Bitterer Abend für Nikola Soldo und Kroatien

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Bitterer Abend für Nikola Soldo und Kroatien

Nikola Soldo wollte die U21-EM als Bühne für die kommende Spielzeit nutzen. Nach der zweiten Niederlage kann Kroatien das Viertelfinale nicht mehr erreichen – und Soldo hat nicht eine Minute gespielt.

Einen freundlichen Rat hatte Christian Keller seinem Schützling noch mit auf die Reise gegeben. „Er soll jetzt erstmal die EM spielen und im besten Fall spielt er sie gut“, hatte der Kölner Sportdirektor in einer Medienrunde über Nikola Soldo gesagt. Kein Wunder, Keller hatte sicherlich gehofft, der junge Kroate würde die Bühne nutzen, um sich für mehr Einsatzzeit beim FC oder einem kaufwilligen anderen Club zu bewerben. Doch daraus wurde auch am zweiten Spieltag nichts: es wurde ein bitterer Abend für Nikola Soldo und Kroatien.

Für Kroatien ist die EM bereits nach der Vorrunde beendet. Das Team von Trainer Dragan Skocic unterlag Spanien 0:1 und belegt mit 0 Zählern aus zwei Spielen den dritten Platz der Gruppe B. Bereits am Mittwoch hatten die Kroaten gegen die Ukraine mit 0:2 verloren. Da sowohl Spanien als auch die Ukraine nun sechs Punkte auf dem Konto haben, verpassen Kroatien und Gastgeber Rumänien die Playoff-Spiele. Besonders bitter: Nachdem Soldo schon gegen die Ukraine 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte, kam er nun auch gegen Spanien nicht zum Einsatz. Der Mitfavorit war schon nach 20 Sekunden durch einen Treffer von Abel Ruiz in Führung gegangen. Nach dem Wechsel fanden die Kroaten zwar zunehmend besser ins Spiel, der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen.

Damit ist das letzte Gruppenspiel für Kroatien bedeutungslos – für Soldo wohl nicht. Denn die vergangene Spielzeit ist für den jungen Kroaten und den FC so ganz anders verlaufen, als von beiden Seiten geplant oder erhofft. Kurz vor Toreschluss wurde Soldo noch verpflichtet. „Mit Nikola haben wir eine gute Option für unsere Defensive gefunden. Er ist technisch stark, robust und kommt mit Spielrhythmus zu uns. Natürlich bedeutet der Wechsel in die Bundesliga einen Sprung für Nikola“, hatte Christian Keller damals gesagt. Offenbar einen hohen oder weiten Sprung. Insgesamt wurde der 22-Jährige 20 Mal in den Kader berufen, stand sechs Mal in der Startelf und wurde einmal eingewechselt. In der Conference League durfte Soldo ebenfalls vier Mal ran. Zuletzt spielte Soldo im Februar bei der 0:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart, in den neun Spielen vor der Sommerpause stand der Abwehrspieler noch nicht einmal mehr im Kader der Geißböcke.

Obwohl sich Christian Keller mit der Entwicklung des 22-Jährigen zufrieden zeigt, ist ein Abschied aus Köln nicht ausgeschlossen. „Für seine Zukunft gilt, dass er die Möglichkeit hat, sich bei uns weiterzuentwickeln, wenngleich es im Sommer auch zu einer Veränderung kommen kann“, sagte Keller. Am Sonntag kommen mit Denis Huseinbasic und Eric Martel die beiden weiteren U21-Nationalspieler zum Einsatz.

 

Nikola Soldo hofft auf eine starke EM – der FC auch

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Nikola Soldo hofft auf eine starke EM – der FC auch

Mit insgesamt vier Spielen beginnt am Mittwochabend die U21-Europameisterschaft in Rumänien und Georgien. Unter anderem trifft bereits um 18 Uhr die U21 Kroatiens auf die der Ukraine. Mit dabei ist Nikola Soldo. Für den Innenverteidiger geht es auch um eine gute Bewerbung.

Die Transferbestätigung kam dann doch ein wenig überraschend. Einen Tag nach dem Deadline-Day, also dem finalen Tag einer Transferperiode, machte der FC die Verpflichtung von Nikolas Soldo im vergangenen Sommer publik. Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung, war mit dem Mannschaftsarzt nach Kroatien gereist, um kurz vor Toreschluss den Deal noch perfekt zu machen. „Genau wie der FC habe auch ich große Ambitionen. Die Philosophie, dass man hier auf junge Spieler setzt, ist für mich umso mehr ein Ansporn, alles zu geben“, sagte Soldo damals. Doch bis auf zwei Ausnahmen kam Soldo im neuen Jahr nicht mehr zum Einsatz. Das soll sich in den kommenden Tagen ändern. Nikola Soldo hofft auf eine starke EM – der FC mit großer Wahrscheinlichkeit auch.

1.FC Köln vs. Partizan Belgrad, UEFA Europa Conference League, 06.10.2022, 21.00 Uhr, Nikola Soldo (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Denn die Spielzeit ist für den jungen Kroaten so ganz anders verlaufen, als von beiden Seiten geplant oder erhofft. Nach der Verletzung von Jeff Chabot im vergangenen Sommer sah sich der FC gezwungen, noch einmal zu reagieren. Nikola Soldo wurde in letzter Sekunde verpflichtet. „Mit Nikola haben wir eine gute Option für unsere Defensive gefunden. Er ist technisch stark, robust und kommt mit Spielrhythmus zu uns. Natürlich bedeutet der Wechsel in die Bundesliga einen Sprung für Nikola“, hatte Christian Keller damals gesagt. Offenbar einen hohen oder weiten Sprung. Insgesamt wurde der 22-Jährige 20 Mal in den Kader berufen, stand sechs Mal in der Startelf und wurde einmal eingewechselt. In der Conference League durfte Soldo ebenfalls vier Mal ran. Zuletzt spielte Soldo im Februar bei der 0:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart, in den neun Spielen vor der Sommerpause stand der Abwehrspieler noch nicht einmal mehr im Kader der Geißböcke.

Und doch ist Christian Keller mit der Entwicklung des 22-Jährigen alles andere als unzufrieden. „Grundsätzlich hat er in seinem ersten FC-Jahr eine positive Entwicklung genommen, auch wenn er zum Saisonende hin einige Male nicht im Kader stand. Verglichen mit seinem FC-Start ist er heute in der Lage, eine ganz andere Intensität auf den Platz zu bringen“, sagte der Kölner Sportdirektor dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Allgemein gilt, dass jedem Transfer eine Kalkulation aus Leistungsstand und Entwicklungspotenzial des Spielers sowie unseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Passfähigkeit als Person zugrunde liegt. So war das auch bei Nikola. Bei allen Kriterien mache ich bei ihm einen großen grünen Haken. Sein Marktwert ist jetzt ein ganz anderer als vor einem Jahr.“ 

Keller: „Er soll jetzt erstmal die EM spielen“

Stimmt das? Gool.ai gibt für Nikola Soldo aktuell einen Marktwert von 785.000 Euro an. Das Online-Portal berechnet die Werte anhand von objektiven Leistungsparametern. Im Gegensatz zu Portalen wie transfermarkt.de fließen subjektive Einschätzungen nicht mit in die Analyse ein. Im vergangenen Sommer kam Soldo demnach noch auf einen Wert von 1.04 Millionen Euro. Allerdings prognostiziert das Tool dem Kroaten im kommenden Sommer einen Wert von 1.88 Millionen Euro. Um diesen zu erreichen, wird aber Einsatzzeit nötig sein. Ob er diese Spielzeit beim FC erhält, ist fraglich. Denn so recht wollen Baumgarts Spielsystem und Soldo nicht zusammenpassen. Auffällig: Der Innenverteidiger spielte eigentlich immer gut, wenn der FC tief stand. Das kommt unter Steffen Baumgart aber eher selten vor.

„Für seine Zukunft gilt, dass er die Möglichkeit hat, sich bei uns weiterzuentwickeln, wenngleich es im Sommer auch zu einer Veränderung kommen kann“, sagte Keller zuletzt in einer Medienrunde. „Er soll jetzt erstmal die EM spielen – und im besten Fall spielt er sie gut“, so der FC-Geschäftsführer weiter. Kein Wunder, denn dann würde er sich entweder für Steffen Baumgart oder – und das klingt wahrscheinlicher – für einen anderen Klub empfehlen.