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Dejan Ljubicic: Im Sommer heiß umworben und plötzlich auf der Bank

Erstmals in dieser Saison saß Dejan Ljubicic am vergangenen Samstag zunächst nur auf der Bank. Und das, obwohl der Mittelfeldspieler der wohl wertvollste FC-Profi ist. Steffen Baumgart macht in der Krise auch nicht mehr vor seinen Leistungsträgern Halt.


FC-Trainer Steffen Baumgart hatte vor dem Spiel gegen den FC Augsburg Wechsel angekündigt. Es traf unter anderem den wertvollsten Profi des 1. FC Köln: Dejan Ljubicic – der wertvollste Spieler auf der Bank.

Die Nachricht sorgte für mächtig Wirbel. Dejan Ljubicic solle mit dem VfL Wolfsburg in Kontakt stehen, mit dem FC schon das Gespräch gesucht haben, hieß es im Sommer. Christian Keller, gerade Gast einer Podiums-Diskussion, dementierte sofort, wenn auch nicht gänzlich. Das Interesse des VfL soll es – wenn auch über einen Mittelsmann – gegeben haben. „Ja, Wolfsburg hätte mich gerne verpflichtet. Ich habe dann gemeinsam mit Trainer Steffen Baumgart und unserem Sport-Boss Christian Keller entschieden, dass ich dieses Jahr hier bleibe“, erklärte der Mittelfeldspieler nur wenige Wochen später der „Bild„. Kontakt habe es zu Niko Kovac gegeben, aber um die Freigabe habe der Österreicher nie gebeten, sagte er damals. Dass Ljubicic betonte, er bleibe „dieses“ Jahr beim FC, zeigt natürlich die Wechselwilligkeit des 26-Jährigen.

Interesse an Ljubicic kommt nicht von ungefähr

Daraus macht der Mittelfeldspieler auch keinen Hehl und das Interesse anderer Bundesligisten kommt auch nicht wirklich überraschend. Ljubicic ist in den vergangenen beiden Spielzeiten beim FC zum absoluten Leistungsträger geworden, ist variabel einsetzbar und überzeugte in diesem Zeitraum in der Defensive, aber auch mit Toren und Assists. Der Sechser gilt als der potenzielle Nachfolger von Ellyes Skhiri und dürfte auch ein Grund sein, warum die Kölner Verantwortlichen letztlich bei der Variante eigenes Personal als adäquaten Ersatz für den Sechser blieben. Ljubicic ist aktuell der wertvollste Kölner Spieler. Gool.ai berechnet der Marktwert des Mittelfeldspielers aktuell auf knapp 10 Millionen Euro – Tendenz deutlich steigend. Vor allem in der Einleitung von Großchancen sieht das Online-Portal die Stärken des 26-Jährigen. Dass Ljubicic, der 2021 ablösefrei zum FC gekommen war, in den Fokus anderer Klubs geraten ist, ist also nicht verwunderlich.

Der Vertrag des Sechsers läuft noch bis 2025. Will Köln an Ljubicic noch verdienen, ist ein Abschied im Sommer wohl sicher. Dabei betreibt der Sechser aktuell alles andere als Eigenwerbung. Ljubicic befindet sich in einer Formkrise. Nach den schwachen Auftritten gegen Leipzig und Lautern erhielt der 26-Jährige von FC-Trainer Steffen Baumgart einen Denkzettel und saß erstmals zunächst nur auf der Bank. Für Ljubicic in dieser Saison ein Novum. Wenn der Österreicher im Kader stand, hat er auch begonnen. Ein Novum und ein deutliches Zeichen. FC-Trainer Steffen Baumgart macht in der Krise auch nicht vor den Leistungsträgern Halt. Daran hat natürlich auch Mark Uth seinen Anteil. Durch die Rückkehr des gebürtigen Kölners war klar, dass ein anderer vermeintlicher Leistungsträger den Platz würde räumen müssen. Mit Florian Kainz, Luca Waldschmidt, aber auch Spielern wie Linton Maina oder Jan Thielmann ist die Offensivkette hinter der Spitze ordentlich besetzt. Es traf aber den defensiven Mittelfeldspieler Ljubicic und die eigentliche Offensivkraft Kainz fand sich einmal mehr auf der Sechs wieder.

Ljubicic nicht im Kader Österreichs

Und auch in der Nationalmannschaft spielt Ljubicic in dieser Länderspielpause keine Rolle. Der Österreicher wurde nicht für die Länderspiele gegen Estland und Deutschland von Cheftrainer Ralf Rangnick nominiert. „Es ist ein Leistungsprinzip“, sagte Steffen Baumgart am Dienstag nach dem Training. „Wenn Ralf der Meinung ist, dass es momentan nicht reicht, passiert sowas halt im Fußball. Seine Leistungen waren nicht so gut, dass er wie Phönix aus der Asche gekommen ist. Er kämpft genauso wie wir mit seiner Leistung.“ Und die war zuletzt eben durchwachsen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ljubicic auch in den vergangenen Spielen seiner Nationalmannschaft meist nur die Rolle des Zuschauers blieb. Die Hoffnung auf eine Teilnahme an der EM in Deutschland im kommenden Jahr lebt bei Ljubicic sicherlich nach wie vor. Doch dafür müsste sich der Mittelfeldspieler wieder beweisen.

Am Dienstag fehlte der 26-Jährige beim Training der Kölner krankheitsbedingt. Ob er für das Spiel gegen Bochum fit wird, ist fraglich. Damit würde dem Kölner Trainer zumindest eine schwierige Entscheidung für das Wochenende abgenommen. Und wenn doch, kann es gut sein, dass Baumgart nach der ordentlichen Leistung gegen den FCA erst einmal bei der gleichen Offensivkette hinter der Spitze bleibt.


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