Der zweite Pflichtspielsieg in Folge, das vermeintlich machbare Los im DFB-Pokal – wirklich viel besser hätte das Wochenende für den FC nicht verlaufen können. Doch gerade der Erfolg gegen Hertha BSC ist nur etwas wert, wenn dieses Mal auch nachgelegt wird beim 1. FC Köln: Der FC kann den Anschluss wieder herstellen.
Bereits zwei Mal wähnten sich die Kölner im Aufwind – und wurden jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Sollten die Geißböcke diesmal den dritten Pflichtspiel-Sieg in Folge einfahren, könnte sich die Situation schnell verändern für den 1. FC Köln: Der FC kann den Anschluss wieder herstellen.
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Die Freude nach dem 1:0-Erfolg über Hertha BSC am Samstagabend war nicht nur ausgelassen, man sah den Spielern, die da vor den 15.000 Fans feierten, eine gewisse Befreiung geradezu an. Selten in dieser Spielzeit, noch nicht einmal nach dem 5:0-Triumph über Eintracht Braunschweig, waren Timo Hübers und Co. so gelöst. Und das kam natürlich nicht von ungefähr. Mit zwei Pflichtspielsiegen in Folge haben die Kölner ziemlich viel weggewischt, was sich in den vergangenen Wochen da doch angesammelt, über dem Geißbockheim zusammengebraut hatte. Bei weitem nicht alles, aber eben doch vieles. Von der Krise, die Gerhard Struber und Christian Keller zumindest medial an den Rande des FC-Abschieds getrieben hatte, ist in der Wahrnehmung nicht mehr viel geblieben.
Der FC hinkt dennoch den Erwartungen hinterher
„Wir haben jetzt mal eine gute Woche hinter uns gebracht und wissen alle, dass die letzte 14 Tage schon nicht so einfach waren für uns gemeinsam“, sagte ein ebenfalls sehr zufriedener und wieder strahlender Gerhard Struber. Noch nicht ahnend, dass das Wochenende noch einen weiteren positiven Anstrich erhielt. Saxophonist André Schnura brachte den Kölnern dann am Sonntagabend auch noch ein scheinbar machbares Los bei der Auslosung des DFB-Pokals. Die Kölner treffen im Achtelfinale auf Hertha BSC, das im eigenen Stadion – das erste Viertelfinale seit 2010 scheint also nicht ausgeschlossen. Sollte der FC die Begegnung gegen Berlin Anfang Dezember wirklich gewinnen, hätten die Kölner mehr als drei Millionen Euro eingenommen, die dann zum Beispiel wieder in neue Spieler für die Rückrunde investiert werden könnten.
Bei der ganzen Freude werden die Protagonisten aber erstens die schweren Tage vor dem befreienden Pokalerfolg über Kiel nicht vergessen haben und zweitens wissen, dass das Ruder auch ganz schnell wieder in die andere Richtung schlagen kann. Nämlich dann, wenn die Kölner nicht weiter nachlegen sollten. Darum bremste der Kölner Coach auch die Euphorie, sprach davon, dass man einen Schritt gemacht habe und nicht mehr und „jetzt gilt es einfach, drauf zu bleiben“. Dabei ist die Tabelle Fluch und Segen zu gleich. Denn einerseits belegen die Geißböcke aktuell den elften Tabellenplatz und das mit 15 von möglichen 33 Punkten. Anders ausgedrückt: Die Kölner hinken ihren eigenen Ansprüchen mehr als nur das obligatorische Struber-„Stück-weit“ hinterher. Auch, wenn nicht kommuniziert – das Ziel Aufstiegsplatz scheint dann doch weit entfernt.
FC mit einem Sieg wieder auf Tuchfühlung
Und dann auch wieder nicht. Denn andererseits spricht die Tabelle auch eine andere Wahrheit. Und die brachte Ex-FC-Kapitän Jonas Hector erst in der vergangenen Woche in seinem Podcast „Schlag & fertig“ auf den Punkt. „Das ist das, was die zweite Liga A so schwer macht und B so interessant. Da kann einfach jeder gegen jeden gewinnen. Und da werden die Punkte einfach schön verteilt. Das ist einerseits das Schwierige, aber andererseits auch die Chance“, sagte der ehemalige Nationalspieler. „Wenn du wirklich mal einen Lauf hast und mal drei, vier Spiele in Folge gewinnst, das kenne ich aus unserer letzten Aufstiegssaison, dann ist es einfach so, dass du ganz schnell wieder oben dran bist.“ Tatsächlich wurden die Punkte an diesem Wochenende „schön verteilt“. Spitzenreiter Düsseldorf unterlag Münster, Karlsruhe im Spitzenspiel Hannover 96, Berlin dem FC und Paderborn und Hamburg spielten Remis.
Bis auf Hannover konnte keins der Top-Teams gewinnen, die Tabelle hat sich enger zusammengeschoben. Und der FC könnte mit einem Lauf dann doch wieder schnell oben dran sein. Mit einem Erfolg im Heimspiel gegen Greuther Fürth am Samstag (13.30 Uhr, Sky und im Liveticker bei come-on-fc.com) wäre sogar Rang sechs möglich. Der Relegationsplatz sowie Rang zwei sind aktuell nur fünf Punkte entfernt. Unterm Strich könnten sich die Geißböcke also wieder in eine hervorragende Ausgangsposition bringen, um dann nach der Länderspielpause in den finalen Spielen des Jahres anzugreifen. Könnte, denn auch wenn der FC auf einen angeschlagenen Gegner trifft, ist der dritte Pflichtspielsieg in Serie alles andere als sicher.
Bereits zwei Mal fälschlicherweise im Aufwind gewähnt
Bereits zwei Mal wähnten sich die Kölner im Aufwind. Nach dem mäßigen Saisonauftakt mit einem Punkt aus den ersten beiden Spielen sowie dem glücklichen Pokalsieg über Sandhausen schien der Knoten gegen Braunschweig und Schalke geplatzt, es folgten die wilden Auftritte gegen Magdeburg, Düsseldorf und Karlsruhe mit zwei Punkten aus drei Spielen, aber acht Gegentoren. Gegen Ulm schien sich der FC erneut gefangen zu haben, um dann gegen Darmstadt ein Debakel zu erleben. Nun also zwei Siege in Folge, mit Systemumstellung und personellen Veränderungen. Gegen Fürth muss Köln beweisen, dass die Wende dieses Mal auch von Dauer ist. Drei Pflichtspielsiege in Folge gelangen dem FC im April 22, damals war die Freude über gewonnene Spiele aber auch noch an der Tagesordnung.
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