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Tigges und Bremen – zwischen Fluch und Segen

Ein Traumtor aus 45 Metern, der erste Treffer nach vier Monaten – an Werder Bremen hat Steffen Tigges besonders gute Erinnerungen. Aber durch seine letzte Verletzung auch schlechte. Ob er am Samstag ein entscheidender Faktor sein wird, ist eher fraglich.

Bislang ist der Saisonverlauf für Steffen Tigges alles andere als optimal. Die ersten Spiele verpasste der Angreifer verletzt, anschließend konnte er sich nicht so recht in Szene setzen. Ausgerechnet jetzt steht ein gern gesehener Gast bevor. Tigges und Bremen – zwischen Fluch und Segen

Selbst für 14 Minuten Spielzeit ist das Arbeitszeugnis überschaubar: Sechs Ballkontakte, zwei Pässe, von denen einer beim Mitspieler landete, eine Flanke, die keinen Abnehmer fand. Steffen Tigges hatte am vergangenen Samstag wenig bis keinen Zugriff mehr auf die Schlussphase der Begegnung seines 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim. Auch bei seinem Startelf-Einsatz gegen Frankfurt war der FC-Stürmer kein prägender Faktor des Kölner Spiels. Eine nennenswerte Chance erarbeitete sich der Angreifer in den 74 Minuten Spielzeit jedenfalls nicht, und das, obwohl er großen Aufwand betrieben hatte. Tigges lief gegen Frankfurt fast zehn Kilometer – für einen Stürmer ein starker Wert. Dennoch ist der Fußabdruck der aktuellen Saison bei Tigges weder groß noch tief. In beiden Begegnungen wirkte der Stürmer, als sei er nicht ins Spiel eingebunden, kein Faktor. 

Drei Tore bereits gegen Werder Bremen

Ein Grund ist definitiv die lange Verletzung, aus der der Angreifer kommt. Wie im Vorjahr verpasste Tigges aufgrund seiner Schulterverletzung weite Teile der Vorbereitung, musste erst einmal einige Defizite aufholen. Zwar betonte FC-Trainer Steffen Baumgart, dass der Stürmer ja glücklicherweise nicht an den Füßen verletzt gewesen sei und: „Wir haben gute Trainingseinheiten gesehen. Er hat seine Verletzung voll auskuriert. Das Glück im Unglück war, dass er viel mit den Beinen machen konnte. Er könnte ein wichtiger Faktor werden“, in Sachen Laufwege, Einbindung ins Spiel wollte bislang aber nicht viel zusammenlaufen. Der Rückstand ist beim Angreifer aktuell deutlich sichtbar, Tigges wirke zudem gehemmt. Beides ist aber nach dem langen Aus auch erklärbar. Ob er so gegen Bremen ein Faktor werden kann und oder wird, ist aktuell fraglich. Davie Selke ist ohnehin gesetzt und dürfte nach dem starken Auftritt gegen die TSG diese Rolle noch einmal mehr gefestigt haben. Mehr als ein Kurzeinsatz wird es für den 25-Jährige wohl nicht werden.

Dabei scheinen dem Stürmer die Spiele gegen die Hanseaten durchaus zu liegen. Unvergessen das Traumtor beim 7:1-Erfolg im Hinspiel der vergangenen Spielzeit zu Beginn des Jahres. Der Kölner Angreifer hatte ähnlich wie Florian Grillitsch am vergangenen Samstag aus 45 Metern zum 3:0 getroffen, kurz zuvor bereits das 2:0 erzielt, dazu noch einen weiteren Treffer vorbereitet. „Ich habe erst überlegt, ob ich überhaupt schießen oder noch weitergehen soll“, sagte Tigges damals. „Dann habe ich gedacht: Den musst du nehmen! Es war so ein Tag, an dem alles funktioniert hat.“ Damals hatte Neuzugang Davie Selke zunächst auf der Bank Platz genommen, war erst nach einer Stunde für den Mann des Spiels eingewechselt worden. Für Tigges war der Doppelpack ein Befreiungsschlag, der Angreifer hatte in den fünf Spielen zuvor keine Torbeteiligung, kam bis dato auf insgesamt drei Tore. Die Fußstapfen, die Anthony Modeste hinterlassen hatte, waren für den Stürmer definitiv zu groß. Doch der Befreiungsschlag entpuppte sich nicht als Knotenlöser. Zwar kam Tigges auch in der Rückrunde in nahezu jedem Spiel zum Einsatz, ein weiterer Treffer wollte ihm aber lange nicht mehr gelingen.

Verletzung ausgerechnet gegen Bremen 

Bis eben zum Rückspiel gegen Werder Bremen. Vier Monate nach dem Traumtor gegen Werder, war Tigges wieder zur Stelle. Wieder gegen Bremen, dieses Mal zur 1:0-Führung im Auswärtsspiel. Am Ende reichte es nur zu einem 1:1-Unentschieden. Viel bitterer war für Tigges aber die Schulterverletzung, die ihn noch nicht einmal jubeln ließ. „Steffen Tigges geht es leider nicht so gut. Es ist leider mehr kaputtgegangen als wir zunächst vermutet und gehofft haben. Gleich bei der ersten Aktion hat er sich die Schulter ausgekugelt“, sagte Baumgart damals. Tatsächlich sollte der Kölner Angreifer eigentlich früher wieder an- und eingreifen. Zu gerne hätte Tigges das Pokalspiel gegen seinen Ex-Klub Osnabrück bestritten. Aus dem für ihn wichtigen Duell wurde nichts. Dafür könnte es am Samstag ein besonderes geben. Gegen kein anderes Bundesliga-Team hat Tigges öfter getroffen.

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