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Doppelsechs: Das Prunkstück wird zum Problemfall

In der vergangenen Spielzeit gehörten Ellyes Skhiri und Eric Martel zu den sichersten und besten Zentralen der Bundesliga. Durch die Verletzung des Kölner Youngsters entwickelt sich die Doppelsechs zur Dauerbaustelle.

Die Verletzungen von Eric Martel und Mathias Olesen, das schwache Spiel von Denis Huseinbasic – der FC hat offensichtlich eine Baustelle auf der Sechs, die die Kölner Verantwortlichen vor der Saison nicht sehen wollten: die Doppelsechs: Das Prunkstück wird zum Problemfall

Es waren zwei Szenen, zwischen denen nur wenige Minuten (und auch Meter) lagen und die das aktuelle Dilemma des 1. FC Köln visuell eindrucksvoll verdeutlichten. Beim 1:3 gegen Hoffenheim schlich Eric Martel auf Krücken zum Halbzeit-Interview des TV-Senders Sky, dort spielte Denis Huseinbasic dem ehemaligen U21-Mitspieler Maximilian Beier den Ball so perfekt in den Lauf, dass man den Eindruck gewinnen konnte, der Kölner Youngster trüge das falsche Trikot. Mit dem Fehlpass in die Tiefe des Raums verursachte der Youngster das zweite Gegentor. Wenn auch nach einer Verkettung unglücklicher und wohl auch glücklicher Momente. Der 22-Jährige ist aktuell meilenweit entfernt von der Form der vergangenen Spielzeit und wird wohl auch gegen Bremen eher auf der Bank als neben Dejan Ljubicic Platz nehmen. Und so scheint sich bereits früh in der Saison zu rächen, dass der FC keinen adäquaten Ersatz für Ellyes Skhiri verpflichtet hat.

Martel fällt mehrere Wochen aus

Und vermutlich verpflichten konnte. Den Kölner Verantwortlichen wird klar gewesen sein, dass Jacob Christensen noch kein fertiger Sechser ist, seine Zeit benötigt. Einen Ersatz Marke Skhiri werden sich die Kölner schlichtweg nicht haben leisten können. Der Versuch, dem aktuellen Kader auf dieser zentralen Position zu vertrauen, war riskant. Nun fällt Eric Martel aus. Ausgerechnet Martel, der einzige FC-Spieler, der über die ersten vier Pflichtspiel-Einsätze hinweg eine konstant gute Leistung brachte.

Und vermutlich fällt der Sechser nicht nur die von Steffen Baumgart zunächst angegebenen zwei, drei Wochen aus. Zumindest ließen die Krücken am Samstag nicht auf eine schnelle Genesung hoffen. Zwar ließ Thomas Kessler durchklingen, dass es sich dabei nur um eine Schutzmaßnahme handle. Die Worte von Eric Martel, man müsse mal sehen, eine Prognose sei schwierig, hörten sich alles andere als hoffnungsvoll an und so korrigierte auch Steffen Baumgart seine Prognose um eine Woche nach oben. Möglicherweise kehrt Martel nach der kommenden Länderspielpause zum Derby gegen Gladbach zurück.

So suchte Baumgart in der vergangenen Woche einen Ersatz für Martel, der neben Ljubicic spielen würde, fand Huseinbasic, der wiederum nicht ins Spiel fand. Baumgart hatte auch betont, dass Christensen noch nicht so weit sei. Da aber auch Mathias Olesen noch mit muskulären Beschwerden ausfällt, wird das einstige Prunkstück der Kölner nun zum Problemfall. In der vergangenen Saison hielten Ellyes Skhiri und Eric Martel das Zentrum kompakt. Die beiden Sechser gehörten stets zu den laufstärksten Akteuren, stopften Lücken, schalteten sich in die Offensive oder leiteten das Umschaltspiel ein. Nun bildeten Ljubicic und Martel das Duo im Zentrum und zumindest gegen Dortmund ließen die beiden Akteure den abgewanderten Skhiri auch vergessen.

Führt Verletzung zu Taktikwechsel?

Durch die Verletzungen von Martel und Olesen sowie die Formschwäche von Huseinbasic könnte FC-Trainer Steffen Baumgart am Samstag zu einer weiteren Umstrukturierung gezwungen sein. Zumindest wenn Christensen auch weiterhin keine Option für die Startformation ist. Noch zu Beginn der Saisonvorbereitung hatte Christian Keller auf die Kritik des fehlenden Skhiri-Ersatzes fünf potenzielle Sechser aufgezählt. Bis auf Dejan Ljubicic scheinen aktuell alle keine Option für die erste Elf zu sein. Schon in der vergangenen Woche tat sich der Kölner Trainer bei der Suche nach der richtigen Startelf lange schwer. Sprach schon da davon, möglicherweise die Taktik umzustellen, vielleicht mit zwei Spitzen zu agieren, dafür eventuell auf eine Sechs zu verzichten. Gegen Bremen scheint das unausweichlich zu sein.

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