Zwei Tore in den jüngsten beiden Spielen – ist der Knoten wirklich geplatzt?

Luca Waldschmidt jubelt nach seinem Tor gegen den SSV Ulm.
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Zwei Tore in den jüngsten beiden Spielen – ist der Knoten wirklich geplatzt?

Mit zwei Toren aus den jüngsten beiden Spielen zeigt die Formkurve von Luca Waldschmidt zweifelsfrei nach oben. Eine erfreuliche Entwicklung, der Knoten ist damit aber noch nicht gänzlich geplatzt. Luca Waldschmidt findet beim 1. FC Köln langsam zu seiner Form.

Die Freude über dem Verbleib beim FC war groß, die Erwartungen an den ehemaligen Nationalspieler hoch. Der Saisonbeginn verlief für den Offensivspieler jedoch nicht so rund, wie gewünscht. Nun traf der 28-Jährige in den vergangenen beiden Spielen. Luca Waldschmidt findet beim 1. FC Köln langsam zu seiner Form.

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Die Freude nach seinem Treffer zwei Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit gegen den SSV Ulm am Samstag war Luca Waldschmidt anzusehen. Der 28-Jährige traf zum zweiten Mal in Folge. Auch gegen den KSC am Wochenende zuvor konnte der Kölner Offensivspieler bereits einen Treffer einfahren und erzielte nun insgesamt drei Tore in der laufenden Spielzeit. Dabei war der Verbleib der Wolfsburger Leihgabe im Sommer lange nicht klar. Waldschmidt hatte sich lange nicht zum FC bekannt, hatte seinen Vertrag dann aber im Sommer doch noch verlängert, der Verein überwies dem Vernehmen nach 1,5 Millionen Euro an den VfL. Waldschmidt sollte einer der Leistungsträger bei den Geißböcken werden, die Position eines Führungsspielers übernehmen. Doch der Start in die Saison verlief bisher alles andere als traumhaft.

Zeigt die Formkurve nach oben?

Waldschmidt startete im ersten Ligaspiel gegen den HSV schwach, kam danach erstmal nur noch zu Kurzeinsätzen. Nun scheint die Formkurve des ehemaligen Nationalspielers nach oben zu zeigen. „Das Tor ist natürlich überragend,“ sagte FC-Sportdirektor Christian Keller zu dem Treffer gegen Ulm. Der 28-Jährige hatte den Ball über eine Distanz von 20 Metern in den Winkel verfrachtet – Traumtor. „Ich brauche nicht drum herumreden, ich habe Spaß beim Fußball spielen, das ist für mich sehr wichtig. Ich probiere das mit auf den Platz zu nehmen und umzusetzen, was der Trainer will“, so Waldschmidt nach dem Duell. Dabei hätte Waldschmidt möglicherweise weiterhin zunächst auf der Bank gesessen, wäre Dejan Ljubicic gegen den KSC und nun auch gegen Ulm nicht krankheitsbedingt ausgefallen. Eine Chance, die der Offensivspieler für sich zu nutzen wusste. Doch zeigt die Formkurve tatsächlich so steil nach oben?

Zugegeben, Waldschmidt hat in den letzten beiden Duellen getroffen – schön getroffen, blieb aber abgesehen davon sonst doch eher unauffällig. Gerade gegen den SSV hatte Waldschmidt trotz einer ordentlichen Anzahl von sechs Abschlüssen nicht viele Offensiv-Aktionen. Ein Versuch in der ersten Halbzeit gegen Ulm wurde geblockt, später versuchte es der Offensivspieler erneut selbst und übersah dabei den frei vor dem Tor stehenden, wenn auch im Passweg zugestellten, Damion Downs, der sich zu Recht beschwerte. Eine Flanke hätte in dieser Situation die Torchance wohl immens erhöht. Außer eines sehenswerten Doppelpasses mit Denis Huseinbasic war es das dann aber auch schon mit den Chancen.

Lob für Luca Waldschmidt

Nichtsdestotrotz hat sich der 28-Jährige für kommende Begegnungen empfohlen, wieder Leistung gezeigt und sich laut Trainer für die Mannschaft aufgerieben. Das ist es, was FC-Coach Gerhard Struber von seinen Jungs sehen will: „Luca hat heute viel investiert in das Spiel, wie viele andere auch. Das ist dann sehr lobenswert“, sagte Struber. „Der Luca ist ein ganz schlauer, spielintelligenter Bursche. Er hat in den letzten Wochen gelernt, sich in den Dienst der Sache zu stellen und auch eine höhere Intensität geliefert, die wichtig ist für unser Spiel gegen den Ball. Da hat er zugelegt.“ Darüber hinaus ist auch dem Trainer das Traumtor nicht verborgen geblieben: „Dass der Luca Waldschmidt so viele Tore schießen kann – der hat einen Zauberfuß, den hat er in die Wiege gelegt bekommen, für den kann er nicht so viel – loben kann man dann eher den Einsatz.“

Die Einsatzbereitschaft wird Waldschmidt nach den beiden gelungenen Spielen wohl auch zukünftig unter Beweis stellen müssen. Denn nach der Länderspielpause wird das Comeback von Dejan Ljubicic erwartet. Dann gibt es wieder mehr Konkurrenz um einen Platz in der Startelf. Die beiden Tore werden Waldschmidt jedoch mit Sicherheit Selbstvertrauen gegeben haben für künftige Aufgaben.


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Das sind unsere Gewinner und Verlierer der Vorbereitung des FC

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Das sind unsere Gewinner und Verlierer der Vorbereitung des FC

Mit dem Testspiel gegen Ajax Amsterdam sind die Vorbereitungsspiele abgehakt. Ab Mittwoch beginnt die Vorbereitung auf das Pokalspiel gegen Osnabrück. Bislang konnten sich einige Spieler in Szene setzen, andere werden es schwer haben.

Nach vier Wochen zwischen Testspielen, Trainingslager und -einheiten hat FC-Trainer Steffen Baumgart seinen Spielern zwei freie Tage verordnet. Denn bereits am Mittwoch beginnt die Vorbereitung auf das erste Pflichtspiel der neuen Saison. Am kommenden Montag spielt der FC an der Bremer Brücke gegen den VfL Osnabrück um den Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals. Der Kölner Coach wird seine erste Elf mit großer Wahrscheinlichkeit schon im Kopf haben. Möglicherweise muss er auf die derzeit angeschlagenen gesetzten Spieler Leart Paqarada und Dejan Ljubicic reagieren, dennoch dürften bis auf die Position neben Eric Martel alle Plätze vorerst vergeben sein. Auch, weil sich einige Spieler in der Vorbereitung aufgedrängt, andere sich zumindest ins Blickfeld des Trainers gespielt haben. Die Gewinner und Verlierer der Vorbereitung des FC.

Luca Waldschmidt ist offenbar der Königstransfer

Christian Keller hatte vor einigen Wochen im Vorfeld der Saison versprochen, Spieler zu verpflichten, deren Namen man nicht googeln müsse. Nur wenige Tage später ließ er seinen Worten Taten folgen und holte den ehemaligen Nationalspieler Luca Waldschmidt zum FC. Und der 27-Jährige liefert. Drei Tore und eine Vorlage stehen am Ende der Testspielreihe zu Buche – eine starke Ausbeute. Vor allem aber belebt Waldschmidt das Offensivspiel der Kölner. Durch seine clevere Spielweise brachte er seine Mitspieler immer wieder in gute Positionen. Das Zusammenspiel mit Mark Uth und Davie Selke scheint sehr gut zu funktionieren, die Offensive zu harmonieren. So hat sich der 27-Jährige in Windeseile bei den Kölner Fans sehr beliebt gemacht, könnte schnell zum Publikumsliebling werden. Für Steffen Baumgart wird er nach dieser Vorbereitung auf jeden Fall gesetzt sein.

Sargis Adamyan ist die große Überraschung

Und noch ein weiterer Offensivspieler zeigte seine Qualitäten. Fast schon ungeahnte, überraschende Qualitäten – zumindest für viele Fans. Sargis Adamyan war bislang wohl der auffälligste Spieler aus der vermeintlichen zweiten Reihe. Eine Leistungssteigerung, die nur wenige dem Angreifer zugetraut hätten. Für die Kölner Verantwortlichen scheint die gute Vorbereitung nicht wirklich überraschend zu kommen. „Es ist bekannt, dass Steffen und ich extrem viel von Sargis halten“, sagt Christian Keller über den Armenier. „Sargis hatte eine Saison, die nicht so war, wie wir uns das vorgestellt haben. Ich gehe davon aus, dass er sich in der Sommer-Vorbereitung anders präsentieren wird und zeigt, warum wir ihn unbedingt haben wollten.“ Und das hat der 30-Jährige getan. Zwei Tore erzielte Adamyan in den Testspielen, bereitete ein weiteres vor. Der beeindruckende Freistoß gegen Amsterdam spiegelt das neu gewonnene Selbstvertrauen des Armeniers wider. Eigentlich galt Adamyan als ein potenzieller Abgang. Aber: „Ich möchte mich hier durchbeißen. Meine Frau und ich fühlen uns in Köln sehr wohl. Die Mannschaft ist überragend und ich verstehe mich mit allen gut“, sagte der Angreifer vor einigen Wochen dem „Express“. Das scheint ihm zu gelingen.

Philipp Pentke sichert sich den Vertrag

Zwar hat der dritte Gewinner der Vorbereitung keine Chance auf die Startelf, wird nach aller Regel nicht eine Minute in einem Pflichtspiel der Kölner auf dem Platz stehen, Philipp Pentke hat sich aber einen Vertrag beim FC erarbeitet. Der 38-Jährige wollte sich beim FC eigentlich nur fit halten, die Kölner holten den Keeper in den Kader, um das Trainingsquartett aufzufüllen. Vier Wochen später hat der Torwart einen Vertrag unterschrieben, wird für ein Jahr Ersatzkeeper von Marvin Schwäbe. Die Verpflichtung wurde unter den Fans kontrovers diskutiert. Denn die Kölner Verantwortlichen hatten sich lange nach einer anderen Nummer zwei umgeschaut und dabei zahlreiche Körbe eingefangen. Pentke wurde von einem Teil der Fans als Notlösung wahrgenommen. Christian Keller betonte zuletzt, dass der Vertrag aufgrund der Leistung Pentkes zu Stande gekommen sei, der Keeper die Verantwortlichen überzeugt habe. So oder so hat Pentke den Vertrag unterschrieben und wird als Nummer zwei eines Bundesligisten in die neue Saison starten. Am Sonntag kam er im Duell gegen eine stark verjüngte Mannschaft von Ajax Amsterdam zum Einsatz. Pentke machte seine Sache sehr gut.

Mark Uth gibt Comeback

Ebenfalls ein Gewinner der Vorbereitung ist definitiv Mark Uth. Der Angreifer feierte nach einem schweren Jahr sein Comeback bei den Kölnern. Und das sehr beeindruckend. Uth konnte die komplette Vorbereitung mit absolvieren. Dafür hat er auch viel getan und schon vor dem offiziellen Start viel geschuftet. Er war in den Testspielen sofort ein belebendes Element der Offensive. Man merkt dem 31-Jährigen die Spielfreude an. Nach der Saison mit gerade einmal fünf Kurzeinsätzen ist der Porzer ein gefühlter Neuzugang für die Geißböcke.

Zwei Youngsters überzeugen

Mit Max Finkgräfe und Meiko Wäschenbach haben sich zudem zwei Youngsters in den Vordergrund spielen können. Sechs Nachwuchsspieler nahmen in der Vorbereitung regelmäßig am Training sowie am Trainingslager der Kölner teil. „Ich muss sagen, gerade die beiden machen es aus meiner Sicht sehr, sehr gut im Moment. Ich glaube, wir können sehr zufrieden sein mit dem Stand der Jungen“, sagte Baumgart vor wenigen Tagen. Aber der Trainer betonte auch: „Ihre sportliche Heimat wird die U21 bleiben. Das ist auch klar kommuniziert. Es wird dabei bleiben, dass sie die Hauptbelastungstage bei uns machen, sofern sie alle gesund sind. Für die normalen Abläufe in Richtung Spiel sind sie dann wieder bei der U21.“

Nikola Soldo wohl vor dem Abschied

Anders lief es für Nikola Soldo. Es war einfach nicht der Sommer des Innenverteidigers. Eigentlich wollte sich Soldo mit Kroatien bei der U21-EM im Juni für höhere Aufgaben empfehlen. Doch der 22-Jährige konnte weder Baumgart noch mögliche Transfer-Interessenten beeindrucken, Soldo spielte bei dem Vorrunden-Aus der Kroaten nicht eine einzige Minute. Und auch in der Vorbereitung beim FC lief es alles andere als rund für den Abwehrspieler. Zuletzt betonte Baumgart sogar, er verfüge aktuell nur über drei Innenverteidiger mit Bundesliga-Niveau und meinte mit großer Sicherheit Luca Kilian, Timo Hübers und Jaff Chabot. Die Zeichen stehen für Soldo wohl auf Abschied – wenn er einen Abnehmer findet.

Verletzungen werfen Maina und Thielmann zurück

Auch Linton Maina gehört wohl aktuell zu den Verlierern der Vorbereitung – wenn auch schuldlos. Zunächst musste der schnelle Spieler wegen eines grippalen Infekts aussetzen, verpasste einige Testspiele. Dann warfen Rückenbeschwerden den 24-Jährigen zurück. Auch bei den beiden Testspielen gegen Nantes und Amsterdam war an einen Einsatz nicht zu denken. Ob Maina am Mittwoch das Training wieder aufnimmt, ist fraglich. „Wenn die anderen trainieren und du ein paar Tage verlierst, spielst du am ersten Spieltag nicht. So ist das im Leben. Er hat bis dahin gut gearbeitet und jetzt müssen wir abwarten, dass er wirklich gesund wird. Wir gehen davon aus, dass es relativ zügig geht, aber da steckt keiner drin“, sagte Baumgart zuletzt dem „Express“. In der vergangenen Spielzeit war Maina der Feldspieler mit den meisten Einsätzen bei den Geißböcken und dürfte nach seiner Genesung auch wieder gesetzt sein. Der größte Pechvogel dürfte aber wohl Jan Thielmann sein. Einmal mehr wirft eine Verletzung das Eigengewächs zurück. Thielmann verpasste nicht nur die U21-EM, er wird frühestens im Herbst wieder zur Mannschaft stoßen.

 

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Der FC befindet sich im Wandel

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Der FC befindet sich im Wandel

Die Ernennung von Florian Kainz zum neuen Kapitän des 1. FC Köln kam nicht wirklich überraschend. Sie ist aber dennoch Zeichen für den Umbruch, der gerade beim FC stattfindet. Köln erhält ein neues Gesicht.

In den vergangenen Transferperioden hat der 1. FC Köln nicht nur einige Leistungsträger abgegeben, es haben einige Spieler den Verein verlassen, die den Klub geprägt, ihm ein Gesicht verliehen haben. Der FC befindet sich im Wandel.

So wirklich überrascht hat Steffen Baumgart nicht, als er in der vergangenen Woche Florian Kainz zum neuen Kapitän des 1. FC Köln ernannt hat. „Die Entscheidung war relativ klar und kein Geheimnis“, sagte der Trainer. „Kainzi hat sich sehr gut entwickelt und Führung übernommen, zudem hat er ein großes Standing in der Mannschaft. Dadurch war es aus meiner Sicht eine ganz normale Wahl.“ Eine normale Wahl, aber auch eine, die nötig wurde, weil mit Jonas Hector die Kölner Identifikationsfigur den FC verlassen hat. Und: Es war auch eine logische Wahl. Kainz startet in seine fünfte Saison bei den Geißböcken, ist mit seinen 126 Einsätzen einer der dienstältesten Kölner Spieler. Der Österreicher war bislang Hectors Stellvertreter. Auf die Leistung des Mittelfeldspielers ist in aller Regel Verlass und der 30-Jährige ist bei den Fans sehr beliebt. Dennoch steht Kainz für den großen Umbruch des 1. FC Köln.

Denn spätestens seit dem Amtsantritt von Christian Keller im April 2022 hat sich das Gesicht des 1. FC Köln deutlich verändert. Mit Hector, Timo Horn, Salih Özcan, Ellyes Skhiri und ja, auch mit Anthony Modeste haben zahlreiche Spieler den Verein verlassen, mit denen sich die Kölner Fans identifizieren konnten. Akteure, die für den FC, den Erfolg der Kölner, und wenn man so will auch für ein kölsches Gefühl gestanden haben. Aber auch Profis, die mit einer außerordentlichen Leistung überzeugt haben. Insgesamt haben 15 Spieler den FC seit dem Sommer 22 fest verlassen. Zehn von ihnen haben in ihrer Zeit in Köln mindestens eine Spielzeit zum Stammpersonal gehört. In dem gleichen Zeitraum haben die Geißböcke aber auch 15 Spieler fest verpflichtet, von denen wiederum sechs wohl in einer aktuellen Stammelf spielen würden. Drei gehörten zum erweiterten Kreis der ersten Elf.

Facelifting des FC

Dieser Umbruch kommt nicht von ungefähr. Jonas Hector beendete seine Karriere aus freien Stücken, man hätte ihn gerne in Köln gehalten. So wie auch einige weitere abgewanderte Akteure. Allerdings hat Keller sehr schnell verdeutlicht, dass er den Verein sanieren oder gesunden werde. So hat der Sportdirektor sein selbst auferlegtes Ziel erreicht und mit Modeste, Horn, Sebastian Andersson und Ondrej Duda die Großverdiener von der Gehaltsliste bekommen. Gegen den Weggang von Salih Özcan war der FC aufgrund einer Ausstiegsklausel genauso machtlos wie beim Wechsel von Ellyes Skhiri Richtung Frankfurt, da sich der Tunesier frühzeitig für eine Veränderung entschieden hatte und seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Finanziell geht es den Kölnern deutlich besser. Die Kölner haben in diesem Zeitraum ein Transferplus von mindestens sieben Millionen Euro erwirtschaftet, allerdings hat der FC zahlreiche seiner Gesichter verloren.

Der FC befindet sich nun im Umbruch, erhält ein Facelifting, die Hierarchie verschiebt sich. Nicht umsonst betonten die Kölner Verantwortlichen zuletzt gleich mehrfach, dass man die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen werde. Die Auswahl an Führungsspielern ist groß. Dem künftigen Kapitänsteam gehören mit Marvin Schwäbe und eben Uth zwei gestandene Spieler an, die innerhalb der Mannschaft ein großes Standing haben sollen. Genauso wie die weiteren Mitglieder des Mannschaftsrates, dem Benno Schmitz und Timo Hübers angehören. So wie Davie Selke, der sich innerhalb weniger Monate bei den Kölnern ebenfalls zu einem Teamleader entwickelt hat. Das Sextett kommt auf weit mehr als 750 Bundesliga-Einsätze.

Führungsspieler gibt es in dem aktuellen Team also einige, genauso wie zahlreiche neue Sympathieträger. Der Weg zu emotionalen, zu kölschen Helden, eben zu FC-Identifikationsfiguren ist aber noch ein weiter. Der ist mit einem Umbruch nicht getan. Gut möglich, dass vor allem die jungen Spieler wie Jan Thielmann, aber auch Eric Martel und Denis Huseinbasic in diese Rolle hineinwachsen.

 

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Warum Luca Waldschmidt zum FC-Königstransfer werden könnte

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Warum Luca Waldschmidt zum FC-Königstransfer werden könnte

Die vergangenen beiden Jahre liefen für Luca Waldschmidt beim VfL Wolfsburg nicht so wirklich rund. Dennoch hat der 27-Jährige gute Argumente für einen Stammplatz beim FC.

FC-Sportdirektor hat im Juni namhafte Verstärkungen angekündigt und mit Luca Waldschmidt auch einen ehemaligen Nationalspieler etwas überraschend aus dem Hut gezaubert. Zuletzt war der Motor des Offensivspielers ein wenig ins Stocken geraten. Das hatte verschiedene Gründe. Nun gibt es aber Anzeichen, dass es wieder bergauf geht. Warum Luca Waldschmidt zum FC-Königstransfer werden könnte.

Es dauerte nicht lange, da setzte Luca Waldschmidt seine erste Duftmarke. Mit einem satten Schuss aus gut 15 Metern überwand der Angreifer den Kölner Keeper Marvin Schwäbe und erntete von einigen der knapp 1000 Fans ein leichtes Raunen. Direkt im ersten Training eine Anerkennung, die in den letzten Jahren möglicherweise ein wenig kurz kam – zu kurz. In der vergangenen Spielzeit kam der 27-Jährige beim VfL Wolfsburg nicht über die Rolle des Edeljokers hinaus. In 20 Pflichtspielen stand Waldschmidt sechs Mal in der Startelf, spielte aber insgesamt nur 633 Minuten. Zu wenig für einen Spieler, den sich der VfL in der Spielzeit 21/22 zwölf Millionen Euro Ablöse kosten ließ. „Die letzten sechs Monate waren nicht so verkehrt“, so Waldschmidt. „Was die Spielzeit angeht, war es zwar zu wenig. Aber was die Quote anging, war es ganz gut.“

Schwerer Stand in Wolfsburg

In Wolfsburg wurde Waldschmidt nicht glücklich, war weit davon entfernt, zum Stamm zu gehören. Ein Novum für den Offensivspieler. Denn eigentlich ging die Karriere des gebürtigen Siegeners stets bergauf. Die ersten Schritte bei Eintracht Frankfurt und dem Hamburger SV, der große Durchbruch beim SC Freiburg mit der Berufung in die Nationalmannschaft, Auslandserfahrung bei Benfica Lissabon. Trotz einer erfolgreichen Zeit kehrte Waldschmidt dem Traditionsverein verfrüht den Rücken. „Wolfsburg hatte zwei erfolgreiche Saisons hinter sich und wollte mit van Bommel den nächsten Schritt gehen und eine stärkere fußballerische Komponente ins Spiel bringen – die wurde offenbar in mir gesehen. Das habe ich mir zugetraut“, sagte Waldschmidt im April in einem Interview transfermarkt.de.

Doch jener van Bommel war damals bereits nach dem 13. Spieltag Geschichte, auch unter Florian Kohfeldt hatte Waldschmidt nicht die beste Zeit. Als dann zur neuen Saison Niko Kovac kam, witterte der Stürmer Morgenluft, wurde aber erneut zurückgeworfen. Wolfsburg fand zunächst nicht in die Spur. Kovac stellte das Team um und Waldschmidt auf das Abstellgleis. Mehr als die Rolle des Edeljokers war für den Stürmer nicht mehr drin. Waldschmidt sagte mal, dass seine Karriere eben keine Achterbahn sein solle, es soll wieder bergauf gehen und das nun wohl beim FC.

„Ich durfte schon einige Male hier spielen und weiß daher, welche Kräfte diese Atmosphäre hier auslösen kann“, sagt der Stürmer, der keinen Hehl daraus macht, dass auch Steffen Baumgart seinen Anteil am Wechsel nach Köln hatte. „Er bringt sich auf eine sehr positive Art und Weise ein. Aktiv sind viele Trainer. Die Frage ist immer: Motiviert dich das? Oder zieht es dich runter? Der Eindruck ist, dass er seinen Spielern viel Positives mitgibt. Ich mag es, wenn von draußen was kommt“, sagte Waldschmidt dem Kicker. „Mir ist es wichtig, jemanden an der Seite zu haben, der mir ein ehrliches Feedback gibt. Im Guten wie im Schlechten. Genau das brauche ich.“ Und das wird er von Baumgart mit großer Wahrscheinlichkeit auch bekommen.

Waldschmidt erreicht Topwerte

Die erste Ansage gab es bereits, bevor die Vorbereitung überhaupt begonnen hat. „Luca kommt aber auch nicht nach Köln und sagt, dass er hier automatisch spielt. Hier musst du dir den Platz auch erkämpfen“, sagte Baumgart am vergangenen Montag. Dennoch ist man auch beim FC natürlich optimistisch, einen guten Fang gemacht zu haben. „Ich gehe davon aus, dass beide (Florian Kainz und Waldschmidt, Anm. d. Red) gute Chancen haben, gemeinsam auf dem Platz zu stehen“, sagte Sportdirektor Christian Keller.

Da stellt sich nur die Frage, wer spielt wo. Bleibt Baumgart bei seiner bevorzugten Aufstellung mit Viererkette und Doppelsechs bleiben vier Offensivpositionen – für sechs bis sieben Startelf-Kandidaten. Die reinen Daten sprechen für den Offensivspieler. „Obwohl die letzten Jahre für ihn wohl eher enttäuschend waren, ist Luca Waldschmidt weiterhin ein sehr guter Spieler“, sagt Dustin Böttger, CEO von Global Soccer Network (GSN). Das Unternehmen analysiert anhand von bis zu 15.000 Daten pro Akteur sowie Algorithmen mehr als 500.000 Fußballspieler weltweit und berät europäische Spitzenclubs bei Transfer-Entscheidungen und Spieler-Beurteilungen. Aus 130 Eigenschaften und Charakteristika aus dem technischen, mentalen, taktischen und physischen Bereich berechnet sich der sogenannte GSN-Index. Dieser liegt bei Waldschmidt aktuell bei 74.03. Er gehört damit der Kategorie „internationale Klasse“ an. Der Angreifer kann sogar auf einen Wert von 78.14 kommen. Zum Vergleich: Davie Selke kommt auf einen GSN-Index von 65.64, die Prognose liegt bei 67.94. „Richtig eingesetzt, kann er für die Kölner sehr wertvoll sein“, sagt Böttger. 

Tatsächlich ist Waldschmidt nach den Daten der stärkste Kölner Angreifer. Das unterstreicht auch die Marktwertberechnung von Gool.ai. Demnach kommt Waldschmidt auf einen Marktwert von 3,64 Millionen Euro und ist der wertvollste Kölner Angreifer. Die Hoffnungen, die vom Klub aber auch den Fans in den Stürmer gesetzt werden, sind dadurch durchaus nachvollziehbar.

Zieht der FC die Kaufoption?

Waldschmidts Vorteil: er kann auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden. Sowohl hinter den Spitzen, als Zehner, aber auch in vorderster Front. Bei Wolfsburg spielte der 27-Jährige auch auf der rechten Außenbahn, eine Position, die eigentlich Benedict Hollerbach hätte übernehmen sollen. Aber: „Im Zentrum fühle ich mich definitiv wohler und besser aufgehoben, weil ich dort einfach mein Leben lang gespielt habe“, sagt Waldschmidt. „Da spiele ich wie auf Autopilot. Auf den Außen muss ich etwas mehr nachdenken, weil ich das in meiner Jugend fast nie gespielt habe, sondern erst später ab und zu als Profi. Die Automatismen und Sicherheit sind dann nicht so wie da im Zentrum, das macht es etwas komplizierter.“ Die Hauptsache sei aber, dass er überhaupt auf dem Rasen stehe. „Ich bin überzeugt davon, dass ich auf den Platz gehöre.“

Steht er dort wieder regelmäßig, würde der Marktwert wenn es gut läuft, weiter ansteigen, die kolportieren vier Millionen Euro Ablöse als Kaufoption, würden sich sehr schnell rechnen. Einen entscheidenden Faktor könnte dabei Steffen Baumgart übernehmen. Es fällt auf, dass Waldschmidt immer besonders gut funktionierte, wenn er Trainer hatte, die das direkte Gespräch gesucht haben. „Mir war es wichtig, wohin zu kommen, wo ich einen Trainer habe, der mir ehrliches Feedback gibt und wo ich auch gewollt bin“, sagt Waldschmidt. Das sollte beim FC eintreffen.

 

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