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FC gehört bei den Eigengewächsen zur Liga-Spitze

Im Testspiel gegen Reusrath trug Max Finkgräfe die Kapitänsbinde. Möglicherweise ein Gimmick, weil er durch den vierten Bundesliga-Einsatz nun auch laut Vertrag zu den Profis in Köln gehört. Finkgräfe, Damion Downs und Co. sorgen dafür, dass der FC zu den Top-Adressen in Sachen „Eigengewächse“ gehört.

Mit Damion Downs und Max Finkgräfe haben in dieser Spielzeit zwei Kölner Nachwuchstalente bereits ihr Profidebüt gegeben. Erstaunlich für die angespannte Situation, aber auch ein Beleg dafür, wie wichtig den Kölnern die Arbeit mit Hoffnungsträgern aus den eigenen Reihen ist. Der FC gehört bei den Eigengewächsen jedenfalls zur Spitze.

Viel Spielzeit gab es für die Kölner Profis an diesem Wochenende nicht. Gerade drei Spieler waren mit den Nationalmannschaften im Einsatz. Die übrigen Akteure im Dunstkreis der Nationalmannschaft wurden entweder nicht nominiert oder mussten verletzt passen. So wurde Eric Martel, immerhin bei der Nominierung im September zum Kapitän der U21 des DFB ernannt, nicht berücksichtigt. Mit Max Finkgräfe, Damion Downs und Elias Bakatukanda hatten es immerhin drei Kölner Profis auf die Liste der Spieler auf „Abruf“ für die U20 geschafft. Und doch spielte dort ein FC-Profi: Justin Diehl. Das Talent war bei dem 2:1-Erfolg des deutschen Nachwuchses über Portugal im Einsatz und die Chancen stehen nicht schlecht, dass Diehl auch am Montag gegen Tschechien spielt.

FC in der Tabelle der Eigengewächse auf Rang fünf

Der 18-Jährige gilt bekanntlich als eins der größten Kölner Talente, ist nicht umsonst in den Kader der DFB-Auswahl berufen worden. In der Profimannschaft der Geißböcke spielt Diehl bekanntlich keine Rolle. Der Youngster war nicht bereit, seinen Vertrag in Köln zu verlängern, der FC dann auch nicht mehr, den Offensivspieler weiter zu fördern. Die Kapazitäten wollen die Kölner Verantwortlichen lieber für Spieler nutzen, die den Kölner Weg verfolgen. Eine plausible, konsequente, für einige Fans aber zu harte Entscheidung. Gerade in der aktuellen Krise ist der Name Diehl ein Kritikpunkt. Nicht wenige Kölner Anhänger wünschen sich mehr Einsatzzeit des Youngsters, hoffen aber auch auf mehr Einsatzzeit für Finkgräfe, Downs und Meiko Wäschenbach. Die Diskussion um mehr Einsatzzeit des Kölner Nachwuchses ist eine müßige. Letztlich ist es die Aufgabe des Trainers, zu entscheiden, welcher Akteur es in den Kader der Profis und schließlich auch aufs Feld schafft.

Grundsätzlich ist die Nachwuchsarbeit der Kölner nach wie vor eine der besten der Liga. So gibt es aktuell nicht viele Tabellen oder Statistiken, in denen der FC in dieser Spielzeit im oberen Drittel anzutreffen ist – zumindest wenige positive. Eine ist gerade die Statistik der Eigengewächse. Denn wie schon in den vergangenen Jahren gehört Köln in dieser Berechnung zu den Top-Adressen der Liga. Und das, obwohl mit Timo Horn und Jonas Hector gerade erst zwei Eigengewächse den Klub verlassen haben. Dennoch kommen die Kölner auf sieben Spieler aus dem eigenen Juniorenbereich. Darunter auch Routinier Mark Uth und Hoffnungsträger Jan Thielmann. Aber eben auch Finkgräfe, Downs und Co. Der FC liegt in dieser Bilanz sogar knapp vor den Bayern auf Rang vier. Nur Freiburg (11), Hoffenheim (9) und Mainz (9) sind aktuell besser. Schlusslicht ist mit zwei Spielern wenig überraschend RB Leipzig, Borussia Dortmund liegt mit vier Akteuren auf Rang 13, Leverkusen mit drei Spielern auf Rang 14.

Bereits zwei Profidebüts

Nicht umsonst betonte Christian Keller wenige Tage nach seinem Amtsantritt, dass er den FC zu einem Entwicklungsklub umwandeln wolle oder müsse. Nun gibt es verschiedene Ansätze eines Entwicklungsklubs. Eine Variante ist, Spieler jung zu kaufen, um durch die Entwicklung möglichst einen sportlichen und/oder wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen. So ist der Wert beispielsweise von Rasmus Carstensen in den vergangenen Wochen auf über vier Millionen Euro gestiegen, der Däne würde den FC beim Kauf dem Vernehmen nach aber nur 1.5 Millionen Euro kosten. Die andere Variante sieht eben die Entwicklung der eigenen Spieler vor. Und auch dort ist der FC eine gute Adresse. Auch wenn Köln nach der Causa Wirtz nun mit Diehl das zweite Toptalent zu einem viel zu günstigen Preis zu verlieren droht.

Dass der FC seinen Nachwuchsspielern aber keine Perspektive aufzeigt, ist zumindest unter einem Gesichtspunkt falsch. Mit Downs und Finkgräfe haben in dieser Spielzeit zwei Youngsters bereits ihr Profidebüt gefeiert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere noch folgen werden. Bakatukanda gehört bereits zu dem Profi-Kader, Wäschenbach wäre ein weiterer möglicher Kandidat. Insgesamt haben in der Bundesliga erst elf Spieler in dieser Saison ihr Profidebüt gegeben. Neben dem FC schickten nur Union Berlin und Borussia Mönchengladbach zwei neue Spieler aufs Feld, Bayern, Freiburg, Bremen, Heidenheim und Frankfurt jeweils einen.

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