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Florian Kainz in alter Stärke… und angeschlagen raus

Trotz einer ordentlichen Leistung ist der 1. FC Köln auch gegen Heidenheim nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Doch das Spiel darf den Kölnern Hoffnung machen. Vor allem aufgrund der Leistung von Florian Kainz.

50 Minuten war der FC im Heimspiel gegen Heidenheim das bessere Team. Doch es reichte wieder nicht für drei Punkte. Dabei gibt es Hoffnung für den 1. FC Köln: Florian Kainz überzeugt bei Unentschieden.

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Ausgelaugt saß er auf der Auswechselbank, das rechte Bein ausgestreckt, der Oberschenkel mit einem dicken Eisbeutel ausgestattet, der Blick leer. Das Spiel war noch nicht zu Ende, aber möglicherweise befürchtete der Kölner Kapitän dort bereits, dass es eben kein gutes – zumindest ausreichend gutes Ende – nehmen würde. 1:1 gegen Heidenheim, ein Unentschieden gegen den Aufsteiger, ein Remis, das dem FC im Kampf um den Klassenerhalt nicht wirklich weiterhilft. „Wir hätten gerne drei Punkte geholt, aber Heidenheim steht zu Recht in der oberen Tabellenhälfte“, sagte Timo Schultz nach seinem Bundesliga-Debüt einmal mehr sachlich. Nicht ganz so sachlich jubelte der neue FC-Coach, als Davie Selke nach einem starken Ball von Timo Hübers und einer beeindruckenden Vorarbeit von Kainz aus der Drehung eingenetzt hatte.

Kainz mit seinem ersten Saison-Assist

Und diese Führung nach einer knappen halben Stunde war vollkommen verdient. Verdient, weil der FC in den ersten 45 Minuten vermutlich genau das abriss, was sich Schultz und die Kölner Führungsetage so vorstellt. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die die Brust draußen hatte und im Kopf klar war“, sagte Christian Keller. „Wir waren überzeugt und haben daran geglaubt, drei Punkte holen zu können.“ Das war der eine Teil der Wahrheit. Der andere zeigte sich in einigen Spielern, die auf einmal die Leistung abriefen, die man sich während der gesamten bisherigen Saison gewünscht hatte und es sich für die restlichen 17 Partien erhofft. Wie etwa ein Denis Huseinbasic, der das Spiel neben Eric Martel von der defensiven Mittelfeldposition lenkte, als habe er nie etwas anderes gemacht.

Und wie Florian Kainz. Der Kölner Kapitän war kaum wiederzuerkennen. Der 32-Jährige erinnerte an den Kainz, der in der vergangenen Spielzeit die Hinrunde mit fünf Toren und fünf Assists abgeschlossen hatte und es in diesem Jahr erst mit drei verwandelten Elfmetern auf die Anzeigetafel geschafft hat. Der Mittelfeldspieler startete etwas überraschend neben Davie Selke in der Spitze, ließ sich aber mit zunehmender Spieldauer dann doch eher Richtung Zehn zurückfallen. Kainz sprühte vor Spielwitz und Kreativität. Alleine in den ersten 25 Minuten hatte Kainz fünf Flanken in den Sechzehner gebracht. Hier versuchte es der Österreicher mit einem Steckpass, da mal mit der Hacke. Dazu zeigte sich Kainz ungewohnt zweikampstark, gewann insgesamt 73 Prozent seiner Zweikämpfe, die meisten in der wichtigen Zone im Mittelfeld. Die Kölner Führung schien nur eine Frage der Zeit und nach 29 Minuten war diese erreicht. Natürlich war es Kainz, der in dieser Spielzeit erstmals ein Tor vorbereitete. „Er hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht“, befand Schultz.

Köln gibt den Sieg her

Und eigentlich hätte der 32-Jährige auch noch ein zweites Tor vorbereitet, möglicherweise eine Art Vorentscheidung. Doch so schön der Steckpass auf Linton Maina war, so kläglich scheiterte der Außenspieler an FCH-Keeper Kevin Müller. „Die für mich entscheidende Situation war direkt nach der Halbzeit, als wir das zweite Tor nicht machen“, sagte Schultz. Und tatsächlich verloren die Kölner anschließend ein wenig den Faden. Vor allem, weil Kapitän Kainz, der seine bislang beste Saisonleistung abrief, nach 59 Minuten vom Platz musste. „Er hat einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen, deshalb habe ich ihn runtergenommen“, erklärte der Coach. So musste der beste Spieler der Partie den weiteren Verlauf von der Bank mit Eiswürfeln auf dem Oberschenkel verfolgen. Kurz zuvor hatte Adrian Beck den Ausgleich erzielt.

Nach dem Wechsel lief in der Kölner Offensive nicht mehr viel zusammen. Der eingewechselte Justin Diehl war extrem bemüht, bei einigen Aktionen auch vielversprechend, oft aber auch einfach zu ballverliebt. So sehr, dass der ein oder andere Mitspieler schon wild gestikulierte, als der Youngster einmal mehr den Ball leichtfertig hergab. Für die Schlussphase kamen noch Steffen Tigges und Faride Alidou, die aber kein Faktor für das Spiel mehr waren. So blieb es beim insgesamt doch verdienten 1:1, das dem FC nicht so recht weiterhelfen, aber Hoffnung machen kann. „Ich glaube, dass wir auf dieser Leistung aufbauen können“, sagte Christian Keller. Vor allem auf die Leistung von Florian Kainz können die Kölner aufbauen, wenn er denn jetzt nicht erst einmal ausfällt.


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