Dejan Ljubicic auf dem Sprung zum Leader

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Dejan Ljubicic auf dem Sprung zum Leader

Trotz seiner schweren Verletzung war Dejan Ljubicic einer der Leistungsträger in der abgelaufenen Saison. Und der Weg ist für ihn noch nicht zu Ende. Der 25-Jährige entwickelt sich immer mehr zum Führungsspieler – zu einem begehrten.

Die Saison hätte für ihn wohl nicht durchwachsener laufen können. Nach dem starken Saisonauftakt fiel Dejan Ljubicic lange aus, der Mittelfeldspieler kam außer Form zurück und übernahm anschließend wieder Verantwortung beim 1. FC Köln. Dejan Ljubicic ist auf dem Sprung zum Leader.

Foto: ligafoto

Für einen kurzen Augenblick wird sich nahezu ganz Dortmund in ihn verliebt haben. Schockverliebt – im wahrsten Sinne des Wortes. Es lief die 81. Spielminute, als Dejan Ljubicic vom Punkt gegen die Bayern traf und den BVB, der parallel 1:2 gegen Mainz zurücklag und seine Fans damit in eine Art Schockzustand versetzt hatte, am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison zum Meister machte. Zumindest für wenige Minuten. Ausgerechnet Ljubicic, der im Hinspiel gegen den BVB mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 auch Anteil daran hatte, dass den Westfalen am Ende ein paar Pünktchen zur erhofften Meisterschaft fehlten. Es war die wohl beste Saisonleistung des Österreichers.

Ljubicic: „Für mich zählt nur der FC“

Und es war das letzte gute Spiel vor der Mini-Krise. Bei der folgenden 2:5-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach wurde der Österreicher von Ramy Bensebaini böse gefoult, erlitt einen Innenbandriss im Knie und fiel monatelang aus. „Das war extrem schade, denn ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich den bisher besten Fußball meiner Karriere gespielt hatte. Ich war vom Läuferischen und vom Zweikampfverhalten her top, und sogar fast jeder Schuss ging rein“, sagte er lachend dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Erst im neuen Jahr lief Ljubicic wieder für den FC auf und suchte seine Form, die er im letzten Saisonviertel dann auch wiederfand.

Möglicherweise war die Verletzung mit ein Grund, warum Ljubicic dem FC wohl vorerst erhalten bleibt. „Hätte er in der Form weiterspielen können, hätte er sicherlich viel Interesse geweckt bei anderen Klubs“, sagte Sportdirektor Christian Keller dem „Express„. Interessenten soll es dem Vernehmen nach gegeben haben – zumindest lose. So wie im vergangenen Sommer. „Es gab Angebote. Für mich zählt aber nur der FC“, so Ljubicic damals. „Ich habe hier noch viel vor.“

Ljubicic aktuell wertvollster FC-Profi

Das ist aus Kölner Sicht gut, denn die Chancen stehen nicht schlecht, dass schon bald weitere Klubs an die Kölner Tür anklopfen werden. Tatsächlich ist Ljubicic nach dem Weggang von Ellyes Skhiri der aktuell wertvollste Spieler im Kölner Kader. Das Online-Portal gool.ai berechnet den Marktwert des Mittelfeldspielers auf 6.31 Millionen Euro. In der Altersgruppe der 24- bis 26-Jährigen Akteure auf seiner Position gehört er damit zu den Top-Ten-Bundesliga-Spielern, befindet sich auf einem Niveau mit Roland Sallai und Woo-Yeong Jeong vom SC Freiburg. Allerdings mit steigender Tendenz. Die KI des Portals prognostiziert den Marktwert des 25-Jährigen für den kommenden Sommer auf 9.52 Millionen Euro. Berechnet wird der Wert anhand von mehr als 300 gemessenen Leistungsparametern – alle objektiv. Zu den besonders guten Attributen gehört die Torquote des Mittelfeldmannes, aber auch die gefährlichen Pässe und Pässe, die zu Torvorlagen führen, zudem ist er so gut wie auf jeder Position im Mittelfeld einsetzbar. Und: Von den aktiven FC-Spielern schoss er nach Florian Kainz (17) mit elf Treffern die meisten Tore für den FC.

Ljubicic

Dejan

25

Alter

65

FC-Spiele

11

FC-Tore

FC-Spieler-Ranking

Dazu ist Ljubicic ein angenehm Vertreter, ruhig, sympathisch, kein Lautsprecher und dennoch ein Leader. Und der wird gerade nach dem Verlust von Ellyes Skhiri und Jonas Hector mehr denn je gebraucht. „Er weiß auch, dass er jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen muss – egal, auf welcher Position. Ob auf der Sechs, Acht oder Zehn. Ihm kommt eine noch tragendere Rolle zu“, sagte Keller dem „Express“. Bei Rapid Wien war Ljubicic Kapitän, eine Rolle, in die er beim FC nach dem Hector-Abgang ebenfalls hineinwachsen könnte.

Ljubicic für EM-Quali nominiert

Beim FC wird man Ljubicic nicht ohne Weiteres ziehen lassen – zurzeit. Der 25-Jährige ist ein Paradebeispiel für den Weg, den der FC gehen will. 2021 kam er ablösefrei aus Wien zum FC, dem Vernehmen nach gibt es in seinem Vertrag keine Ausstiegsklausel. Sollte Ljubicic den Verein also im kommenden Sommer verlassen wollen, wäre die Ablösesumme für den FC frei verhandelbar. Der Vertrag läuft noch bis 2025.

Der aktuelle Fokus liegt für den Mittelfeldmann ohnehin auf der Nationalmannschaft. Ljubicic will mit Österreich an der EM 2024 in Deutschland teilnehmen. Etwas Besonderes wäre sicherlich ein Duell gegen seinen Bruder, der für Kroatien spielen will und auf eine Berufung in den Nationalkader hofft. Für Dejan Ljubicic stehen in den kommenden Tagen die beiden Quali-Spiele gegen Belgien am Samstag und Schweden am Dienstag an. Gut möglich, dass Ljubicic in den beiden Begegnungen wieder etwas für seinen Marktwert tut.

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