Florian Kainz und Timo Hübers bleiben beim 1. FC Köln
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Doch kein Horrorszenario – deswegen war der Kauf der Ausstiegsklauseln unausweichlich

Vier Wochen nach dem Abstieg aus der Bundesliga zeichnet sich das von vielen Fans befürchtete Horrorszenario nicht ab. Im Gegenteil: Von den sieben Ausstiegsklauseln wurde nur eine gezogen, vier Spieler haben sich zum FC bekannt, weitere werden möglicherweise folgen. Auch, weil Christian Keller Geld in die Hand genommen hat. Das war aber auch dringend nötig.

Für den Verbleib von Florian Kainz und Co. wurde Geld in die Hand genommen beim 1. FC Köln: Deswegen war der Kauf der Klauseln unausweichlich.

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Zwar nicht bei allen, aber doch bei vielen Kölner Fans haben die vergangenen Tage so etwas wie Aufbruchstimmung ausgelöst. Fast täglich haben die FC-Verantwortlichen positive Nachrichten gestreut. Zunächst der Verbleib von Mark Uth, hier die Treuebekenntnisse von Jan Thielmann, Eric Martel, Timo Hübers und Florian Kainz, allesamt Spieler mit Ausstiegsklausel, da wiederum der neue Trainer. All das garniert mit den Vertragsverlängerungen von talentierten Nachwuchsspielern sowie der Aussicht auf Transfers, die nun getätigt werden und spätestens im kommenden Sommer dann eine Option für den Kader werden sollen – auch wenn es sich bei jener Handlung ganz sicher nicht um ein Schlupfloch oder einen gewieften Trick handelt, ist es sehr wohl ein sehr weitsichtiges Vorgehen. Es würde nicht wundern, wenn in den kommenden Tagen weitere Personalien publik gemacht werden. Christian Keller hat es jedenfalls verstanden, den bedrohlichen Sturm, der sich vor dem Mitgliederstammtisch über dem Geißbockheim zusammenbraute, abzuschwächen.

Bis zu 13 Spieler hätten den FC verlassen können

Und tatsächlich: Keller und Co. leisten gerade ganze Arbeit. Das macht die Versäumnisse der vergangenen Spielzeit inklusive Abstieg natürlich nicht wett, es legt aber den Grundstein für eine mögliche und dann hoffentlich schnelle Besserung. Und trotzdem schwingt auch bei den Treuebekenntnissen der Kölner Akteure in den Sozialen Medien bei so manchem Fan eine gewisse Kritik mit. Dass es nach der desolaten Saison mit dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte keinen Markt für Timo Hübers, Jan Thielmann und Co. gegeben haben soll, wie von einigen Anhängern zurzeit gerne verbreitet, ist aber mehr als zu bezweifeln. Angebote werden den Spielern vorgelegen haben – und sicher auch erstklassige. Dass Keller den Akteuren ihre Ausstiegsklausel wohl für einen niedrigen siebenstelligen Betrag abgekauft hat, ist nicht nur legitim, es war ein Muss.

Das lässt zumindest der Blick auf den aktuellen Kader der Kölner erahnen. Dieser hat in der vergangenen Spielzeit 29 Akteure umfasst. Mit Jeff Chabot, Justin Diehl, Benno Schmitz und Faride Alidou haben oder werden vier Spieler den FC sicher verlassen. Ein Verbleib von Marvin Schwäbe wäre überraschend, der von Luca Waldschmidt ebenfalls. Fragezeichen stehen aktuell auch hinter Linton Maina, der wohl zu einem Verbleib tendiert sowie Davie Selke, dem laut Christian Keller wiederum ein Angebot vorliegen soll. Im schlimmsten Fall würden dem neuen Trainer zur neuen Saison 21 Akteure zur Verfügung stehen – ohne die Leihspieler, die wiederum im Sommer zurückkehren sowie Nachwuchsspielern, denen man den Sprung zu den Profis nun durchaus zutraut. Ein Weggang der fünf Akteure, die sich nun zum FC bekannt haben, hätte den Kader also schmerzhaft erwischt. Nur 16 Spieler des vergangenen Kaders wären im Falle des Ausverkaufs übrig geblieben, davon 13 Feldspieler.

Die zurückkehrenden Leihspieler hätten wohl nicht gereicht

Und die Lücke hätten selbst die sechs Leihspieler nicht auffüllen können. Zumal sicherlich nicht jeder Akteur, den Sprung bei den Profis schaffen wird. Bei Jonas Urbig und Tim Lemperle gibt es wohl wenig Zweifel, dass die beiden Spieler einen Platz im Kader finden. Auch Marvin Obuz und Mathias Olesen dürften gute Chancen haben. Wie es indes mit Nikola Soldo, der bei Kaiserslautern weit unter den Erwartungen blieb, sowie Maxi Schmid, der bei Kerkrade ebenfalls zum Ende der Saison nur noch beschauliche Einsatzzeit erhielt, ist mindestens fraglich. Empfohlen haben sich die beiden Akteure nicht. Selbst wenn alle Leihspieler in den Profikader integriert werden würden, wäre dieser beim „Ausverkauf“ gerade einmal 22-köpfig gewesen. Der Kölner Trainer hätte nahezu ein halbes Dutzend Akteure aus dem Nachwuchs rekrutieren müssen und zwar exklusive Max Finkgräfe und Elias Bakatukanda, die bereits dem Profikader angehören. Ein mögliches, aber schwieriges Szenario.

Das hat die sportliche Führung abwenden können. Auch, wenn Keller auf dem Transfermarkt die Hände gebunden sind, hat er so einen gewissen Handlungsspielraum. Dabei sollten die verkündeten Personalien nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kader auch in Liga zwei auf manchen Positionen noch seine Baustellen haben wird. Auch die Versäumnisse und Fehleinschätzungen der vergangenen Saison haben den FC in Liga zwei geführt, immerhin konnte der befürchtete personelle Supergau verhindert werden.


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