Am Dienstagabend fand die alljährliche Karnevalssitzung des 1. FC Köln statt. Zwei Tage vor Weiberfastnacht hüllten sich die FC-Profis in verschiedene Kostüme.
Nach dem 2:0-Sieg gegen die Eintracht am Wochenende können die Kölner etwas Durchatmen. Der Fokus liegt aber ganz klar auf dem anstehenden Spiel gegen Hoffenheim. Dennoch gab es die alljährliche Sitzung. Die FC-Karnevalssitzung in Bildern.
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Nach dem Sieg der Geißböcke am vergangenen Samstag betonte Trainer Timo Schultz im Anschluss an das Spiel, dass der Fokus dieser Woche trotz Karneval auf dem Hoffenheim Spiel liege. „Ich bin nicht hier, um Karneval zu feiern und ich werde nicht in Kölsche Euphorie verfallen. Ich gehe davon aus, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt haben“, sagte Schultz. Am Dienstagabend fand dennoch im Maritim die alljährliche Karnevalssitzung der Geißböcke stand. So verkleideten sich FC-Profis, Trainer und Vorstand. Am Mittwoch hat die Mannschaft trainingsfrei.
Im vergangenen Jahr machte auch Steffen Baumgart seine Erfahrungen mit dem Kölner Karneval und sagte damals „Der Karneval hat uns nicht gutgetan“, nachdem der FC am Karnevalssamstag 2023 gegen den VfB Stuttgart 0:3 verloren hatte. Auch in den folgenden Spielen konnte der FC nicht überzeugen und stürzte in eine Mini-Krise. Timo Schultz ließ die Mannschaft heute gleich zweimal zum Training antreten. Die Marschrichtung ist klar. „Ich werde am Dienstag sicherlich die FC-Sitzung genießen und freue mich auf die Zeit – aber ich bin hier, um mit der Mannschaft zu trainieren und auch das Spiel am nächsten Sonntag in Hoffenheim erfolgreich gestalten zu können.“ Dann also: Kölle Alaaf!
FC-Karnevalssitzung in Bildern
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Podolski: „Der einzige Faktor, der das Ganze am Leben hält“
Simon Bartsch
Am Rande der Baller League in Köln äußerte sich Mitorganisator Lukas Podolski zum 2:0-Erfolg über Frankfurt und die Rolle der Fans.
Mit dem 2:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt hat sich der 1. FC Köln eindrucksvoll in der Bundesliga zurückgemeldet. Die Begeisterung hielt sich bei einem in Grenzen: FC-Ikone Lukas Podolski sieht FC-Fans als Trumpfkarte.
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Nach dem verdienten 2:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag ist die Hoffnung beim 1. FC Köln und vor allem seinen Anhänger zurück. Der FC spielte sicher nicht wie ein Absteiger und befindet sich auf Tuchfühlung mit dem rettenden Ufer. Auch, wenn der Sieg gegen die Hessen durchaus verdient gewesen ist, hält sich die Begeisterung bei FC-Ikone Lukas Podolski in Grenzen. „Ich bin immer Fan, ich habe immer Hoffnung“, sagte Podolski am Montag am Rande seiner Baller League in Köln. „Das war jetzt keine sehr, sehr gute Leistung. Sie hatten etwas Spielglück mit den Roten Karten. Die Frankfurter haben zum Glück keinen guten Tag erwischt. Sonst war das ganz ordentlich.“ Ganz ordentlich reichte immerhin zum dritten Saisonsieg und das gegen einen hochgehandelten Gegner.
Podolski: „Ich glaube, die einzige Trumpfkarte sind die Fans“
Dementsprechend war der 38-Jährige zwar nicht vollends zufrieden mit der Leistung, umso mehr mit der Ausbeute. „Man muss auch mal wegkommen von diesem ‚Gut spielen‘ und ‚Gute Leistung‘. Am Ende zählen halt die Punkte – und die muss man jetzt sammeln“, erklärte Podolski und nahm auch Stellung zu der offenkundigen Sturmflaute der Geißböcke. „Es geht um Punkte und nicht darum, wie man spielt.“ Einen entscheidenden Faktor für den möglichen Klassenerhalt sieht der Weltmeister von 2014 ohnehin nicht auf dem Feld. „Ich glaube, die einzige Trumpfkarte sind die Fans“, sagte Podolski und schlug damit in die gleiche Kerbe wie in der vergangenen Woche Timo Schultz. Der Kölner Trainer sprach im Zusammenhang mit den Fans von einem entscheidenden Pfund. „Ich erinnere mich gerne an meine Zeit zurück, wo wir um den Abstieg gespielt haben – da ging es ganz anders am Geißbockheim und drumherum ab. Die letzten Jahre – oder vor allem auch dieses Jahr – sind die Fans, die Südkurve, der einzige Faktor, der das Ganze am Leben hält“, erklärte Podolski.
Podolski sieht Nachwuchs als richtigen Ansatz
Mittelfristig wird aber auch der Nachwuchs eine entscheidende Rolle spielen. Das sei ein richtiger Ansatz. Es ginge darum, „der Jugend eine Chance zu geben. Ich glaube, das ist man der Akademie und allen schuldig, weil daraus entstehen Spieler, die man irgendwann verkaufen kann oder die dann auch weiter Karriere machen können“, sagte Podolski. So wie aktuell Max Finkgräfe. Podolski liebäugelt damit, in Zukunft wieder eine Rolle beim FC einzunehmen. „Wir haben schon Ideen ausgetauscht, das finde ich sehr schön. Wenn das so weitergeht, kann ich mir gut vorstellen, dem 1. FC Köln in einer Position – näher am Verein als zuletzt – zu helfen. Nach der Karriere muss ich erst einmal entscheiden, was ich will“, sagte Podolski im Dezember dem TV-Sender Sky.
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TV-Experte sieht Finkgräfe auf dem Weg in die DFB-Elf
Simon Bartsch
Er ist nicht nur eins der größten Talente des 1. FC Köln, seit Beginn des Jahres ist Max Finkgräfe konstant der beste Feldspieler der Kölner. Für Lothar Matthäus könnte der 19-Jährige die Antwort auf die Frage nach dem Linksverteidiger im DFB-Dress werden.
Im Spiel des 1. FC Köln am Samstagabend gegen Eintracht Frankfurt überzeugte der Youngster nicht nur die Fans und den Trainer Timo Schultz. Auch TV-Experte Lothar Matthäus lobte den 19-Jährigen für seine Spielweise und sah Max Finkgräfe als möglichen DFB-Elf Kandidaten.
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Wirklich gerne werden die FC-Fans die Worte von Lothar Matthäus vor einigen Wochen nicht gehört haben. Der TV-Experte und Weltmeister von 1990 war sich ziemlich sicher, dass die Geißböcke unter Timo Schultz nicht mehr die Kurve bekommen würden, den Gang in die zweite Liga antreten müssten. Am Samstag klangen die Worte des Rekord-Nationalspielers schon deutlich versöhnlicher – aus Kölner Sicht. Vor allem Max Finkgräfe wurde von Matthäus immer wieder hervorgehoben. Geradezu begeistert zeigte sich der TV-Experte und suchte den Vergleich zu Jonas Hector. „Man sollte immer schön den Ball flachhalten, es ist mein elftes Bundesligaspiel und mal gucken, was noch kommt“, sagte der Youngster. „Aber der neue Jonas Hector, das bin ich ganz sicher nicht.“
Matthäus mit Hinweis auf DFB-Elf
Doch Matthäus beließ es nicht bei dem Vergleich mit der Kölner Ikone. „Dann wieder Finkgräfe, wieder dieses Umschalten, wie er den Ball gewinnt, mit Geschwindigkeit nach vorne geht – das ist dieser Spieler“, stellte der 62-Jährige nach gut 70 Minuten fest. „Er kann auf jeden Fall Linksverteidiger. Mehr will ich mal dazu nicht sagen“, betonte Matthäus wiederum vielsagend und sprach dann nach dem Hinweis von Kommentator Wolff-Christoph Fuss, dass es nicht so viele Linksverteidiger gäbe, doch weiter: Zumindest nicht so viele „mit Ausweis, der dazu berechtigt, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen.“ Finkgräfe ein Fall für die DFB-Elf? Nach elf Einsätzen für den FC dürfte der Sprung zu Julian Nagelsmann bei allem Talent und Potenzial dann doch noch ein sehr großer sein. Zumal der Linksverteidiger nahezu unter dem Radar der Nationalmannschaft geflogen ist. Erst im Oktober war Finkgräfe erstmals auf Abruf in der U20. Einen Einsatz gab es nicht.
Das Thema Nationalmannschaft dürfte und sollte für Finkgräfe zurzeit noch weiter entfernt sein, als der Vergleich mit Jonas Hector. Dabei sind allerdings zwei Punkte nicht von der Hand zu weisen. Dass die Nationalmannschaft gerade auf den Außenpositionen dünn besetzt ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Hansi Flick entschied sich nicht umsonst für Spieler Joshua Kimmich oder Nico Schlotterbeck, die eigentlich auf anderen Positionen zu Hause sind. Mit Kai Havertz zauberte auch Julian Nagelsmann keinen etatmäßigen Linksverteidiger auf diese Position. Dabei gibt es natürlich auch starke Linksverteidiger wie Robin Gosens oder David Raum, die ihre Stärken vor allem in der Vorwärtsbewegung haben, in der Verteidigung in der Nationalmannschaft nicht immer ganz sicher wirkten. Benjamin Henrichs ist da schon deutlich stabiler. Die Außenverteidiger-Position ist sicherlich eine Baustelle der DFB-Elf, in der die Konkurrenz nicht so breit gefächert ist, wie im Zentrum.
Vergleich mit Hector ist nicht von der Hand zu weisen
Zudem spielt Finkgräfe tatsächlich eine bislang überragende Rückrunde. Schon gegen Dortmund sah der Linksverteidiger gegen Donyell Malen lange gut aus, gegen Wolfsburg war der 19-Jährige zweifelsohne bester Feldspieler. Finkgräfe hatte die meisten Ballkontakte und eroberte die meisten Bälle. Gegen Frankfurt schaltete sich der gebürtige Gladbacher zudem immer wieder in die Offensive ein, brachte Flanken, setzte seine Mitspieler gut in Szene und führte 70 Prozent erfolgreicher Dribblings durch. In der Defensive wirkt der 19-Jährige bereits überraschend souverän, in der Offensive kann er ein Faktor werden. Zwangsläufig erinnert Finkgräfe aktuell an Jonas Hector, der das Talent in seinem Podcast „Schlag und fertig“ ebenfalls lobte. Einen frappierenden Unterschied gibt es zwischen den Linksverteidiger dann offenbar doch: Finkgräfe erreichte gegen Frankfurt eine Höchstgeschwindigkeit von 34 km/h.
Bilder zum Spiel 1. FC Köln – Eintracht Frankfurt
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Mit seinem zweiten Treffer in Folge untermauerte Faride Alidou am Sonntag seine ansteigende Form. Und das ausgerechnet gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt.
Die Gelb-Rote Karte rausgeholt, die Kölner Führung erzielt: Faride Alidou dreht beim FC endlich auf. Für die Frankfurter Leihgabe war es bereits der zweite Treffer in Folge. Und das gegen Eintracht Frankfurt.
Foto: Leon Kuegeler/Getty Images
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Jubeln wollte er nicht. Zumindest zuckte Faride Alidou nach seinem Treffer gegen Eintracht Frankfurt nur kurz zusammen, um dann aber fast schon entschuldigend die Hände zu heben. Dabei hatte der Außenbahnspieler sehr viel für diesen Moment getan. Von der ersten Minute an ging der 22-Jährige keiner Eins-gegen-eins-Situation aus dem Weg, lief den Gegner immer wieder aggressiv an, zwang ihn zu Fehlern und brachte auch früh eine erste Flanke auf Dejan Ljubicic, der diese aber nicht nutzte. Auch, weil Ljubicic den Ball mit dem Schienbein traf. So wie später Alidou, dann aber mit besserem Ende. Und das gegen Frankfurt. „Das ist schon etwas Besonderes für mich, weil ich letztes Jahr sehr viel mit dem Verein erlebt habe und mit den Spielern sehr gut befreundet bin“, sagt Alidou noch vor dem Spiel gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber. „Ich bin gerade FC-Spieler und ich werde alles dafür tun, dass wir siegen.“
Schultz: „Er hatte einen großen Anteil daran“
Das tat der Offensivspieler, auch wenn weiterhin nicht alles rund lief. Vor allem der erste Kontakt gibt bei Alidou mitunter Rätsel auf. Oft wirkt der 22-Jährige dadurch unglücklich in seinen Aktionen. Glücklich war in gewisser Weise sein Treffer gegen Frankfurt, den Alidou eben mit dem Schienbein versenkte. Zwei Minuten zuvor hatte der Offensivspieler bereits entscheidenden Einfluss auf die Begegnung genommen. Niels Nkounkou griff Alidou im Fallen erst an den Arm, umklammerte dann das Bein der Frankfurter Leihgabe und lud Alidou damit zu einem Freifall ein. Schiedsrichter Timo Gerach blieb keine andere Wahl, als dem Verteidiger die Gelb-Rote Karte zu zeigen. Wiederum zwei Minuten zuvor hatte Nkounkou noch in höchster Not vor Alidou gerettet, sonst hätte der spätere Torschütze schon zu diesem Zeitpunkt genetzt.
So brachte Alidou den FC mit seinem Schienbeintreffer auf Erfolgskurs. Und das zum zweiten Mal in Folge, auch wenn in der Vorwoche Wolfsburg noch den Ausgleich erzielte. „Es freut mich für Faride, dass er jetzt sogar im zweiten Spiel hintereinander treffen konnte“, sagte Trainer Timo Schultz. „Seitdem ich hier bin, ist er sehr auffällig im Training. Er hat auch die Gelb-Rote Karte herausgeholt und hat einen großen Anteil daran, dass wir das Spiel gewonnen haben.“ Auch Christian Keller bescheinigte dem Außenbahnspieler gerade bei der Gelb-Roten Karte eine überragende Situation. Bei Alidou selbst scheint der Knoten geplatzt zu sein. Das Talent des Spielers ist unbestritten, seine Auftritte waren bis zum Winter dementsprechend rätselhaft. Das mache was mit einem, hatte der 22-Jährige noch unter der Woche gesagt.
Mit seinem zweiten Treffer für den FC hat Alidou bei 13 Einsätzen bereits mehr Tor erzielt als bei der Eintracht in der vergangenen Spielzeit (21 Spiele). Der 22-Jährige kam zum FC, um seiner Karriere einen Boost zu verleihen. Das sollte bislang nicht sein. An einer festen Verpflichtung im Sommer gab es Zweifel. Das Problem: Sollte Alidou beim FC so aufdrehen, dass er für die Kölner unabdingbar wird, besitzt Frankfurt immer noch das Rückkaufrecht und könnte die Kaufoption der Geißböcke kontern. Die Ablöse für den FC soll bei rund drei Millionen Euro liegen, die Rückkaufoption bei vier bis fünf. Möglicherweise hätten sich die Frankfurter Verantwortlichen am Samstagabend gewünscht, ein anderes Detail im Vertrag zu verankern: Dass Alidou gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber nicht aufläuft.
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Keller zur Transfersperre: „Dann ist klar, dass du einen Kardinalfehler gemacht hast“
Simon Bartsch
Unmittelbar nach dem 2:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt äußerte sich Christian Keller zum Erfolg der Geißböcke, aber auch zur Transfersperre.
Im Anschluss an das 2:0 des 1. FC Köln über Eintracht Frankfurt äußerte sich FC-Sportdirektor Christian Keller im ZDF. Der Kölner Sportdirektor sprach über den ersten Erfolg seit Anfang Dezember, aber natürlich auch über das Registrierungsverbot. Das sagt Christian Keller zur Transfersperre.
Archivbild Stadion
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Die Freude über den 2:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt, die Erleichterung nach dem ersten Dreier seit Anfang Dezember war den FC-Spielern, der Mannschaft, den Verantwortlichen verständlicherweise deutlich anzumerken. Die Wochen vor dem Jahreswechsel hatten es beim FC in sich, die Transfersperre wurde den Geißböcken am Deadline-Day noch einmal besonders schmerzhaft vor Augen geführt. Während die Konkurrenz aufrüstete, blieb den Kölnern am Donnerstag nur die Rolle des Zuschauers. Nun kollektives Aufatmen. „Die Jungs freuen sich. Wir haben lange Zeit nicht gewonnen, wir haben heute auch überzeugend gewonnen“, sagte Christian Keller im ZDF-Interview. „Aber die Wende zum Besseren wäre jetzt ein bisschen zu viel.“
Keller: „Wir wussten, dass es vor dem CAS schwierig wird, zu gewinnen“
Zumal die Transfersperre unabhängig des sportlichen Erfolgs nach wie vor wie ein dunkler Schatten über dem FC schwebt. Erst wenige Stunden vor dem Spiel gegen Frankfurt sorgte die Veröffentlichung des CAS-Urteils für neuen Zündstoff. „Wenn du eine Transfersperre kriegst, ist klar, dass du einen Kardinalfehler gemacht haben musst“, räumte der Kölner Sportdirektor ein. „Da war ein Fehler, wo man vielleicht sagen muss, muss man die Verpflichtung tätigen. Man hatte sich arbeitsrechtlich abgesichert. Das unternehmerische Risiko war dennoch zu hoch.“ Der FC hatte im Januar 2022 Jaka Potocnik unter Vertrag genommen, der am Tag zuvor seinen Kontrakt bei Olimpija Ljubljana gekündigt hatte. Die FIFA warf dem FC die Anstiftung zum Vertragsbruch vor und belegte die Kölner mit dem Registrierungsverbot.
Der FC ging gegen die Sperre vor. Am Ende wurde sie vom internationalen Sportgerichtshof bestätigt. Nun kann der FC bis zum Winter 24/25 keine neuen Spieler registrieren. Bei einem Abstieg droht der Abgang einiger Leistungsträger. „Wir wussten, dass es vor dem CAS schwierig wird, zu gewinnen“, sagte Keller nun. Worte, die sich auf der Mitgliederversammlung im September doch noch anders angehört hatten. „Aufgrund der Zeugenaussagen sind wir zuversichtlich, dass unsere Argumentation auf positives Gehör trifft und der CAS dann die Kündigung von Jaka als rechtsmäßig erachtet und die Spielsperre gegen den Spieler und die Transfersperre gegen den FC aufheben wird“, hatte FC-Vize Carsten Wettich damals gesagt. Nun ein anderer Ton. „Deswegen haben wir versucht, eine Vergleichslösung mit Ljubjana anzustreben. Das hat leider nicht funktioniert.“
Keller: „Im Endeffekt haben alle verloren“
Tatsächlich soll es mit dem slowenischen Klub fast eine Einigung gegeben haben. Wie mittlerweile bekannt ist, hat der FC Olimpija 500.000 Euro, weitere 250.000 Euro nach den ersten zehn Profi-Partien des Spielers geboten sowie eine zehnprozentige Beteiligung bei einem Weiterverkauf des Spielers. Und beide Seiten waren mit dem Deal wohl einverstanden. So erklärte FC-Geschäftsführer Philipp Türoff kurz nach der Urteils-Bestätigung, dass man einige Einigung erzielt habe, die aber aus unerklärlichen Gründen nicht zu Stande gekommen sei. „Im Endeffekt haben alle verloren“, sagte Keller am Samstag. „Wenn du als erster deutscher Verein eine Transfersperre kriegst, können wir sicherlich nicht sagen, dass wir den Sachverhalt richtig gelöst haben.“
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Im Anschluss an den 2:0-Erfolg des 1. FC Köln im Heimspiel gegen Frankfurt ist es zu Auseinandersetzungen in Köln-Bickendorf gekommen. Rund 100 Personen waren an der Schlägerei beteiligt.
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Wie die Kölner Polizei mitteilt, seien mehrere Menschen bei einer „Auseinandersetzung von mutmaßlichen Gewalttätern aus der Fußballszene“ in Köln-Bickendorf verletzt worden. Laut Polizei waren bis zu 100 Personen an der Schlägerei beteiligt. Gegen 20.30 Uhr ist es zu der Auseinandersetzung gekommen. Passanten verständigten die Polizei. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte rannten die Beteiligten der Schlägerei davon. Unter anderem flüchtete ein Großteil der Anhänger in einen Kölner Szenetreffpunkt in der Vogelsanger Straße. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Köln sperrte die Polizei das Umfeld um den Treffpunkt weiträumig ab. Dort seien die Beamten auf mehr als 30 Personen getroffen – teilweise verletzt. Laut Polizeiangaben wurde im Anschluss die Identität der Personen festgestellt, die den Treffpunkt dann verlassen durften.
Polizei nimmt Ermittlungen auf
Die von Zeugen vor Ort beobachteten mutmaßlichen Anhänger von Eintracht Frankfurt flüchteten unerkannt. Die Polizei Köln hat Ermittlungen wegen Landfriedensbruch und Gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Derweil erhebt die Fanhilfe Köln Vorwürfe gegen die Polizei. „Polizeieinheiten der BFE und Einsatzhundertschaften halten sich seit drei Stunden auf dem Gelände eines Vereinsheims auf, haben die Räumlichkeiten aufgebrochen und durchsucht, während die aktive Fanszene in einem Polizeikessel festgehalten wurde“, heißt es in einem Tweet. „Es ist richtig, dass die betroffenen Personen während der Kontrolle vor Ort festgehalten wurden. Einen Polizeikessel gab es aber nicht. Ein Anwalt war im Laufe des Einsatzes vor Ort, diesem wurde der Zugang zu den Räumlichkeiten auch gewährt“, sagte ein Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Zeugen, die Hinweise zu der Auseinandersetzung geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei den szenekundigen Beamten der Polizeiinspektion 3 zu melden.
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In der Defensive konsequent, in der Offensive endlich erfolgreich
Simon Bartsch
Die von Timo Schultz geforderte „Null“ stand beim 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt. Und auch in der Offensive funktionierte es endlich deutlich besser.
Der 1. FC Köln hat seit dem 1. Dezember erstmals wieder ein Spiel gewonnen, erstmals seit Oktober wieder im eigenen Stadion. Der FC verteidigte konsequent und traf gleich zweimal. Es geht aufwärts beim 1. FC Köln: So schlug sich der FC gegen Frankfurt.
Foto: Leon Kuegeler/Getty Images
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Timo Schultz war wieder ganz bei sich, als er zum Interview bei Sky auftauchte. Kurz zuvor hatte der Trainer noch mit seinen Assistenten und anschließend im Kreis mit der Mannschaft auf dem Rasen gestanden, die Freude über seinen ersten Dreier in der Bundesliga, den ersten Erfolg mit dem FC war offensichtlich. „Es sind nur drei Punkte. Wir schauen schon auch auf die Tabelle und wissen, dass wir Ergebnisse brauchen“, sagte der 46-Jährige wenig später und trat auf die Euphoriebremse, vermutlich nicht ahnend, was ein verdienter Erfolg über einen Favoriten in der Domstadt auslösen kann. Zwar gab Schultz seinem Team frei, aber nicht aufgrund des 2:0-Erfolgs über die Eintracht. Das Zauberwort dürfte wohl „Belastungssteuerung“ heißen. „Für mich entscheidend ist das Spiel am Sonntag und das haben die Jungs auch anhand des Trainingsplans gesehen“, so Schultz.
Schultz: „Ich freue mich vor allem über das zu Null“
Denn der Trainer weiß auch, dass der Erfolg nur ein kleiner Schritt auf dem Weg Richtung Klassenerhalt ist. Ein Schritt, mit dem zuvor aber nicht zwingend zu rechnen gewesen ist. Schließlich wird die Eintracht nicht grundlos als Champions-League-Kandidat gehandelt. Der Kader und die individuelle Qualität der Eintracht spielen in dieser Saison eigentlich in einer anderen Liga als der FC. Noch am Deadline-Day hatte Frankfurt noch einmal mit Sturmjuwel Huge Etikité nachgelegt, der Franzose saß gegen den FC aber zunächst nur auf der Bank. Doch trotz der Qualität des Gegners machten die Geißböcke die Warnung ihres Trainers von der ersten Minute an wahr. „Wir haben uns gut vorbereitet, dass wir drei Punkte hier behalten“, hatte der Coach gesagt und genau das zeigte seine Mannschaft.
Die Kölner Defensive stand kompakt, ließ die Millionen-Offensive um Sasa Kalajdzic und Co. so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen. Erstaunlicherweise kam der Ex-Kölner Ellyes Skhiri zu den besten Möglichkeiten in Durchgang eins. „Ich freue mich vor allem über das zu Null. Man kann daran schrauben, dass man mehr Tore schießt, oder du spielst zu Null. Das haben wir heute hervorragend gemacht. Die Mannschaft hat das sehr stabil verteidigt“, sagte Schultz. Vor allem Max Finkgräfe stach aus dieser Defensive wieder besonders hervor und verdiente sich von Experte Lothar Matthäus den Vergleich mit Jonas Hector. „Es ist mein elftes Bundesligaspiel und mal gucken, was noch kommt. Aber der neue Jonas Hector, das bin ich ganz sicher nicht“, sagte Finkgräfe. Der 19-Jährige nahm seine Gegenspieler aber konsequent aus dem Spiel, überzeugte mit sicherem Spiel unter Druck und leitete einige Möglichkeiten ein, unter anderem mit einem Freistoß das 1:0. Finkgräfe war wieder der beste Kölner Feldspieler (Hier geht es zur Einzelkritik).
Ausgerechnet Alidou
Doch Köln verteidigte nicht nur gut. Schon nach 60 Sekunden kam Jan Thielmann zum Abschluss, wenn auch aus Abseitsposition. Eine Viertelstunde kam der Youngster zur nächsten Möglichkeit. Der FC hatte ohnehin die deutlich besseren Chancen. Überhaupt fanden die Kölner in der Offensive deutlich mehr statt: 15:11 Torschüsse, 13:8 Flanken, 2:0 Tore. „Die Statistiken lesen sich ähnlich wie gegen Dortmund – nur ganz oben nicht, beim Ergebnis. Das ist für uns heute das Entscheidende“, sagte der Trainer und sein Gegenüber Dino Toppmöller ergänzte: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht die Aggressivität und Power auf den Platz gebracht, die wir uns vorgenommen hatten.“ In den ersten Minuten nach dem Wechsel änderte sich das Bild. Frankfurt drückte auf die Führung. Doch das Tempo ließ auch schnell wieder nach und der FC sich nicht verunsichern.
Dennoch deutete viel daraufhin, dass das Bild dem der Vorwoche ähnelte. Die Kölner waren überlegen, hatten ihre Chancen, nutzen konnten sie diese aber nicht. Bis Niels Nkounkou die Frankfurter Leihgabe Faride Alidou von den Beinen holte, dafür die Ampelkarte sah und damit auch seinen Anteil am Gegentor hatte. Denn den Freistoß nutzten die Kölner zur Führung. Dejan Ljubicic schoss Alidou an, der zum 1:0 traf. Nun war eine Führung in den vergangenen Spielen nicht immer viel wert. Doch dieses Mal geriet der Sieg nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Auch, weil Jan Thielmann einen Konter zum 2:0 nutzte und Tuta ebenfalls den Ampelkarton sah. „Der Schlüsselmoment war sicherlich a) die Gelb-Rote Karte und b) daraus resultierend das Tor von Faride Alidou. Für uns war der Sieg verdient“, sagte Schultz. Nun ist der FC zumindest für einen Tag Rang 15 näher gekommen. „Doch ab Dienstag machen wir einen Haken dahinter, dann gilt der Fokus Hoffenheim – das ist das nächste Ziel“, sagte der Coach.
Bilder zum Spiel 1. FC Köln – Eintracht Frankfurt
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Auf dem Papier ist die Eintracht gegen den FC am Samstag klarer Favorit. Doch es gibt auch ein paar wenige Mutmacher.
Einen schweren Brocken erwartet Timo Schultz am Samstagabend gegen Frankfurt. Doch chancenlos ist der 1. FC Köln nicht. Das zeigt zumindest ein Blick in die Vergangenheit. Was dem FC gegen Frankfurt Mut machen kann.
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Timo Schultz ist guter Dinge, dass es am Samstag mit dem ersten Dreier für ihn als Trainer des 1. FC Köln gelingen kann. „Ich traue uns alles zu“, sagte der 46-Jährige vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. „Wir gehen zuversichtlich in das Heimspiel. Wir haben schon den Anspruch, das Spiel zu gewinnen.“ Bei allem Optimismus verspricht die Ausgangslage aber ein ganz anderes Szenario. Frankfurt, bereits vor dem Deal von Hugo Ekitiké mit einem mehr als 200-Millionen-Euro-Kader ausgestattet, hat sich ganz offensichtlich vorgenommen, die Top-5 der Liga beziehungsweise die Champions-League-Plätze anzugreifen. Und das schon vor den Wintertransfers mit Erfolg. Die Bayern und Leipzig wurden bezwungen, gegen Dortmund gab es immerhin ein Remis. Gegen Leverkusen und Stuttgart dagegen Pleiten.
In 19 Jahren nur eine Heimniederlage gegen die Eintracht
Die Rollenverteilung vor dem Duell ist eindeutig. Zumindest mit Blick auf die Tabelle. Der FC kommt auf gerade einmal zwölf Zähler und steht nach einer desaströsen Hinrunde im Tabellenkeller und auf dem Papier mit der schlechtesten Bilanz der Vereinsgeschichte. Und dennoch scheint die Situation vor dem Spiel alles andere als aussichtslos. Denn es gibt einige wenige Mutmacher. Einer ist ein ähnliches Szenario wie im Vorjahr. Nach einem schwachen Finale vor der Winterpause standen die Kölner ebenfalls mit dem Rücken zur Wand. Der FC kehrte gestärkt aus dem Jahreswechsel, damals mit einem beeindruckenden 7:1 gegen Bremen, es folgten einige Remis, bevor es im Februar ins Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt ging. Die Hessen belegten den sechsten Tabellenplatz, träumten von der Königsklasse. Nach einem Kopfballtor von Timo Hübers sowie einem Doppelpack von Ellyes Skhiri setzte sich der FC verdient 3:0 durch.
Rein nach der Statistik kam der Erfolg auch nicht sonderlich überraschend. Denn in Köln gab es für die Hessen in den vergangenen Jahren in aller Regel nicht viel zu holen. Von den vergangenen 19 Spielen beim FC ging nur eins (!) an Frankfurt. In der Spielzeit 2017/18 kassierten die Kölner ein 0:1. Torschütze war damals der heutige BVB-Stürmer Sébastien Haller. In diesem Zeitraum, seit 1994, also fast 30 Jahren, gab es aber 13 Erfolge für den FC. Von den jüngsten fünf Begegnungen hat Köln ebenfalls keins verloren. Auch die Gesamtbilanz gegen die Eintracht spricht mit 42:38 Siegen für den FC. Zudem haben die Kölner von den aktuellen Bundesligisten nur gegen Bremen und Stuttgart öfter gewonnen. Und zu guter Letzt scheint Frankfurt auch Kapitän Florian Kainz zu liegen. Gegen keinen anderen Erstligisten erzielte der FC-Kapitän mehr Scorerpunkte. Kainz kommt auf zwei Tore und vier Vorlagen.
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