Nur fünf Tage nach dem 1:1 gegen Hoffenheim steht für den 1. FC Köln und Trainer Timo Schultz die Begegnung gegen Werder Bremen an. Eine ganz besondere Partie für den 46-Jährigen.
Für den 1. FC Köln geht es am Freitagabend (20.30 Uhr, DAZN) im Duell gegen Werder Bremen um wichtige Punkte. Für den Trainer ist es mehr als „nur“ eine Bundesliga-Begegnung. Timo Schultz und die besondere Verbindung zu Werder Bremen.
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Nahezu 15 Jahre musste Timo Schultz warten, bis der heutige Trainer des 1. FC Köln im Alter von 33 Jahren sein Bundesliga-Debüt feierte. Der Ostfriese wurde damals für St. Pauli gegen Borussia Dortmund eingewechselt. Trotz der langen Wartezeit spielt die Begegnung gegen den BVB nicht die größte Rolle in den sportlichen Erinnerungen des 46-Jährigen. „Ich war jahrelang ein durchschnittlicher Drittligaspieler. Ich habe dann das Glück gehabt, mit St. Pauli von der dritten in die zweite Liga und dann in die erste Liga aufzusteigen“, sagte Schultz vor gut zwei Wochen im WDR-Podcast „Einfach Fußball“ und deutete an, dass die vier Bundesliga-Spiele „mehr oder weniger“ Geschenke vom Trainer gewesen seien. „Mein wichtigstes Spiel und das, auf das ich am liebsten zurückblicke, ist das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen, weil es sehr speziell war.“
Schultz: „Es war eine Wahnsinnserfahrung“
Sehr speziell ist noch stark untertrieben. Der Pokalfight im Januar 2006 hätte aufgrund von Schnee und Eis nicht stattfinden dürfen. Schiedsrichter Felix Brych pfiff die Begegnung dennoch an, sehr zum Entsetzen der Bremer. Später wurde die Begegnung als „Skandalspiel“ gehandelt. „Mit alldem drum herum, mit Leuten die so getan haben, als hätten sie Schnee geschippt und als der Schiri weg war, abgehauen sind“, erinnert sich der 46-Jährige. Tatsächlich setzten sich die Kiezkicker als Drittligist gegen den Bundesligisten 3:1 durch. Im Halbfinale war gegen die Bayern Schluss.
Doch die Begegnung gegen Werder war nicht nur aufgrund der Umstände für „Schulle“ besonders. Der damalige Mittelfeldspieler bezwang damals im Nordderby mit St. Pauli eben auch eine Art Heimatklub. „Ich bin damals zu Werder in die U19 gegangen und war zum ersten Mal von zu Hause weg“, zitiert den 46-Jährigen die Morgen Post. „Dort habe ich auch mein Abi gemacht. Ich werde die Zeit in schöner Erinnerung behalten.“ Dabei war die Zeit in Bremen alles andere als nur rosig. Schultz hatte keine Chance, sich bei den Profis durchzusetzen. Gegen Spieler wie Dieter Eilts, Frank Baumann oder Thorsten Frings hatte der erst 18-Jährige keine Chance. „Es war für mich eine Wahnsinnserfahrung, in dieser Mannschaft überhaupt mittrainieren zu dürfen. Die haben damals ja noch im Europapokal der Landesmeister gespielt“, sagte Schultz.
Ein Stück weit Werder-Fan
Fünf Jahre trug Schultz das Trikot der Bremer. Es folgte der Wechsel nach Lübeck. Die Zuneigung ist nie abgeebbt. „Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich ein Stück weit Werder-Fan bin“, sagte Schultz einst. Am Freitagabend wird die Verbundenheit zu Werder für mindestens 90 Minuten ruhen müssen. Denn für Schultz und den FC geht es gegen Bremen um wichtige Punkte im Abstiegskampf, es folgen vor der Länderspielpause die Duelle gegen den VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen sowie Mönchengladbach und gegen RB Leipzig. Weitere Punkte wären sicherlich nicht verkehrt. Auf sein Trainer-Debüt in der Bundesliga musste der Coach zwölf Jahre warten. In den kommenden Wochen wird er alles daransetzen, dass der erste Abstieg als Bundesliga-Coach nicht früher kommt, als erhofft. Den Anfang macht das Duell ausgerechnet gegen Werder Bremen.
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