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Max Finkgräfe: Und plötzlich Kapitän

Beim Testspiel gegen den SC Germania Reusrath trug Max Finkgräfe eine halbe Stunde lang die Kapitänsbinde. Vor einem halben Jahr war mit diesem Aufstieg nicht zu rechnen.

Erwartungsgemäß deutlich hat sich der 1. FC Köln am Mittwochabend gegen den Bezirksligisten aus Reusrath durchgesetzt. Das 15:0 sollte nicht verwundern, war auch kein Gradmesser. Überraschend trug ein Youngster aber die Kapitänsbinde. Max Finkgräfe: Und plötzlich Kapitän

Die Bedeutung des Testspiels in Langenfeld am Mittwochabend war überschaubar, das Ergebnis wohl standes-, die Aufstellung einiger zuletzt nicht berücksichtigter Spieler dagegen erwartungsgemäß. Nach einer guten Stunde wartete FC-Trainer Steffen Baumgart dann doch mit einer Überraschung auf. Max Finkgräfe trug die Kapitänsbinde. Auch wenn es sich „nur“ um ein Testspiel und das auch noch gegen einen Bezirksligisten handelte, eine erstaunliche Maßnahme, aber auch ein wichtiger Schritt für den Youngster. Zunächst hatte Mark Uth die Binde getragen, sie bei seiner Auswechslung dem 19-Jährigen übergeben. Dahinter steckt ein besonderer Aspekt: Wie der „Express“ berichtet, hat sich durch die vier Einsätze im deutschen Oberhaus die Vertragssituation des Akteurs verändert. Der Vertrag des für die U21 vorgesehene Finkgräfe hat sich in einen Profivertrag „umgewandelt“, er ist somit offiziell Teil der Profis.

Finkgräfe ein großer Hoffnungsträger

Für den Youngster die nächste folgerichtige Entwicklungsstufe. Dass 19-Jährige einer der großen Hoffnungsträger der Kölner ist, ist kein Geheimnis. Auch beim FC hat man der Youngster schon länger auf dem Schirm. Schon bei der US-Reise im Herbst vergangenen Jahres hatte Finkgräfe auf sich aufmerksam gemacht. Im April gab es die folgerichtige Vertragsverlängerung bis Sommer 2025. Anfang des Sommers verriet Christian Keller, dass er Finkgräfe am ehesten den Sprung zu den Profis zutraute und wiederholte das dann auch bei einer Veranstaltung der „Rheinischen Post“: „Wir haben mit Max Finkgräfe einen sehr interessanten Spieler, der noch unter dem Radar schwirrt. Der aber das Zeug hat, über den Radar zu kommen“, sagte Keller.

Dabei war Finkgräfes Weg zu den Profis alles andere als einfach. Der Youngster hatte in verschiedenen Juniorenteams von Mönchengladbach über Dortmund seine Startschwierigkeiten und auch beim Nachwuchs vom FC tat sich der Defensivspieler zunächst schwer, entwickelte sich aber schließlich zu einer festen Größe. Ausgerechnet gegen Borussia Dortmund im ersten Ligaspiel kam Finkgräfe dann auch zu seinem Profi-Debüt und hätte sich beinahe in der Schlussminute mit einem Volley-Treffer zum großen Matchwinner gemacht, verzog aber knapp. „Die Eier musst du erst einmal haben“, sagte Baumgart damals.  

Eine Momentaufnahme

Der Trainer räumt dem Hoffnungsträger aber auch Pausen ein, betonte, dass es für die Entwicklung der Nachwuchsspieler wichtiger sei, viele Minuten in der Regionalliga als wenige in der Bundesliga zu sammeln. Und dennoch folgten weitere Einsätze gegen Wolfsburg und Stuttgart sowie zuletzt eine halbe Stunde gegen Leverkusen. Dabei ist Finkgräfe vielseitig einsetzbar, spielt unter Baumgart eher eine offensivere Rolle. Gegen den Bezirksligisten trug sich der Youngster zwar nicht in die Scorerliste ein, Finkgräfe bot dennoch eine solide Leistung, leitete einige Angriffe und Aktionen ein. Und erhielt die Kapitänsbinde. Natürlich „nur“ in einem Testspiel, nur eine Momentaufnahme. Dennoch für Finkgräfe eine besondere Ehre und vermutlich keine ganz günstige. Denn Baumgart verriet schon bei einem Testspiel im Sommer, dass das erstmalige Tragen der Binde mit einem Beitrag in die Mannschaftskasse verbunden ist.

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