung, den Gegner – das wird eine richtige Herausforderung.“ Herausfordernd waren für Struber die vergangenen Tage und Wochen, als der Trainer bereits angezählt wurde. Nun ist der Blick nach vorne gerichtet. „Wir freuen uns alle auf dieses Spiel jetzt“, sagte Struber. Die Unruhe ist der Vorfreude gewichen. Die Situation hat sich nicht grundlegend verändert. Doch das Spiel gegen Kiel hat das Setting verändert. „Die Tatsache ist doch, dass wir in der Liga zwei verpatzte Spiele hinter uns haben und dazwischen jetzt das Pokalspiel war und das Pokalspiel hat uns nun wieder den Rücken gestärkt“, sagt der Coach.

Einen gestärkten Rücken werden die Kölner auch brauchen. Denn auch Berlin tat im Pokal etwas für das Selbstbewusstsein, setzte sich ebenfalls gegen einen Bundesligisten durch, steht ebenfalls in der dritten Runde. Nur war die Stimmung in den vergangenen Wochen bei der alten Dame eine andere. Nach einer kleinen Schwächephase im September sind die Hauptstädter im Oktober, seit vier Pflichtspielen ungeschlagen, gewannen sogar die letzten drei. Berlin belegt aktuell den sechsten Tabellenplatz, allerdings mit nur zwei Zählern Rückstand auf Rang zwei – also etwa in dem Bereich, in dem sich der FC wohl wähnt. „Hertha ist im Aufwind. Sie spielen einen sehr guten Fußball mit viel Qualität“, sagt Struber. „Sie wollen viel durchs Zentrum auflösen, am Ende über die Flügel durchbrechen, sie sind gut im Umschalten, sie haben Tempo und Speed in der letzten Linie.“

Struber will das Siegen zur Normalität machen

Klingt also tatsächlich nach einer schweren Aufgabe. Und als Struber die beiden vergangenen Male vor der Qualität des Gegners eindringlich warnte, da unterlag der FC und das auf bittere Art und Weise. „Wir wissen, dass wir uns auf unsere Stärken verlassen können, wenn wir bereit sind, zu investieren und diszipliniert zu sein“, sagt der Trainer aber nun. „Wenn wir alle richtig unsere Sensoren ausfahren und bereit sind, ans Limit zu gehen, können wir dort wieder eine richtig gute Leistung bringen.“ Und dabei soll die Begegnung am Dienstag helfen. „Jeder Sieg tut gut. Und auf dem Weg, den wir gehen wollen, ist es einfach wichtig, Siege zu feiern. Es soll eine gewisse Normalität werden, ins Siegen zu kommen“, sagte der Trainer. Normalität setzt in dem Fall aber eine gewisse Kontinuität voraus.

Und das möglicherweise auch in der Aufstellung und der taktischen Ausrichtung. Struber hatte gegen Kiel erstmals das System umgestellt, mit der Dreierkette gespielt und damit tatsächlich für mehr Stabilität in der Defensive gesorgt. Sicher auch eine mögliche Marschroute für Berlin. „Wir wollen variabel bleiben und uns nicht in irgendetwas beschränken. Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir dieses Spielsystem ordentlich hinkriegen können“, sagte der Coach. „Wir werden die Berliner noch genau unter die Lupe nehmen, um zu schauen, welches System passt. Allerdings in dem Wissen, dass dieses System den Jungs eine gewisse Erfolgswahrscheinlichkeit geben kann.“ Allerdings waren die Kölner Offensivaktionen einmal mehr nur überschaubar. Wie schon gegen Paderborn kam der FC auch gegen Kiel nur auf zwölf Abschlüsse.

Damion Downs zurück im Kader

Auch das soll sich ändern. Möglicherweise mit der Rückkehr von Damion Downs, der nach seinem Infekt erstmals wieder im Kader steht. Auch Florian Kainz kehrt zurück, hinter Max Finkgräfe steht dagegen noch ein Fragezeichen. Definitiv nicht mit dabei sind Mark Uth, der eventuell bei der U21 zum Einsatz kommt sowie Sargis Adamyan, der lange ausfallen wird. Luca Kilian trainierte zwar unter der Woche wieder in Teilen mit der Mannschaft, wird aber noch mehrere Wochen fehlen, Jacob Christensen fällt noch länger aus. Ansonsten kann der Coach aus dem Vollen schöpfen. Wer am Samstag das Tor hüten wird, wollte Struber noch nicht verraten. Die Aufstellung gebe es erst am Samstag, betonte der Coach mit einem leichten Lächeln. Sicher scheint nur eins: Sollte der FC gegen Berlin ebenfalls gewinnen, wird die Stimmung auf der anschließenden Pressekonferenz bei Struber wohl sehr gut sein.


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