Der FC verschafft sich Luft, spielerisch bleibt es aber mau

Jan Thielmann nach seinem Treffer gegen Darmstadt
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Der FC verschafft sich Luft, spielerisch bleibt es aber mau

Spielerisch blieb es weiter dürftig, aber am Ende stand ein wichtiger Erfolg: Mit dem 2:1-Sieg gegen den SV Darmstadt 98 sendet der FC  vor der Länderspielpause ein positives Signal im Aufstiegsrennen. Der 1. FC Köln gewinnt gegen Darmstadt, überzeugt aber wieder nicht.

Der FC schielt in der Endphase der Saison dank einem wichtigen Sieg gegen den SV Darmstadt 98  wieder mit etwas Komfort in Richtung 1. Liga und gewann gegen die Südhessen Dank viel harter Arbeit, großzügigen Darmstädter Geschenken und eines gut aufgelegten Jan Thielmann. Der 1. FC Köln gewinnt gegen Darmstadt, überzeugt aber wieder nicht.

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Die linke Hand flach ans linke Ohr gelegt, die rechte gerade nach vorne gestreckt. Jan Thielmann feierte seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 wie ein DJ, der hauptberuflich in der Kölner Clubszene unterwegs ist. Nur 50 Sekunden nach dem Anpfiff profitierte der Offensicspieler von einem Anspielfehler des Darmstädter Rechtsverteidigers Sergio Lopez und versenkte den Ball abgebrüht hinter Darmstadts Torhüter Marcel Schuhen im Kasten der Gäste. Der U21-Nationalspieler machte nach seiner Leistung gegen Ulm nun einmal mehr deutlich, dass er nach vorne in die Offensive gehört, wo er Druck entfachen und Chancen kreieren kann.

Luca Waldschmidt sammelt weiter fleißig Kilometer

Während der 22-Jährige in der Vergangenheit als Rechtsverteidiger mit seinem Abwehrverhalten immer wieder auch für schiefe Töne gesorgt hat, zeigte er sich gegen Darmstadt als entschlossener Frontmann – bereit, im Saisonendspurt die Offensive anzuführen: „Tore schießen macht Spaß, gerade hier im RheinEnergie-Stadion ist es immer schön, zu treffen. Deswegen kann ich mich schon damit anfreunden – egal, ob vorne rechts oder ganz vorne“, sagte Thielmann. Insgesamt bot das Flutlichtspiel am Samstagabend aber nur wenig spielerische Qualität. Und das gut gefüllte FC-Lazarett lässt nicht gerade auf baldige Besserung hoffen. Der 1. FC Köln musste auf Linton Maina und Damion Downs verzichten, zudem saß Tim Lemperle zunächst nur auf der Bank. Steffen Tigges, der neben Thielmann in der Sturmspitze auflief, zeigte sich zwar engagiert im Pressing und überzeugte in der Defensivarbeit, strahlte aber weiterhin kaum Torgefahr aus.

Gleiches galt in der Anfangsphase für den Mann eine Position hinter ihm, Luca Waldschmidt, obgleich er einer der aktivsten Kölner in der Offensive war, mit den meisten Torschüssen, 11,04 gelaufenen Kilometern – nur Thielmann lief mit 11,42 Kilometern mehr – und den entscheidenden Elfmeter nach Foul an Timo Hübers, den er souverän zum 2:1-Endstand verwandelte. Schon gegen Ulm hatte Waldschmidt seine läuferische Stärke unter Beweis gestellt, und auch diesmal stand er sinnbildlich für Arbeitsmoral, Einsatzwillen und die Bereitschaft, im Endspurt noch einmal alles in die Waagschale zu werfen – auch wenn viele seiner Abschlüsse harmlos blieben und Chancen ungenutzt verpufften. Hoffnung auf einen weiteren Treffer brachte die Einwechslung von Rondić, der in der 72. Minute zu einer Großchance kam, diese aber aus fünf Metern vergab.

Harte Arbeit statt Schönspielerei

In der Schlussphase kamen die Kölner noch zu einigen weiteren Möglichkeiten zur Entscheidung. Die beste vergab Tim Lemperle, der aus spitzem Winkel nur den kurzen Pfosten traf. Trotz seiner Leistung sei die Chancenverwertung auch gegen Darmstadt wieder ein großes Manko gewesen, schlussfolgerten Thielmann nach dem Spiel: „Wir hätten am Ende sicher noch eins machen müssen. Dann hätten wir ein bisschen mehr Ruhe gehabt. Wir haben es am Ende – wir können es souverän in Anführungszeichen nennen – durchgebracht“, so das Kölner Eigengewächs. „Wir haben einen überragenden Marvin Schwäbe im Tor und sind eine gute Pressingmannschaft, können den Gegner gut anlaufen und wissen, dass wir den Gegner so gut unter Druck bringen. Dann bin ich glaube ich da, wo ein Stürmer sein muss. Dann war es eine leichte Aufgabe.”

Das Spiel gegen die Darmstädter von Florian Kohfeldt war keine fußballerische Glanzleistung, sondern vor allem harte Arbeit. Der FC gewann mehr Zweikämpfe, zog mehr Fouls und lief als Mannschaft fast zehn Kilometer mehr als die Gäste. Zudem gab der FC mit einem Verhältnis von 20 zu 8 deutlich mehr Torschüsse ab, von denen allerdings viele harmlos blieben. Für Dominique Heintz kein Grund, die Spielweise von Trainer Gerhard Struber in Frage zu stellen: “Für mich zählen nur Punkte. Zum Schluss ist mir das scheißegal, wie wir die holen. Wir müssen weiter so arbeiten. Die 2. Liga ist schon eklig, jede Mannschaft ist schwer zu bespielen.”

Kurzes Durchschnaufen im Aufstiegsrennen

Der Erfolg gegen die Lilien lässt zumindest beim Blick auf die Tabelle einen positiven Trend erkennen, auf dem es nun aufzubauen gilt. Mit vier Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hat sich der 1. FC Köln ein kleines Polster erarbeitet. Eine Seltenheit in der laufenden Zweitliga-Saison. „Wir haben jetzt ein paar Tage frei – mit dem Gefühl, jetzt auf dem zweiten Platz in die Pause zu gehen, drei Punkte geholt zu haben und vielleicht ein Mini-Polster nach unten gebaut zu haben“, sagte Timo Hübers. „Hier in Köln wird auch immer viel geschrieben. Da haben die Medien jetzt zwei Wochen Zeit, zumindest über ein positives Ergebnis zu schreiben. Wir hoffen, dass wir die Wochen nutzen können, um auch inhaltlich besser zu werden. Das habe ich die letzten Wochen auch schon öfter gesagt. Aber ich möchte nicht jedes Mal so zittern müssen.”

Auch Cheftrainer Gerhard Struber verabschiedet sich zufrieden in die freien Tage und will nochmal kräftig ausspannen, bevor es in den Saison-Endspurt geht: “Von Montag bis Donnerstag haben wir noch ein gutes Programm und schließen das mit einem Testspiel am Donnerstag ab. Danach gehen wir ein paar Tage auseinander – ein bisschen die Sonne genießen und die Seele baumeln lassen“, sagte der Coach. „Es ist wichtig, dass wir – vielleicht auch mal in einem privateren Umfeld – Energie tanken, um dann wieder zurückzukehren. Ich freue mich dann, wenn meine Jungs wieder da sind.” Nach der kurzen Pause geht es am 29.03 (13.00 Uhr) auswärts gegen den direkten Konkurrenten SC Paderborn. Vielleicht steigt dort dann ja die nächste Showeinlage von DJ-Thielmann.

(*Bei einer ersten Fassung dieses Textes wurde fälschlicherweise der XGoals-Wert der beiden Teams als gleich angegeben. Der FC kam auf einen Wert von über 3, Darmstadt von etwa 1,5)



Teuer erkaufter Sieg: Jusuf Gazibegovic droht Ausfall

Jusuf Gazibegovic beim Spiel des 1. FC Köln gegen
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Teuer erkaufter Sieg: Jusuf Gazibegovic droht Ausfall

Der FC gewinnt im letzten Spiel vor der Länderspielpause gegen Darmstadt und behauptet Rang zwei. Dennoch gibt es nicht nur positive Nachrichten beim 1. FC Köln: Sorge um Jusuf Gazibegovic, nachdem der Rechtsverteidiger hart gefoult wurde.

Licht und Schatten brachte die Begegnung der Geißböcke gegen Darmstadt mit auf die Platte. Der FC setzte sich durch, doch es lief nicht alles optimal beim 1. FC Köln: Sorge um Jusuf Gazibegovic.

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Es war möglicherweise die Spiel entscheidende Situation. Es war auf jeden Fall eine Situation, die dem FC deutlich in die Karten spielte. Fraser Hornby meinte es in seinem Zweikampf gegen Denis Huseinbasic und Jusuf Gazibegovic nach einer guten Stunde ein wenig zu gut, ging mit offener Sohle voran Richtung Ball und traf dabei auch den Kölner Rechtsverteidiger. Und das ganz offensichtlich auch besonders unglücklich, denn Gazibegovic ließ mit seiner Reaktion wenig Zweifel daran, dass es ihn dann doch ein wenig mehr erwischt habe. Wild gestikulierend winkte er die medizinische Abteilung der Geißböcke herbei, da hatte Schiedsrichter Florian Heft noch alle Hände voll zu tun mit der Beurteilung der Situation. Am Ende zeigte der Unparteiische dem Darmstädter Offensivspieler die Ampelkarte.

„Es geht ihm nicht gut“

„Der kommt schon mit viel ohne Ball von der Seite“, sagte Dominique Heintz nach der Begegnung. „Da kannst du vielleicht auch glatt Rot zeigen.“ Unterm Strich war das ein müßiger Gedanke, denn Hornby wurde ohnehin vom Platz gestellt, nachdem er nur wenige Minuten zuvor einen Ball grundlos weggeschlagen hatte. „Die Gelb-Rote Karte ist gut für uns, das haben wir gut provoziert“, so Heintz weiter. Eine wirkliche Provokation ging dem Foulspiel nicht voraus, die Überzahl kam den Kölnern dennoch natürlich entgegen. Der FC war fortan drückend überlegen und kam zu guten Möglichkeiten, hätte gleich mehrfach den Deckel auf die Begegnung machen müssen. Gerade in der Schlussphase machten es die Geißböcke noch einmal unnötig spannend. Es reichte zum Sieg.

Aber zu einem teuer erkauften. Denn während die Kölner die Führung leidenschaftlich verteidigten, musste Gazibegovic vom Platz. Und das ganz sicher nicht als Vorsichtsmaßnahme. „Das Sprunggelenk sah nicht gut aus“, betonte Heintz, gab aber an, noch nicht mit Gazibegovic gesprochen zu haben. Auch Gerhard Struber konnte noch keine genaue Diagnose abgeben. Doch seine Worte klangen nicht sonderlich hoffnungsvoll. „Es geht ihm nicht gut. Er hat eine Knöchelverletzung“, sagte der Trainer. „Wir werden am Montag eine Bildgebung bekommen und dann sehen wir mehr. Aber es glüht auch hier wieder der Knöchel.“ Ähnliche Worte hatte der FC-Coach vor wenigen Wochen erst bei Linton Maina benutzt, der Flügelspieler fehlt dem FC bekanntlich nach einem Bänderriss.

Thielmann wieder in der Hintermannschaft

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Für Gazibegovic und den FC käme eine Verletzung natürlich zur Unzeit. Der Rechtsverteidiger sollte eigentlich auf Länderspielreise mit der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina gehen. Die Auswahl von Sergej Barbarez trifft auf Rumänien und Zypern. Angesichts der Bilder von Samstagabend ist nicht davon auszugehen, dass Gazibegovic mitfährt. Auch den FC würde der Ausfall des 25-Jährigen hart treffen. Gazibegovic kam bekanntlich im Winter, sollte eine wichtige Rolle beim FC übernehmen. Zwar stimmen die Leistungen noch nicht euphorisch, doch hat seine Verpflichtung zur Folge, dass Jan Thielmann wieder offensiver spielt. Und das eigentlich auch wieder erfolgreich. Der U21-Nationalspieler ist eine Belebung in der zurzeit besonders lahmenden Offensive. Sollte Gazibegovic länger ausfallen, würde Thielmann wohl wieder in die hinterste Reihe rücken.

So wirklich überzeugend waren die Auftritte von Thielmann als Rechtsverteidiger nicht. So oder so wird man beim FC erst einmal die Bildgebung abwarten müssen. Und dann steht auch erst einmal die Länderspielpause auf dem Programm.