Nach seinem Pflichtspiel-Debüt für den 1. FC Köln im Pokal, steht Leart Pacarada nun auch vor seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Wie wichtig er für den FC sein kann, zeigte der Abwehrspieler gegen Osnabrück eindrucksvoll.
Er war einer der Gewinner der Pokal-Begegnung gegen den VfL Osnabrück. Der Außenverteidiger zeigte gegen die Niedersachsen, warum er für den FC so wichtig werden kann. Leart Pacarada: Selbstbewusst und voller Vorfreude auf die bevorstehenden Aufgaben.
Die Worte von Steffen Baumgart wirkten doch sehr vertraut. „Die Jungs haben es gut gemacht“, sagte der Kölner Coach nach dem Pokalerfolg über den VfL Osnabrück am Montagabend. Man habe mit dem Zweitligisten das denkbar schwerste Los erwischt und es war das erwartet schwere Spiel. In der Nachbetrachtung hörten sich die Worte des 51-Jährigen unmittelbar nach dem Schlusspfiff positiv an. Dabei taten sich die Kölner gegen den VfL doch über weite Strecken sehr schwer. In der zweiten Halbzeit war der Aufsteiger dem Sieg jedenfalls deutlich näher als der Bundesligist. Marvin Schwäbe musste einige Male zugreifen, sonst hätte es noch wenige Minuten vor Spielende das böse Erwachen geben können. Und auch in der zweiten Halbzeit der Verlängerung drückten noch einmal die Niedersachsen. Zu jenem Zeitpunkt führten die Kölner recht sicher 3:1, konnten die Angriffe des VfL oft früh eindämmen. „Wir haben es letztlich auch hinten sehr gut verteidigt, in einer Schlussphase, in der wir wussten, dass auch nochmal einer durchrutschen kann“, sagte Baumgart und deutete an, welche seiner Jungs es dann gut gemacht haben: die Defensive.
Pacarada schwärmt von Hector
Neben Jeff Chabot, der in der Innenverteidigung gefühlt jeden Ball und jeden Gegner aus dem eigenen Sechzehner fischte, überzeugte allen voran ein Neuzugang: Leart Pacarada. Der 28-Jährige spielte in der vergangenen Saison noch beim FC St. Pauli, wurde dort von FC-Trainer Steffen Baumgart zum „besten Linksverteidiger der zweiten Liga“ ernannt und soll nun in die großen Fußstapfen von Jonas Hector treten. „Es gibt einiges, was man sich von Jonas Hector abschauen kann. Ich könnte mir tagelang Videos von ihm anschauen, was man von seiner Spielweise mitnehmen kann“, sagte der Abwehrspieler. Dass Pacarada den ehemaligen Kölner Kapitän, das Idol, nicht eins-zu-eins ersetzen soll, betonten die Kölner Verantwortlichen gebetsmühlenartig. Und der 28-Jährige ließ gegen Osnabrück aufblitzen, dass er eine andere Qualität mitbringt. Pacarada sucht erstaunlich oft den Weg in die Offensive.
So auch am Montag. Der Außenverteidiger brachte einige gefährliche Hereingaben über die starke linke Seite. Sechs Flanken schlug Pacarada, immerhin die Hälfte kam an, seine Hereingabe in der Verlängerung verarbeiteten Mark Uth und Sargis Adamyan zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte und das 2:1 mit eingeleitet habe“, sagte der Nationalspieler des Kosovo. Auch in den Vorbereitungsspielen hatte der Neuzugang bereits seinen Offensivdrang immer wieder unter Beweis gestellt. So gut, dass es keinen Zweifel an einem Startelf-Einsatz gegeben hat. „Mich freut es, wenn ich das Vertrauen des Trainerteams bekomme. Ich bin zum FC gekommen, um auf dem Platz zu stehen. Dafür arbeite ich hart“, so der Linksverteidiger, der aber auch weiß, dass er keine Stammplatzgarantie besitzt. „Grundsätzlich sollte man nicht meinen, dass man gesetzt ist, nur weil man im ersten Spiel von Anfang an gespielt hat. Ich möchte der Mannschaft helfen. Das versuche ich bestmöglich zu tun.“
Pacarada überzeugt mit starken Daten
Dabei fungierte der Abwehrspieler bei St. Pauli noch in einer Dreierkette, musste sich also taktisch umstellen. Doch das System Baumgart scheint zu passen. „Ich denke, dass mein Spielstil gut zu der Spielidee von Steffen Baumgart passt. Ich bin selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass ich unser Spiel beeinflussen kann“, sagte er zuletzt dem „Kölner Stadt-Anzeiger„. Und das nicht nur in der Offensive. Pacarada zeigte gegen Osnabrück seine Qualitäten auch in der Defensive. Der Verteidiger gewann überragende 90 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte mehr als 80 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Diese Qualitäten will der Abwehrspieler nun auch in der Bundesliga unter Beweis stellen.
Und das am liebsten schon gegen den BVB am Samstag (18.30 Uhr, Sky). „Für ein Bundesliga-Debüt gibt es atmosphärisch nichts Schöneres, außer natürlich ein Heimspiel in Köln. Ich laufe mit einem Lächeln durch die Gegend und werde dies bis Samstag beibehalten. Ich freue mich sehr und bin gespannt, wie es wird“, erklärte Pacarada, der aber auch um die Schwere der Aufgabe weiß. „Hier herrschen Freude und Zuversicht, anstatt die Furcht vor dem Gegner. Dass Dortmund über eine hohe individuelle Qualität verfügt, ist uns allen bewusst. Wir fahren aber nicht dahin, um Laufkundschaft zu sein.“
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