Marvin Obuz beim Training des 1. FC Köln.
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Marvin Obuz: Topscorer der 3. Liga könnte eine wichtige Rolle beim FC spielen

Gegen den Hamburger SV standen am vergangenen Freitag gleich sechs FC-Eigengewächse für Köln auf dem Platz. Obuz kam unmittelbar vor dem Schlusspfiff. Dennoch könnte der gebürtige Kölner schon bald eine wichtige Rolle spielen beim 1. FC Köln: Marvin Obuz will den Durchbruch beim FC schaffen.

Bei Holstein Kiel wollte es nicht klappen, bei Rot-Weiss Essen umso mehr. Nun auch beim 1. FC Köln: Marvin Obuz will endlich den Durchbruch beim FC schaffen.

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Am Ende waren es offiziell gerade einmal drei Minuten, mit Nachspielzeit dann aber doch ein wenig mehr. Nicht wirklich viel FC-Luft und doch wird es für Marvin Obuz ein gutes Gefühl gewesen sein: Die ersten Profi-Minuten im Trikot seines Heimatvereins, die ersten Profi-Minuten für den 1. FC Köln. Obuz war bei der 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV das sechste Eigengewächs der Kölner, das zum Einsatz kam, neben Jonas Urbig und Julian Pauli die dritte Nachwuchskraft, die erstmals für die Geißböcke im Kölner Stadion vor 50.000 Zuschauern spielte. Im zweiten Anlauf scheint es der 22-Jährige beim FC nun doch noch schaffen zu können – wenn man so will mit zweijähriger Verspätung.

Obuz zuletzt zwei Mal verliehen

Wirklich viel haben Steffen Baumgart und Gerhard Struber auf den ersten Blick nicht gemein. Auf den ersten Blick sind die fußballerischen Ideen vergleichbar. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn erstens ließ Baumgart am Freitag gegen den FC einen erstaunlich defensiven Fußball spielen und zweitens gibt es dann doch gravierende taktische Unterschiede zwischen dem Flanken-Zielstürmer-Spiel auf der einen und dem Zentrum-tief-vertikal-Spiel auf der anderen Seite. In so mancher Wortwahl schlagen die Trainer dann doch einen sehr ähnlichen Tonfall an. „Wir werden darüber reden, den Trainingskader zu reduzieren. Es geht darum, mit dem einen oder anderen Spieler über seine Perspektive und Zukunft zu sprechen“, sagte beispielsweise Baumgart vor zwei Jahren im Trainingslager in Donaueschingen und als hätte Struber damals gelauscht, wiederholte der Österreicher ganz ähnliche Worte noch vor wenigen Wochen in der Steiermark.

Damals war einer der wahrscheinlichen Streichkandidaten ein Akteur, über den in diesem Sommer trotz einer Verletzung noch nicht einmal ansatzweise diskutiert wurde: Eben Marvin Obuz. Als Siebenjähriger wechselte der Offensivspieler vom BC Efferen zu den Junioren des FC, durchlief sämtliche Juniorenmannschaften. Obuz galt als großes Talent, vielleicht sogar eher eine große Nachwuchshoffnung, die schon bald bei den Profis spielen sollte. Doch danach sah es zunächst nicht aus. Zwar durfte der Juniorenmeister von 2019 die Vorbereitung bei den Profis absolvieren, ein ernsthafter Kandidat für das Baumgart-Team war er nicht. Spielpraxis lautete das Zauberwort und es war wohl allen Beteiligten klar, dass es die für den gebürtigen Kölner bei seinem Heimatclub nicht geben würde.

Bei RWE gelingt der Durchbruch

Der logische Schritt war die Leihe zu Holstein Kiel in die 2. Bundesliga. Doch der Plan ging nicht auf. Obuz tat sich schwer, kam nur zu zehn Kurzeinsätzen, spielte insgesamt keine 150 Minuten – Spielpraxis sieht anders aus. „Nach der enttäuschenden Zeit in Kiel wollte ich allen beweisen, was ich kann“, sagte der 22-Jährige unlängst dem „Express“. Doch wieder war der FC noch eine Hausnummer zu groß. Einfach nur abgeben wollte man den Offensivmann aber auch nicht. „Wir trauen Marvin zu, ein sehr, sehr guter Bundesligaspieler zu werden. Aber dafür musst du auch den einen oder anderen Stein beiseite räumen“, sagte der damalige Trainer. „Es ist nicht entscheidend, dass er im Kader unser ersten Mannschaft steht, sondern dass er Spielpraxis erhält.“  

Die erhielt er bekanntlich bei Rot-Weiss Essen. Und wie. Obuz spielte 34 von 38 Spielen, davon stand er 31 Mal in der Startelf. Die weiteren vier Spiele fehlte der Offensivspieler mit einer Muskelverletzung. Viel auffälliger aber: Mit sieben Toren und 14 Vorlagen wurde Obuz Top-Scorer des Traditionsclubs. Am liebsten hätte man den Offensivspieler bei RWE behalten. „Die Zeit in Essen war top. Ich habe viel gespielt, konnte eine Menge Selbstvertrauen tanken und irgendwann ging alles wie von selbst. Da war ich auf einmal richtig im Flow. Damit kam auch die Leichtigkeit zurück“, sagte der Angreifer. Und mit der entfachten Torgefahr könnte Obuz schon bald ein größeres Thema bei den Kölnern werden. Denn gegen den HSV am vergangenen Freitag setzten die Kölner in fast schon eindrucksvoller Manier ihre fehlende Torgefahr fort. 26 Torschüsse, davon zwei bis drei überhaupt gefährlich.

Obuz: „In erster Linie will ich mich durchsetzen“

Obuz könnte dem FC einen neuen, einen anderen Stempel in der Offensive aufdrücken – doch da liegt gleichzeitig auch ein wenig das Problem. Der 22-Jährige ist auf den Außenpositionen zu Hause. Und damit auf einer Position, die Struber für seine Idee vom Fußball eher zweitrangig sieht. Der Trainer ließ zuletzt immer eine flache Raute, mit offensiv ausgerichteten Außenverteidigern spielen. So kam Torschütze Linton Maina gegen den HSV beispielsweise erst nach dem Wechsel zu seinem Einsatz. Für Obuz kein Hindernis, vielmehr ein Anspon. „In erster Linie will ich mich durchsetzen und bei meinem Heimatverein Stammspieler werden. Ich freue mich über jedes Tor und jede Vorlage, mit denen ich der Mannschaft helfen kann“, sagte Obuz. Am Samstag wäre ein guter Moment, damit zu starten. Sollte sich Struber für eine Variante mit zwei Außenspielern in der Offensive entscheiden, kommt er an Obuz ohnehin nicht vorbei.


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