Dieser Saisonauftakt ist schon viel wert – ein Kommentar

Jubel der Mannschaft des 1. FC Köln.
, ,
Startseite » Nachwuchsarbeit

Dieser Saisonauftakt ist schon viel wert – ein Kommentar

Nach den ersten Saisonspielen befindet sich der 1. FC Köln bereits auf einem guten Weg. Und das nicht nur auf dem Papier. Die jüngsten Leistungen der Kölner machen Hoffnung auf mehr. Das macht den FC nicht zu einem Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen Gegner. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

Sieben Punkte, überzeugende Siege, viele Tore und das nötige Spielglück – beim FC läuft nach den ersten Begegnungen wieder viel zusammen. Doch mahnende Worte müssen erlaubt sein. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook-Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Sieben Punkte aus vier Spielen, elf Tore, dazu das Erreichen der 2. Runde im DFB-Pokal – die reine Bilanz auf dem Papier kann sich für den 1. FC Köln durchaus sehen lassen. Zumindest wenn man als Vergleich die vergangene Spielzeit heranziehen möchte. Und das ist angesichts des Registrierungsverbots und der Vorzeichen, die dieses mit sich gebracht hat, durchaus legitim. Der FC tritt in großen Teilen mit einer Mannschaft in der 2. Bundesliga an, die in der vergangenen Spielzeit mit gesenkten Köpfen, ohne jegliches Selbstvertrauen, aber vollkommen zu recht den Gang in die siebte Zweitklassigkeit der Vereinsgeschichte angetreten ist. Bei der bereits gefundenen Stammelf sind nur die beiden Leihspieler von Greuther Fürth Tim Lemperle und Jonas Urbig „neu“ dazugekommen. Die weiteren Rückkehrer spielen noch keine Rolle, alle anderen Akteure waren in der Vorsaison da, wenn auch wie Julian Pauli noch primär beim Nachwuchs.

Von Sturmflaute aktuell keine Spur mehr

Der Ausgangsstatus war zu Saisonbeginn gelinde gesagt „kompliziert“, eine Reise ins Ungewisse. Offenbar auch für die Kölner Verantwortlichen, die für einen Club wie den FC mit wohl wertvollstem Kader und stärksten Individualisten, erstaunlich kleine Brötchen backen wollten. Die Wortwahl „schnellstmöglicher Aufstieg“ diente vielleicht als Hintertür, wenn es dann doch nicht laufen sollte. Bislang läuft es. Nach den ersten fünf Pflichtspielen und vor der ersten Länderspielpause, ist eine Tendenz jedenfalls erkennbar. Der FC hat sich nach der desolaten Vorsaison gefangen, ist in der zweiten Liga angekommen. Fünf Spiele, vier in der Liga werden natürlich nicht viel über den kompletten Saisonverlauf aussagen, die Leistungen machen aber Hoffnung, dass sich die Geißböcke bis zur nächsten Transferperiode durchaus auf Schlagdistanz mit den anderen Aufstiegskandidaten befinden.

Aktuell liegt der FC mit den wohl größten Konkurrenten aus Hamburg, Berlin, vielleicht sogar Hannover in der Tabelle gleichauf. Das macht Mut. Auch, dass Gerhard Strubers Fußball-Idee immer deutlich sichtbarer wird. Gerade die offensive Wucht, die der FC entwickeln kann, macht durchaus Hoffnung. Die meisten Torschüsse der Liga, elf Tore nach vier Spielen, die zweitbeste Chancenverwertung, die meisten Aktionen im Schlussdrittel sprechen nach holprigem Start jedenfalls nicht mehr für eine Sturmflaute, zumal der Angriff in den vergangenen beiden Spielen ebenfalls drei Mal selbst traf und zwei Tore vorbereitete. Am Sonntag entzauberte der FC mit einer starken Offensive, einem überragenden Pressing und guten Umschaltmomenten den FC Schalke 04 und gleichzeitig auch 60.000 Fans. Und das, obwohl der Ausfall von Kapitän Timo Hübers im Vorfeld sicherlich ein Anlass zur Sorge gewesen sein durfte.

Es gibt noch eine andere Wahrheit

Dass dem FC dieser respektable Start dann auch noch mit einem doch sehr jungen Kader gelungen ist, macht den Auftakt noch bemerkenswerter. So weit so gut. Doch die mahnenden Worte von Christian Keller am Mitgliederstammtisch („Man sieht, dass die Nummer noch nicht so stabil ist“) sollten sicherlich nicht als eine Art Tiefstapelei wahrgenommen werden. Denn es gibt eben noch diesen anderen Teil der Wahrheit. Braunschweig spielte gegen den FC sicher nicht wie ein Zweitligist, kam für Köln allerdings genau zum richtigen Zeitpunkt, um Selbstvertrauen zu sammeln. Der FC Schalke 04 war über weite Strecken dem FC ebenbürtig, hätte genauso gut in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Tatsächlich hat Köln in der Defensive seine Schwierigkeiten, ist gerade auf den Außen bei Gegenangriffen anfällig. Und die Kölner wirken nach wie vor nicht komplett stabil. Denn auch gegen S04 hätte dem FC das Spiel wieder entgleiten können.

Nein, auch bei den Kölnern läuft in dieser Spielzeit sicher noch nicht alles rund, nicht alles nach Plan. Aber schon sehr viel. Der FC ist in der Liga angekommen, kann wieder Siegesserien feiern, Tore schießen. Am Sonntag kam dann auch wieder so etwas wie Spielglück hinzu. Etwa als Linton Maina eigentlich schon gestoppt doch noch zum 2:0 einschob oder als Tim Lemperle möglicherweise um Zentimeter nicht im Abseits stand – was er womöglich dann doch getan hat. Glück? Noch in der vergangenen Spielzeit wären diese Szenen wohl gegen Köln gelaufen. Diese Mixtur macht den FC sicher nicht zu einem Top-Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen und schwer zu schlagenden Gegner. Und das ist nach der vergangenen Saison schon sehr viel wert.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln

Schwäbe widerspricht

Diskussionen ums Tor

Das nächste Debüt, doch der Trainer mahnt

Elias Bakatukanda vom 1. FC Köln
, ,
Startseite » Nachwuchsarbeit

Das nächste Debüt, doch der Trainer mahnt

Beim 3:1-Erfolg über den FC Schalke 04 feierte Elias Bakatukanda sein Profidebüt. Auch, weil Timo Hübers ausfiel und Dominique Heintz angeschlagen vom Feld musste. Dennoch war die Premiere ein wichtiges Zeichen für den 1. FC Köln: Die Nachwuchsarbeit zahlt sich aus.

Mit Elias Bakatukanda gab nun der zweite Youngster sein Profidebüt beim 1. FC Köln: Die Nachwuchsarbeit der Geißböcke zahlt sich offenbar aus. Doch Gerhard Struber tritt auf die Euphoriebremse.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Während Dominique Heintz dem medizinischen Staff die Schwere seiner Oberschenkelbeschwerden auf dem Rasen des Schalkers Stadions erklärte, schwörte Gerhard Struber seinen Schützling noch einmal ein. Sekundenlang standen sich die beiden Nase an Nase gegenüber. Elias Bakatukanda hörte aufmerksam zu, um sich dann doch noch einmal hinzusetzen. Das Debüt verschoben – wieder einmal. Denn Bakatukanda hatte schon in der vergangenen Spielzeit gleich mehrfach vor der Profi-Pflichtspiel-Premiere gestanden. Jeff Chabot und Timo Hübers hatten sich eine Phase lang mit Verletzungen und Erkrankungen abgewechselt, der als hochtalentierte Abwehrspieler stand gegen Hoffenheim, Heidenheim und Leipzig gleich drei Mal im Kader. Sein damaliger Coach Timo Schultz sprach von unfassbaren Voraussetzungen.

Unspektakulärer Auftritt

Diese reichten aber ganz offensichtlich nicht, dass Schultz dem gebürtigen Kölner einen Einsatz im bedrohlichen Abstiegskampf zutraute. Das Debüt blieb trotz aller Lobhudeleien aus. Und so wurde im Frühling bereits über eine mögliche Leihe des Innenverteidigers spekuliert. Diese kam nicht zu Stande, vor allem, weil die Kölner aufgrund der Transfersperre gerade in der Innenverteidigung sehr dünn besetzt sind. Nach dem Abgang von Jeff Chabot und der Ausbootung von Nikola Soldo gibt es im Kölner Kader fünf Innenverteidiger. Luca Kilian fällt noch mit den Nachwirkungen seines Kreuzbandrisses aus. Es bleiben also mit Timo Hübers, Dominique Heintz, Julian Pauli und eben Bakatukanda vier Abwehrspieler für zwei Positionen der Abwehrkette, davon zwei Eigengewächse, Youngster, die vor der Saison noch nicht für die Profis aufgelaufen waren – zumindest in einem Pflichtspiel.

Bei der dünnen Besetzung und dem normalen Verletzungs- oder Erkrankungsverlauf einer Spielzeit war eigentlich vor der Saison klar, dass es schon sehr bald das Debüt von mindestens einem der beiden Youngster geben würde. Nachdem Julian Pauli direkt zum Auftakt gegen den Hamburger SV in der Startelf stand, folgte nun also Bakatukanda. Denn nachdem es Heintz noch einmal gut zehn Minuten probierte, kam der 20-Jährige dann doch zu seinem ersten Pflichtspiel bei den Profis. Und der Abwehrspieler fügte sich direkt einmal rustikal ein. Sieben Minuten nach seiner Einwechslung sah das Eigengewächs nach einem harten Einsteigen die Gelbe Karte. Abgesehen von einer ordentlichen Kopfballabwehr fiel die Premiere recht unspektakulär aus. Bakatukanda fiel weder positiv noch negativ besonders auf.

Der 1. FC Köln das Team mit den meisten Eigengewächsen im Kader

Spektakulärer ist da schon die Nachwuchsarbeit der Kölner, die weiterhin Früchte trägt. Mit Bakatukanda gab der zweite Youngster in dieser Saison sein Profidebüt. Gleichzeitg ist der Innenverteidiger das neunte Eigengewächs der Geißböcke, das in dieser Spielzeit schon zum Einsatz kam. Insgesamt verfügt der Kader über 14 Eigengewächse, kein anderer Erst- oder Zweitligist kommt auf einen vergleichbaren Wert. Natürlich begünstigt durch die FIFA-Sanktion. Und doch ein gutes Zeichen für die Kölner Arbeit. Möglicherweise wird es in dieser Spielzeit noch weitere Debüts von Kölner Nachwuchskräften geben. „Das soll jetzt unser Weg sein, es soll aber auch immer ein guter Mix sein“, sagte FC-Trainer Gerhard Struber.

Die Entwicklung ist auch nicht dem DFB verborgen geblieben. Mit Jan Thielmann, Tim Lemperle, Jonas Urbig, Julian Pauli und Damion Downs stehen gleich fünf Eigengewächse in den Kadern der deutsche U20 und U21. Mit Eric Martel ist ein sechster FC-Profi ebenfalls dabei. „Da braucht man jetzt nicht romantisch zu sein und glauben, dass wir mit der besten U20 von Europa auflaufen“, bremst Struber die Euphorie. „Es ist wichtig, dass wir immer wieder mit einem guten Timing und zur richtigen Zeit die Jungen heranführen und da braucht es auch immer wieder Spitzen und Jungs nebenher, die ein bisschen Führung hergeben auf dem Platz. Die diese Jungs auch mitnehmen.“ Herangeführt werden wohl Spieler wie Jaka Potocnik und Meiko Wäschenbach, die auf ihr Debüt noch warten. Möglicherweise nur eine Frage der Zeit.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Stimmen zum Spiel