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Baumgart: „Wir haben uns besser gesehen, als wir eigentlich waren“

Knapp vier Wochen nach seinem Aus beim 1. FC Köln äußert sich Steffen Baumgart in der neuen Folge des Podcasts Schlag & Fertig von Jonas Hector und Fabian Köster. Unter anderem sprach Baumgart über das vergangene halbe Jahr, sein FC-Aus und den kolportierten Plan, mit diesem Kader Europa zu erreichen.

Zweieinhalb Jahre hat Steffen Baumgart die Geschicke beim 1. FC Köln geleitet. Kurz vor Weihnachten folgte das Aus. Nun hat sich der ehemalige Trainer der Kölner im Podcast von Jonas Hector und Fabian Köster geäußert. Das sagt Steffen Baumgart zu seinem Aus, dem Kader und zu den angeblich angestrebten 50-Punkten.

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Auch knapp vier Wochen nach seinem Aus beim 1. FC Köln nagt die Situation noch immer ein wenig an Steffen Baumgart. „Das ist schon schwer“, sagte der 52-Jährige im Podcast „Schlag und Fertig“ von Fabian Köster und Jonas Hector. „Wenn man über die zwei Jahre zuvor spricht, was alles gelaufen ist, wie es gelaufen ist und dann sieht man das letzte halbe Jahr, dann ist das schon schwer.“ Baumgart war 2021 nach Köln gekommen, der FC gerade so dem Abstieg entsprungen. Baumgart implementierte einen attraktiven Offensivfußball, wurde so schnell zum Publikumsliebling, führte den FC nach Europa. „Dass es dann so kommt, wie es gekommen ist, hat so keiner erwartet“, sagte Baumgart nun. Es kam bekanntlich der sportliche Absturz. „Du hast sonst immer einen Puffer zu Beginn der Saison gehabt“, sagte Hector. „Durch den Saisonstart ohne Punkte, hatte man nicht die Zeit zu sagen, wir bekommen das ans Laufen.“

Baumgart: „Ich habe jeden einzelnen Tag genossen“

Trotz ordentlicher Leistung verlor der FC zunächst gegen Dortmund und Wolfsburg, holte nur einen Punkt gegen Frankfurt. „Da war Davie im ersten Spiel verletzt, dann fiel Eric Martel für einen Zeitraum aus, den du nicht so einfach auffangen kannst. Und das bei einem Spieler, der dem Team Struktur gibt. Du hast mit Jonas und Ellyes Skhiri zwei Spieler verloren, die die anderen besser machen“, sagte der ehemalige FC-Coach, der erklärte, dass er „so ein Programm mit dieser Fülle an Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel“ selten erlebt habe. „Zum Ende kommen dann die, mit denen wir uns auf Augenhöhe gesehen haben. Und wir haben uns besser gesehen, als wir dann eigentlich waren“, gab Baumgart nun zu. „Wenn man es knallhart analysiert, waren wir in den 16 Spielen nicht gut genug. Die Zahlen sprechen eine klare Wahrheit. Und der muss auch ich mich stellen.“

Baumgart betonte zudem, dass man in den vergangenen Jahren auch Spiele verloren habe, in denen man eigentlich besser gewesen sei. Die habe es nun nicht gegeben. Der FC befand sich im Sturzflug. Die Konsequenz war dann die gemeinsame Entscheidung, einen anderen Weg zu gehen. „Man muss dann schauen, welche Möglichkeiten man hat, gerade in einer Abwärtsspirale. Bei diesen Ergebnissen muss man alles hinterfragen“, sagte der 52-Jährige. „Wenn du eine Chance haben willst, ist ein Wechsel vielleicht besser.“ So könne ein anderer Trainer Spieler vielleicht anders bewerten, eine andere Sichtweise haben. „Ich bin froh, wie es gelaufen ist und dass wir sehr ehrlich miteinander umgegangen sind.“

Baumgart zu der 50-Punkte-Marke: „Das ist interessant“

Überrascht war Baumgart dagegen über die Äußerungen der Kölner Verantwortlichen, die beim FC-Stammt betonten, Baumgart habe mit dem aktuellen Kader Europa oder die 50-Punkte-Marke erreichen wollen. „Das weiß ich jetzt nicht, ob ich das so gesagt habe. Das ist interessant. Ich habe dem Kader mehr zugetraut als zehn Punkte. Wenn du Spieler wie Flacco (Ellyes Skhiri, Anm. d. Red.) und Jonas verlierst, dann ist das sehr mutig. Ich bin mir sicher, dass ich das vor der Saison nicht zu den Jungs gesagt habe“, sagte der 52-Jährige, betonte aber, dass er sich vielleicht auch nicht mehr daran erinnere. „Ich habe eigentlich von vornerein gesagt, dass es ein Ritt auf der Rasierklinge wird. Ich wäre mit dem Kader aber froh gewesen, in einem Bereich zu stehen, in dem man vom Abstieg weit entfernt ist.“ Eine Erleichterung spüre er aber nicht. Schließlich folgte keine zwölf Stunden auf sein Aus mit der Bestätigung der Transfersperre die nächste Hiobsbotschaft für den FC.

Die Spiele der Kölner wird er vorerst nicht verfolgen: „Ich werde Samstag nicht vor dem Fernseher sitzen, weil ich es mir nicht angucken kann. Ich bin noch zu dicht dran. Ich war am Geißbockheim, um mein Auto abzugeben und das fühlt sich wie Zuhause an. Und das Zuhause ist nicht mehr da.“ Baumgart schaut gerne auf seine Zeit beim FC zurück. „Ich habe jeden einzelnen Tag genossen.“

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