Christian Keller und Jörg Jakobs
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Ehemaliger FC-Sportchef Jörg Jakobs rechnet mit Christian Keller ab: „Die Konsolidierung begann nicht mit Keller“

Vor anderthalb Jahren musste der ehemalige Berater des FC den Verein in Folge der Transfersperre verlassen. Nun äußerte sich der Dozent in einem Interview über seinen Abschied und sein Verhältnis zum Ex-Sportdirektor des 1. FC Köln: Jörg Jakobs rechnet mit Christian Keller ab.

Anderthalb Jahre nach seiner Entlassung beim FC findet der ehemalige Berater deutliche Worte in Bezug auf seinen Abgang beim 1. FC Köln: Jörg Jakobs rechnet mit Christian Keller ab.

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Wirklich überraschend kam die Meldung im Februar 2024 nicht mehr. Rund zwei Monate nach der Bestätigung des Registrierungsverbots gegen den FC wurden die Dienste von Berater Jörg Jakobs nicht mehr benötigt. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand des 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. und ihrem sportlichen Berater Dr. Jörg Jakobs ist beendet worden“, hieß es von Seiten des Vereins. „Die Kündigung ist Teil der Aufarbeitung der Transfersperre, die gegen den 1. FC Köln verhängt wurde. Die Rolle von Jörg Jakobs in dem Transfer um Jaka Cuber Potocnik, bei dem er die damalige Geschäftsführung der 1. FC Köln GmbH & Co KGaA beriet, lässt eine weitere Zusammenarbeit als sportlicher Berater des Vorstands aus unserer Sicht nicht zu“, wurde Präsident Werner Wolf in der Pressemitteilung zitiert.

Jakobs fühlt sich als Bauernopfer

Gut anderthalb Jahre später meldet sich der ehemalige Berater zu Wort und geht mit dem Vorgang, der Situation, aber auch Ex-Sport-Geschäftsführer Christian Keller hart ins Gericht. Jakobs habe sich durchaus als Bauernopfer gefühlt. „Ich war überrascht, weil es keinerlei Vorgespräche gab. Insbesondere, wenn ich mir das spätere Rechtsgutachten ansehe: Da ist an keiner Stelle von einem Fehlverhalten meinerseits gesprochen worden“, erklärte der Dozent der Sporthochschule nun in einem Interview dem „Kölner Stadt-Anzeiger„. Der Vorstand habe ihm damals fehlendes Vertrauen vorgeworfen, ohne ihm die Chance zu geben, sich zu erklären. Jakobs war in Folge der harten Strafe der FIFA die einzige Person, die die Koffer beim FC packen musste.

Dabei sieht auch der ehemalige Sportchef Versäumnisse. Zumindest hätte Jakobs einen anderen Weg gewählt, um die Transfersperre noch abzuwenden. „Ich hätte dazu geraten, das Thema möglichst geräuschlos mit Ljubljana zu klären. Ganz einfach deshalb, weil es kein so unüblicher Vorgang ist, sondern weil das in der Branche ständig so gehandhabt wird“, so Jakobs, der erklärt, dass die Verpflichtung des jungen Spielers aus heutiger Sicht nicht schlau gewesen sei. Eine Argumentation, eine Einigung hätte Untreue-Tatbestände erfüllen können, bezeichnet Jakobs als „Blödsinn“. „Es ist jedem Verein freigestellt, wie viel Potenzial er in einem Spieler sieht und wie viel er bereit ist, für diesen Spieler zu investieren. Sonst müsste man bei jedem Fehleinkauf die Frage nach Veruntreuung stellen.“

Jakobs erhebt Vorwürfe gegen Keller

Und Jakobs erhebt schwere Vorwürfe gegen Keller. So habe der Berater kurz nach dem Amtsantritt des Sportdirektors im April 2022 gar keine beratende Funktion mehr eingenommen. „Ich wurde wiederholt durch Christian Keller systematisch beim Vorstand diskreditiert“, sagt Jakobs, dessen Expertise in der Folge nicht mehr benötigt wurde. Der Austausch mit Keller sei sehr einseitig gewesen. Auch an der Transferpolitik des Ex-Sportdirektors lässt der Dozent kein gutes Haar. Dass Keller den Verein saniert habe, stimme so nicht. „Wir haben bereits ab Sommer 2021 signifikant Gehälter eingespart und später durch Transfer-Einnahmen Gelder generiert. Und sportlich ein sehr ordentliches Ergebnis mit Platz sieben und der Rückkehr nach Europa erzielt“, so Jakobs. „Die Konsolidierung begann nicht mit Keller, sondern nachweisbar am 1. Juni 2021. Dass Christian Keller diesen Sparkurs fortgeführt hat, halte ich für grundsätzlich sinnvoll. Die Frage stellt sich allerdings: Wie weit sollte Sparen im Wettbewerbsumfeld Bundesliga gehen und wann beginnt das Kaputtsparen?“

So sei der Abstieg aus Sicht des Ex-Beraters durchaus vermeidbar gewesen. Und auch die vermeintlich erfolgreichen Transfers von Christian Keller ordnet der Sportwissenschaftler anders ein. Demnach sei für Keller beim Amts-Antritt viel vorbereitet gewesen. „Denis Huseinbasic zum Beispiel war der Scouting-Abteilung bekannt und wurde als Kandidat geführt; Linton Maina war sehr weit fortgeschritten. Dann kam Eric Martel noch, ihn hat zwar Keller geholt, doch auch Eric war schon auf dem Schirm“, sagt Jakobs. „Und sich Said El Mala ans Revers zu heften: Im besten Fall wurde der Transfer nicht verhindert. Said geht auf andere FC-Mitarbeiter zurück.“ Erst vor wenigen Wochen hatte Keller in einem Interview betont, dass die Verpflichtung von El Mala den „teuersten Abgang der FC-Historie“ mit sich bringen würde.


1 Gedanke zu „Ehemaliger FC-Sportchef Jörg Jakobs rechnet mit Christian Keller ab: „Die Konsolidierung begann nicht mit Keller““

  1. Das glaube ich ohne wenn und aber, das Bauenopfer kann ich nur bestätigen in meinen Augen hat Herr Keller ganz schwer an seinem gut bezahlten Job geklebt und ihm war letztlich egal wie er das umsetzt

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