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So kann der FC diesmal von den Länderspielen profitieren

Florian Kainz und Dejan Ljubicic können am Abend das Ticket für die Europameisterschaft 2024 buchen. Ein Erfolgserlebnis für die beiden. Eins, von dem aber auch der FC profitieren könnte.

Für Florian Kainz und Dejan Ljubicic läuft die Saison alles andere als gut. Mal abgesehen von der Kölner Krise suchen die beiden Akteure aktuell ihre Form. Das könnte sich am Montagabend ändern. So kann der FC diesmal von den Länderspielen profitieren

Die Europameisterschaft im kommenden Jahr ist im Grunde nur noch einen Sieg entfernt. Für Florian Kainz und Dejan Ljubicic kann am Abend ein Traum in Erfüllung gehen. Die beiden Profis des 1. FC Köln spielen mit der Nationalmannschaft Österreichs in Baku gegen Aserbaidschan. Mit einem Sieg hat die Mannschaft von Ralf Rangnick definitiv das Ticket für das Endturnier gelöst. Und selbst mit einer Niederlage könnte Österreich unter Umständen schon Hotels und Flüge für die EM buchen. Sollte Schweden in Belgien verlieren, sind Kainz und Co. ebenfalls sicher qualifiziert. Es wäre für die beiden Kölner Spieler ein Erfolgserlebnis in Mitten einer bislang katastrophalen, einer mehr als nur enttäuschenden Spielzeit.

Kainz holte sich im Frühling Selbstvertrauen in der Nationalmannschaft

Holen sich die FC-Profis Selbstvertrauen durch das EM-Ticket? „Ganz so einfach ist das nicht“, erklärte FC-Trainer Steffen Baumgart in der vergangenen Woche. „Es ist ja nicht so, dass es da ist, wenn du mal gewinnst und dann wieder weg ist, wenn du verlierst. Es geht darum, dass die Jungs ihren Job machen.“ Dennoch kann die Länderspielreise einen positiven Effekt auf die Spieler haben. „Grundsätzlich sagt man ja, dass ein Tapetenwechsel ganz gut ist“, sagt der sportpsychologische Berater Thorsten Loch. Der Experte meint, dass die Spieler in der Nationalmannschaft in eine andere Rolle schlüpfen als im Heimatverein. „Das kann dafür sorgen, dass sie leichter in den Moment kommen. Denn dann sind die Sportler am Besten. Die Spieler haben ja nicht das Fußballspielen verlernt. Sie kennen auch ihre Stärken, nur gelegentlich fehlt ihnen die Überzeugung, dass das, was sie können, sie auch zu dem gewünschten Erfolg bringt.“

Dabei sind gerade Ljubicic und Kainz zwei Akteure, die beim FC Verantwortung übernehmen sollen. Beide suchen aktuell nach ihrer Form, beide rufen ihre Leistung nicht ab. Ljubicic startete stark in die Saison, ließ dann aber auch stark nach. „Ich bin dann in so einen Knacks gekommen, wo es dann nicht mehr so gut gelaufen ist“, sagte Ljubicic. „Aber ich komme schon wieder.“ Dafür könnten positive Aktionen in der Nationalmannschaft sorgen. „Die Spieler können dort ihre Fähigkeiten auf den Prüfstand bringen“, sagt Loch. „Und im Fall von gelungenen Aktionen wieder an Selbstvertrauen gewinnen.“ So erging es Florian Kainz in der vergangenen Spielzeit. Der neue Kölner Kapitän steckte ebenfalls im Formtief, so wie der FC. Es wollte weder Klub noch Spieler viel gelingen. Kainz kehrte von der Länderspielreise mit einem Tor im Gepäck zurück, eine Art Turnaround für den Mittelfeldspieler. Auch damals traf der FC im ersten Spiel nach der Pause auf Gladbach.

Die Leistung in der Nationalmannschaft ist ein zweischneidiges Schwert

Davon ist Kainz aktuell weit entfernt. Denn weder der Kölner Kapitän noch der Sechser Ljubicic kommen unter Rangnick regelmäßig zum Einsatz. Beide saßen am Freitag im Spitzenspiel gegen Belgien 90 Minuten auf der Bank. Auch in den Quali-Partien zuvor spielten die FC-Profis kaum. Florian Grillitsch, Konrad Laimer, Marcel Sabitzer – die Konkurrenz im Mittelfeld ist groß. Nur im Testspiel gegen Moldau durften die beiden Akteure ran, konnten aber nicht überzeugen, obwohl Rangnick das Spiel als Casting ausgerufen hatte. Ljubicic verletzte sich zudem. Die Leistung in der Nationalmannschaft ist ein zweischneidiges Schwert. „Im Fall eines Misserfolgs kann es natürlich auch das Gegenteil bewirken“, sagt Loch. So könnte es sein, dass das dann eventuell gelöste EM-Ticket alleine als Erfolgserlebnis herhalten muss. Für den FC wären Einsätze mit positiven Aktionen allerdings deutlich wichtiger. Sicherlich spielen wird Mathias Olesen mit Luxemburg gegen die Slowakei. Auch er kann etwas für sein Selbstvertrauen tun. „Mit positiven Erfahrungen geht man natürlich wieder gestärkt in den Bundesliga-Alltag“, sagt Loch. Das wäre vor dem Derby gegen Gladbach sicher nicht unwichtig.

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