Thomas Kessler auf Spielersuche
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Der 1. FC Köln im Wartezustand: Wann kommt der Dominoeffekt bei der Kaderzusammenstellung?

Nach mehreren ablösefreien Abgängen in den letzten Jahren gibt es beim 1. FC Köln einen anderen Ansatz: Die Geißböcke wollen mit keinem Spieler ins letzte Vertragsjahr gehen. Das Motto ist entweder verlängern oder zwangsläufig verkaufen. Das hat Auswirkungen auf die aktuelle Kaderplanung: Der 1. FC Köln ist im Wartestand.

Über 20 Tage ist es her, dass der 1. FC Köln mit Isak Johannesson seinen letzten Neuzugang offiziell verkündet hat. Seitdem gab es einige Gerüchte, aber noch keine weitere bestätigte Neuverpflichtung. Das liegt auch daran, dass es noch einige Fragezeichen bei Spielern aus dem Aufstiegskader gibt, die nur noch ein Jahr Vertrag haben. Der FC würde mit vielen gerne verlängern, hat aber nicht das Heft des Handelns in der Hand. Das hat Auswirkungen auf die Kaderplanung: Der 1. FC Köln ist im Wartestand.

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Es gab in den vergangenen Jahren einige von ihnen: die Tim Lemperles, Dejan Ljubicics oder Justin Diehls. Spieler, mit denen der 1. FC Köln gerne verlängert hätte, die den Verein am Ende ihres Vertrags aber verlassen haben. Für die der FC dadurch auch keine Ablösesumme bekommen hat. Geschätzte 11,5 Millionen Euro betrugen alleine die Marktwerte von Lemperle, Ljubicic und Diehl zusammengerechnet zum Zeitpunkt ihrer Wechsel. Eine Menge Geld, die den Geißböcken bei der Kaderplanung fehlt. Damit das in Zukunft nicht wieder passiert, möchte der FC möglichst nicht mehr ins letzte Vertragsjahr mit seinen Profis gehen. Entweder ein Spieler verlängert seinen nur noch ein Jahr laufenden Kontrakt oder die Kölner versuchen ihn zu verkaufen.

Viele Fragezeichen bei der Kaderplanung

Aus dem aktuellen Kader haben alleine zwölf Profis nur noch einen Vertrag bis zum Sommer 2026. Darunter sind wichtige Stammspieler wie Eric Martel, Timo Hübers oder Jan Thielmann sowie einige junge Fußballer mit noch viel Potenzial wie Damion Downs oder Neo Telle. Sie würde der 1. FC Köln gerne halten. Das Problem aus Kölner Sicht: Bei den Spielern, mit denen sie verlängern wollen, müssen sie darauf warten, dass diese sich entscheiden. Das kann jedoch noch dauern. Martel und Thielmann sind bei der U21-EM, während Downs noch beim Gold Cup weilt. Bei allen drei ist meiner Entscheidung frühestens nach dem jeweiligen Turnier zu rechnen. Und auch bei den anderen Akteuren ist es gut möglich, dass sie erstmal die ersten Wochen unter dem neuen Trainer Lukas Kwasniok abwarten wollen, ehe sie eine Entscheidung treffen.

Das erschwert FC-Sportdirektor Thomas Kessler allerdings die Kaderplanung für die kommende Saison. So lange die Spieler sich nicht entscheiden, steht nicht fest, was der 1. FC Köln noch auf dem Transfermarkt machen kann und muss. Wenn die Spieler verlängern würden, könnten die Geißböcke mit ihnen die neue Saison in Angriff nehmen. Gleichzeitig hätte der FC aber keine zusätzlichen Transfererlöse, mit denen er Neuzugänge für die anderen Baustellen im Kader (vor allem ein Rechtsverteidiger, ein zweiter Torwart und ein Innenverteidiger) tätigen könnte. Denn nach den Verpflichtungen von Ragnar Ache und Isak Johannesson für insgesamt zehn Millionen Euro ist nur noch wenig Transferbudget übrig.

Gibt es einen Dominoeffekt?

Erhöht werden könnte es, wenn einer oder mehrere Spieler sich dazu entscheiden, den Verein verlassen zu wollen. In dem Fall wäre wieder der FC am Zug und müsste einen geeigneten Abnehmer finden. Dabei ist die Kölner Verhandlungsposition durch die kurze restliche Vertragslaufzeit eher schwierig. Aber für Spieler wie Martel oder Downs wären trotzdem Ablösen in Höhe von um die fünf Millionen Euro realistisch. Dieses Geld könnte in Lösungen für die Problempositionen investiert werden. Allerdings bräuchte der Verein natürlich auch jeweils einen Ersatz für den abgegebenen Spieler. Das Problem würde sich also bis zu einem gewissen Grad nur verschieben. Die Geißböcke wären weiter darauf angewiesen, günstigere oder ablösefreie Spieler zu verpflichten oder mit Leihen zu arbeiten. Trotzdem wären die Kölner durch Verkäufe erstmal wieder handlungsfähiger auf dem Transfermarkt.

Bis die Entscheidungen gefallen sind, ist der Verein aber in einem Schwebezustand. Es ist unklar, was für finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und auf welchen Positionen eventuell Ersatz gesucht werden muss. Dieser Zustand kann auch noch einige Zeit andauern. Wenn aber die erste Vertragsentscheidung gefallen ist, könnte das auch Auswirkungen auf die anderen Profis haben und einen Dominoeffekt bringen. Wenn auf der einen Seite zum Beispiel Martel seinen Vertrag verlängert, könnte das ein Signal an seine Kollegen senden. Sie würden vielleicht eher beim 1. FC Köln einen neuen Kontrakt unterschreiben, wenn ein starker Führungsspieler wie Martel bleibt und glaubt, mit dem FC etwas erreichen zu können. Auf der anderen Seite könnte der erste Abgang auch neue Verpflichtungen nach sich ziehen, für die die Kölner dann die Mittel hätten.

Was den Kölnern mehr helfen würde und was wahrscheinlicher ist, ist schwierig abzusehen. Aber für den Verein wäre es gut, wenn der erste Dominostein möglichst bald fällt. Immerhin sollen mit Jakub Kaminski und Tom Krauß gleich zwei Wechsel schon bald finalisiert werden.

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