Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist eine deutliche Warnung – ein Kommentar

Dejan Ljubicic vom 1. FC Köln
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Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist eine deutliche Warnung – ein Kommentar

Der FC ist als einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg in die neue Saison gestartet. Nach zwei Spieltagen kommt Köln aber nur auf einen Zähler – Anspruch und Realität liegen aktuell noch sehr weit auseinander beim 1. FC Köln: Es ist zu früh für Panik, doch der FC sollte gewarnt sein. Ein Kommentar.

Nach dem 2:2 gegen die SV Elversberg haben die Kölner einen Platz im unteren Tabellendrittel eingenommen. Dabei spielte der FC in den bisherigen beiden Partien phasenweise eine gute Kugel. Die Ausbeute ist mau beim 1. FC Köln: Es ist zu früh für Panik, doch der FC sollte gewarnt sein.

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Gerhard Struber brachte es nach dem 2:2-Unentschieden gegen die SV Elversberg auf den Punkt. Man habe schon den Anspruch gehabt, mit drei Punkten aus dem Saarland abzureisen. Zu recht: Wenn ein Absteiger mit dem mit Abstand wertvollsten Kader, mit Spielern, die in einigen Erstliga-Clubs zum Stammpersonal gehören würden, mit seiner Historie und dem Background, vor allem aber mit dem Ziel, schnellstmöglich aufzusteigen auf einen Club trifft, der in der Spielzeit 21/22 noch vierte Liga gespielt hat, dann muss der Anspruch über einem Zähler liegen. Die Realtität sieht aber anders aus. Der FC reiste eben mit dem Remis in Richtung Domstadt. Nach dem zweiten Spieltag der 2. Bundesliga haben die Kölner einen Punkt auf dem Konto. Da Anspruch und Realität sehr weit auseinanderklaffen, ist durchaus von einem Fehlstart zu sprechen.

Schwache Torausbeute darf nicht verwundern

Die Saison ist bekanntlich noch lang, drei Punkte Rückstand auf Rang zwei sind schnell aufgeholt. Insofern sind die Kölner Verantwortlichen auch noch sehr weit von einem Hauch von Panik entfernt. Zumal die Worte „direkter Wiederaufstieg“ im Wortschatz der FC-Bosse seit dem Abstieg im Mai wohl in weiser Voraussicht noch nicht vorkamen. Und doch ist der Fingerzeig eindeutig – diese Saison wird auch in der neuen Liga kein Selbstläufer. Der FC hat ganz offensichtlich einige seiner Probleme aus der Vorsaison mit ins Liga-Unterhaus genommen. Allen voran die mangelnde Chancenverwertung. Auf 49 Torschüsse kommen die Geißböcke, aber eben nur auf drei Tore, bislang noch keins von einem Stürmer, dafür aber eins von einem Abwehrspieler.

Die schwache Torausbeute sollte nicht allzu sehr verwundern. Dass der FC mit nahezu demselben Sturm wie in der Vorsaison nur aufgrund der neuen Liga-Zugehörigkeit eine aufstiegsreife Torgefahr entwickelt, ist jedenfalls mehr als unwahrscheinlich. Ähnlich verhält es sich mit den teils krassen Aussetzern in der Hintermannschaft, die natürlich auch in der 2. Bundesliga sehr schnell und hart bestraft werden. Immerhin sind die Kölner in beiden Pflichtspielen dominant aufgetreten, haben ihr Heil in der Offensive gesucht und es phasenweise auch gefunden – zumindest bis zum Sechzehner. Das Offensivspiel sah gegen Elversberg eine Halbzeit lang sehr stark aus. Auch gegen den HSV gab es ähnliche Drang- und Spielphasen. In beiden Partien war Köln das insgesamt bessere Team.

FC gehört zu den stärksten Teams der Liga

Nach den ersten beiden Spieltagen lässt sich auch mit einem Blick auf die Statistik durchaus sagen, dass der FC bislang zu den stärksten Teams der Liga gehört. Die meisten Torabschlüsse, die meisten Flanken, kein Team sprintet häufiger, die Kölner kommen auf die meisten intensiven Läufe, den höchsten Ballbesitz. Die Intensität stimmt. Findet auch Struber. Tatsächlich will der Trainer Hoffnung machen, Otimismus verbreiten, wenn er von einer guten Leistung, der richtigen Richtung spricht. Seine Worte erinnern dabei aber erstaunlich stark an die Vorsaison, als man beim FC an zahlreichen Baustellen „guter Dinge“ war und am Ende des Tages dann doch mehr als nur einmal eine empfindliche Bruchlandung hinnehmen musste. Insofern sollte der eine Punkt aus zwei Spielen durchaus als ernste Warnung wahrgenommen werden.

Es sind erst zwei Spiele gespielt, der Fehlstart kann sicher noch ausgebügelt werden. Nur die „richtige Richtung“ reicht dann aber nicht aus. Struber hat auch das auf den Punkt gebracht. Man müsse einfach ins „Toreschießen“ kommen, hat der Trainer betont und seine Vorgaben klangen so banal, als wundere es ihn selbst, warum seine Mannschaft nicht auf den gleichen Lösungsansatz gekommen ist. Vielleicht weil einfach dann doch schwerer ist als gedacht. Nur ohne Tore wird der FC sicher nicht in den Dunstkreis der Aufstiegskandidaten kommen. Dabei muss genau das der Anspruch der Kölner sein.



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