Die Verletzungen von Max Finkgräfe und Florian Kainz sowie das Fehlen weiterer Spieler zeigt, wie fragil das Gebilde des Kaders aufgestellt ist beim 1. FC Köln: Der Kader ist auf Kante genäht. Ein Kommentar
Nach den beiden letzten Testspielen und dem Ausfall von gleich zwei festen Kaderkandidaten zeigt sich, wie verletzbar der FC im Ligabetrieb sein könnte. Von acht Verteidigern des Profi-Kaders fallen derzeit fünf aus beim 1. FC Köln: Der Kader ist auf Kante genäht. Ein Kommentar.
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Vermutlich wird Gerhard Struber seine Verschlankungskandidaten schon im Kopf gehabt haben, als er am Samstagmittag den Sportpark Höhenberg erreichte. Nach dem 3:3 gegen Viktoria Köln kündigte der Trainer des 1. FC Köln an, sich noch einmal Gedanken machen zu wollen. Florian Kainz und Max Finkgräfe, mögliche Kandidaten einer Startelf, auf jeden Fall aber Kaderkandidaten reisen nicht mit in die Steiermark, dafür werden möglicherweise zwei gedanklich bereits gestrichene Spieler auch in Österreich vorspielen dürfen. Auch wenn sicherlich nicht alle eingesetzten Spieler in den letzten beiden Testspielen vor dem Trainingslager überzeugten, wird ein Großteil des Kaders mit in die Steiermark reisen.
Die Kölner stehen vor einer schweren Aufgabe
22 bis 25 Feldspieler wollte Thomas Kessler mit auf die Fahrt nehmen. Nach den Ausfällen von Max Finkgräfe und Florian Kainz bleiben aus dem nominellen Kölner Kader 21 Feldspieler, von denen wiederum Luca Waldschmidt, Mark Uth, Marvin Obuz, Linton Maina, Elias Bakatukanda und Rassmus Carstensen mindestens zuletzt kürzer treten mussten. Die Youngster wie Julian Pauli, der bislang eine gute Vorbereitung spielt, Meiko Wäschenbach und Jaka Potocnik könnten also noch von den Verletzungen der potenziellen Stammkräfte profitieren. Insgesamt würden dem FC acht Spieler fehlen, müsste er adhoc zu einer Begegnung antreten. Wohlgemerkt acht Spieler, die allesamt das Potenzial für einen Startelf-Platz hätten.
Nun sind es noch zwei Wochen bis zum Ligastart, der FC muss nicht adhoc antreten und es werden schon sehr bald die meisten der acht Akteure wieder ins Geschehen eingreifen können. Und doch zeigt die Situation, dass die Kölner eben doch vor einer sehr schweren Aufgabe stehen. Durch die Treuebekenntnisse und den Verbleib zahlreicher Spieler hat der FC ein schlimmes Szenario aufhalten können. Nicht nur das, die Kölner verfügen sicherlich über einen Kader, der am Ende der Spielzeit mindestens im oberen Tabellendrittel landen kann. Und doch ist die aktuelle Situation mehr als nur ein Alarmsignal. Der FC ist aufgrund der Transfersperre erschreckend eng auf Kante genäht.
Es darf nicht viel passieren
Mal abgesehen von den indiviudellen bitteren Rückschlägen bringen die Verletzungen, Erkrankungen oder Trainingsrückstände den FC mitunter in große Bedrängnis. Gerade quantitativ in der Abwehr, möglicherweise qualitativ auch im Angriff. Schaut man sich in dem vom FC angegebenen Kader die Abwehrreihe an, fehlten am Samstag mit Nikola Soldo, Luca Kilian, Bakatukanda, Carstensen und Pacarada fünf von acht Verteidigern des Profi-Kaders, mit Finkgräfe verletzte sich der Sechste. Im Umkehrschluss hatte der FC nach der Begegnung mit Timo Hübers und Dominique Heintz zwei fitte Abwehrspieler im Kader – abgesehen von den Nachwuchshoffnungen Julian Pauli und Rajid Smajic, die viel Einsatzzeit erhielten sowie Maxi Schmid, der Angreifer, der sich als Rechtsverteidiger probieren durfte.
Ähnlich dünn könnte es auch in der kreativen Schaltzentrale werden. Mit Uth, Waldschmidt und Kainz fallen aktuell ebenfalls drei Spieler aus, die für die Position hinter den Spitzen vorgesehen sind. Schon in der vergangenen Spielzeit mussten die Kölner bitter erfahren, wie schmerzhaft Verletzungen sein können, wenn der Kader nicht ausreichend breit besetzt ist. Auch die Verletzungsmisere war ein Puzzleteil des Abstiegs. Nur hat sich die Breite des Kaders nun nicht wirklich verbessert. Nach den ganzen Treuebekenntnissen bleibt also eine Erkenntnis: Die Geißböcke können mit der Mannschaft im oberen Tabellendrittel landen, nur darf dann eben nicht sonderlich viel passieren. Und das ist wiederum nicht zu verhindern.