, ,
Startseite » Die komplizierte Stürmersuche – im Schatten der Transfersperre

Die komplizierte Stürmersuche – im Schatten der Transfersperre

Beim FC sind Winterverstärkungen fest eingeplant. Und das, obwohl das CAS-Urteil noch nicht gesprochen ist. Die Ungewissheit macht Transferverhandlungen unheimlich schwierig.

Der 1. FC Köln würde im Winter gerne Transfers tätigen. Doch das gestaltet sich aufgrund der drohenden Sanktion der FIFA als besonders schwer. So wirkt sich das CAS-Urteil auf Transferbemühungen des FC aus.

Glaubt man den Kölner Verantwortlichen wird gerade nicht nur auf dem Trainingsplatz sondern auch hinter den Kulissen des Geißbockheims kräftig gearbeitet. Der FC will im Winter noch einmal nachrüsten. „Wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen. Wir beschäftigen uns mit personellen Veränderungen im Kader“, erklärte Steffen Baumgart Ende November und auch Christian Keller bestätigte am Sonntagabend beim Streamingdienst „DAZN“, dass man nach wie vor den Markt für mögliche Verstärkungen sondiere. Kein Wunder, das Spiel gegen Mainz hat ein weiteres Mal offenbart, dass die Qualität des Kölner Kaders auch gegen die Mannschaften auf Augenhöhe an Grenzen stößt. Nicht umsonst wiederholte Keller erst jüngst, dass auf seinem Wunschzettel gleich drei Spieler – ein Innenverteidiger, ein Sechser und ein Stoßstürmer – stünden.

Drei bis sechs Millionen Euro für neue Spieler?

Nun betonte Keller auch, dass es sich bei den genannten Positionen um Wünsche handle, um nicht mehr und nicht weniger. Denn zum einen fehlt dem FC das nötige Kleingeld, um beliebig zuzugreifen, zum anderen macht die Ungewissheit der Transfersperre Verhandlungen mit Spielern und deren Beratern schwierig. „Die Situation wird von uns immer angesprochen, der aktuelle Stand ständig übermittelt – und damit die Ungewissheit, dass wir nicht wissen, ob das Urteil dieses Jahr kommt und wie es ausfällt“, erklärte Keller bei „DAZN“. Die Gespräche seien geprägt von „vollkommener Transparenz, Offenheit und Ehrlichkeit.“ Laut „Sky“ wäre der FC in der Lage, sechs Millionen Euro für einen Spieler, der unmittelbar hilft, zu akquirieren. Eine Summe, die tatsächlich eine Soforthilfe bedeuten könnte.

Wie zielführend Gespräche über eine Verhandlung mit ungewissem Ausgang überhaupt sein können, steht auf einem anderen Blatt. Gerade im direkten Vergleich zu potenziellen Mitbietern dürften die Kölner Argumente schon alleine aufgrund der anhaltenden Krise keine besonders guten sein. Die Aussicht auf einen eben nur eventuellen Transfer dürfte das Buhlen um neue Spieler ganz sicher nicht einfacher machen. Im Gegenteil: Sicherheit oder Einsatzgarantien können die Kölner ihren Verhandlungspartnern bislang nicht bieten. Neben dem FC würden sich auch die potenziellen Neuverpflichtungen in eine unnötige Hängepartie begeben, während eine mögliche Konkurrenz Nägel mit Köpfen machen kann. Diese Erfahrung mussten die Kölner schon im vergangenen Frühling machen, als die ersten Gespräche mit möglichen neuen Spielern wie Benedict Hollerbach bereits positiv verlaufen waren, die Akteure aber dennoch absprangen.

CAS-Urteil noch 2023

Dass es trotzdem geht, zeigt vielleicht das Beispiel Luca Waldschmidt. Die Verpflichtung wurde im Juni bekannt gegeben, Keller betonte damals, dass man sich schon lange mit Waldschmidt beschäftigt habe. Diese Planungen dürften wohl in die Zeit der Ungewissheit gefallen sein. Dennoch ist die Situation für die Kölner keine einfache. Zwar hat der internationale Sportgerichtshof das Urteil noch für dieses Jahr angekündigt, der FC befindet sich aber schon jetzt gegenüber anderer Klubs klar im Nachteil. Zudem gilt die Wintertransfer-Periode nicht als besonders einfach. In der aktuellen Situation haben die Kölner jedenfalls sicher nicht die Qual der Wahl. Die „Bild“ brachte zuletzt Sebastian Polter als möglichen Stürmer ins Spiel. Doch der Zweitliga-Angreifer kommt auf Schalke nicht über die Rolle des Zuschauers hinaus.

Laut Sky soll der FC in den Benelux-Ländern und Skandinavien, vor allem in Norwegen auf der Suche sein. Keller betonte, dass man aktuell in mehreren Szenarien plane. Immerhin hat der Sportdirektor mittlerweile die Gewissheit, dass es dieses Jahr noch eine Antwort aus Lausanne geben wird. Spätestens dann wird er wissen, ob er sich die gemachten Hausaufgaben hätte sparen können.

Schreibe einen Kommentar