Schon im Januar hat der 1. FC Köln einen offensiv spielenden Linksverteidiger verpflichtet, der Jonas Hector beerben soll. Und tatsächlich – die Datenanalyse zeigt: Leart Paqarada wird wertvollster FC-Spieler.
Mit der Verabschiedung von Ellyes Skhiri am Donnerstag ist es nun amtlich: Zwei der Leistungsträger der vergangenen Spielzeit haben den 1. FC Köln verlassen. Zwei Spieler, die große Fußstapfen hinterlassen, mitunter nicht zu ersetzen sind. Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, wie es mit Jonas Hector weitergeht, hat der FC schon im Januar einen Linksverteidiger verpflichtet. Die Datenanalyse zeigt: Leart Paqarada passt perfekt auf die Position und wird zudem wertvollster FC-Spieler.
Es wirkte fast so, als könne er es kaum erwarten. Das Aussetzen der FIFA-Transfersperre war vom internationalen Sportgerichtshof (CAS) noch nicht ausgesprochen, da befand sich Leart Paqarada bereits auf dem Weg nach Köln. Bei Instagram tauchte ein Bild des 28-Jährigen auf. Paqarada dankte dem Umzugsunternehmen für den perfekten Umzug nach Köln. Für den Defensivspieler ist es eine Rückkehr ins Rheinland. „Zurückzukehren in die Stadt, in der ich groß geworden bin und die für mich immer Heimat bedeutet hat, ist für mich ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Paqarada in einer Meldung des FC im Januar. Als Achtjähriger wechselte der heutige Nationalspielers des Kosovo von der Jugend von Werder Bremen in den Nachwuchsbereich von Bayer Leverkusen.
Elf Jahre spielte Paqarada für diverse Mannschaften der Werkself, der Sprung zu den Profis blieb ihm aber bei Bayer verwehrt. „Ich habe grundsätzlich das Potenzial. Es hat vielleicht irgendwo an der Konstanz gefehlt über eine ganze Saison hinweg“, verriet Paqarada vor einiger Zeit dem Online-Portal transfermarkt.de. Es folgte der Wechsel zum SV Sandhausen, für den er sechs Jahre lang spielte, insgesamt 160 Mal auflief. 2020 wechselte Paqarada zum FC St. Pauli, im Januar dieses Jahres sickerte durch, dass der FC den Abwehrspieler verpflichtet hat. Es folgte kurz darauf die Bestätigung. „Ich bin unglaublich stolz, ab kommender Saison das FC-Trikot tragen zu dürfen. Eine ganze Stadt, die diesen Verein mit voller Emotion lebt und liebt“, so der Defensivspieler.
Paqarada passt ins Baumgartsche System
Der FC erhält einen offensiv ausgerichteten Linksverteidiger, der in die großen Fußstapfen von Jonas Hector treten soll. Die Spielweise und Ausrichtung ist ähnlich. Und: „Ich habe mit Paderborn schon mehrfach gegen ihn gespielt. Er hat sich sehr gut entwickelt“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart im Januar. „Für ihn geht es jetzt darum, den nächsten Schritt zu machen. Er bringt spielerisch viel mit. Er hat nicht nur einen starken linken Fuß, sondern bringt auch starke Standardsituationen mit.“ Paqarada selbst kann sich ebenfalls eine offensivere Ausrichtung vorstellen. „Ich spiele in einer Dreierkette auch gerne im linken Mittelfeld. Aber grundsätzlich sehe ich mich als Verteidiger“, sagte Paqarada transfermarkt.de.
Paqarada passt perfekt in das Baumgartsche Spielsystem. Mit 144 Flanken hat er die zweitmeisten Hereingaben der vergangenen Zweitliga-Saison geschlagen. Paqarada sucht zudem viele Offensiv-Zweikämpfe, bestreitet viele erfolgreiche progressive Läufe und überzeugt durch Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte. Zudem hält Baumgart den Abwehrspieler für den besten Linksverteidiger der zweiten Bundesliga.
Und: Laut Gool.ai kommt Paqarada durch seinen Wechsel nach Köln auf einen Marktwert von 10,84 Millionen Euro. Die KI hinter der Online-Plattform analysiert die Marktwerte von mehr als 90.000 Fußballspielern aus mehr als 70 Ligen, natürlich auch der Bundesliga. Aus mehr als 300 Datenpunkten bildet sich so der „Gool“-Marktwert der Akteure. Die Daten werden je nach Position, Verein und Leistungsparametern „monetarisiert“, jede Leistungsentwicklung hat einen direkten Einfluss auf den Marktwert. Anders als beispielsweise bei transfermarkt.de spielt die Einschätzung von Usern keine Rolle, Gool berechnet objektive und leistungsbasierte Marktwerte. Mit diesen Attributen ist Paqarada laut dem Online-Portal mit einem Mal der wertvollste Kölner Akteur des kommenden Kaders, vor Dejan Ljubicic mit 6,31 Mio. und Timo Hübers mit 5,57 Mio. Euro.
Folgt uns auf: