Gerhard Struber beim Spiel des 1. FC Köln
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Struber nennt es „Bonusspiel“ – Kiel wird aber wohl eher erneut zum ersten Schicksalsspiel

Nach der 1:2-Niederlage gegen Paderborn bereitet sich der 1. FC Köln auf das Pokalspiel gegen Holstein Kiel vor. Der Trainer sprach vor der Saison von einer großen Vorfreude auf den Pokal. Diese Vorfreude bekommt einen Beigeschmack für den Coach und den 1. FC Köln: Wird das Bonusspiel für Gerhard Struber zum ersten Schicksalsspiel?

Vor gut drei Jahren spielte der FC gegen Holstein Kiel in der Relegation um den Klassenerhalt. Der FC setzte sich durch. Nun steht möglicherweise erneut ein entscheidendes Duell gegen die Störche an. Allerdings nicht für den 1. FC Köln: Wird das Bonusspiel für Gerhard Steuber zum Schicksalsspiel?

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Als Gerhard Struber den 1. FC Köln übernommen hat, wusste er genau, auf was er sich da eingelassen hat. Zumindest erklärte der Kölner Trainer genau das am Freitagabend nach der 1:2-Pleite gegen Paderborn. „Ich persönlich habe im Sommer gewusst, als ich hier reingesprungen bin, dass diese Aufgabe eine Herausforderung darstellt. Weil die Mannschaft etwas mitgenommen hat und hier ein großer Anspruch herrscht“, sagte der Coach. „Dass man Realität und Anspruch zusammenbringt, das braucht einfach seine Zeit.“ Nur wird Struber diese Zeit wohl eher nicht mehr bekommen. Der Kölner Trainer geht massiv angezählt in die neue Woche und damit in die Vorbereitung auf die zweite Runde des DFB-Pokals, die Begegnung gegen Holstein Kiel. Angesichts der aktuellen Tabellensituation scheint es geradezu grotesk, dass der Österreicher im Sommer vor dem Pokalauftakt gegen Sandhausen vom schnellsten Weg in den internationalen Wettbewerb sprach.

Die Vorzeichen für das Pokalspiel haben sich geändert

Der FC ist aktuell soweit entfernt von Europa wie Struber von einer frühzeitigen Vertragsverlängerung. Im Gegenteil, aktuell deutet eher viel daraufhin, dass die Tage des Trainers beim FC so langsam gezählt sein können. Nach den Begegnungen am Sonntag belegen die Geißböcke den zwölften Tabellenplatz, das mit zwölf von 30 Punkten und vier Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz. In der neuen FC-Doku „Geliebter Fußball“ sprach Struber noch davon, dass er mit seinem Team alles für den Aufstieg tun wolle. So groß ist also die Kluft zwischen Anspruch und Realität. Und so dick ist auch das Brett, dass der Trainer wohl bohren muss, um die Kölner Verantwortlichen von einer möglichen Wende noch zu überzeugen. Mit ein wenig „Ärmel hochkrempeln“ und „einfach dranbleiben“ ist es nicht getan.

Struber spricht gerne von einem Entwicklungsprozess und hat bei den jungen Spielern wohl auch recht. Nur haben die Kölner und allen voran der 47-Jährige keine Zeit mehr für eine großartige Entwicklung. Die Geißböcke müssen liefern. Dabei ist längst nicht gesagt, dass ein Weiterkommen im Pokal, selbst ein Erfolg über Kiel mit attraktivem Offensivfußball, jener Wucht aus den ersten Spielen der Saison, Struber noch zu weiteren Begegnungen verhelfen wird. Der Österreicher sieht die Begegnung gegen den bislang sieglosen Bundesligaaufsteiger als „Bonusspiel“ an. Also eine Begegnung, die über den Alltag hinausgeht. Tatsächlich wäre es das auch unter den vor der Saison erwarteten Vorstellungen. Ein Weiterkommen wäre schon ziemlich gut, vor allem aus finanzieller Sicht, ein Scheitern gegen einen Bundesligisten aber alles andere als ein Beinbruch.

Wird Kiel erneut zum Schicksalsspiel?

Nun wäre ein Scheitern in der aktuellen Situation wohl ein weiterer Schritt in eine Richtung, die nur noch schwer aufzuhalten ist. Die Gerüchteküche brodelt bereits, Namen werden gehandelt, Trainer sogar bereits diskutiert. Es soll einen Plan B geben. Selbst wenn nicht, dem Standing des Kölner Trainers werden die Spekulationen nicht geholfen haben. Und so ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Begegnung gegen Kiel, gegen den Relegationsgegner von 2021, wieder ein Schicksalsspiel wird, nur eben nicht für den Club, sondern für Struber und möglicherweise auch für Christian Keller. Vielleicht bekommt der Trainer auch zwei, sogar drei Begegnungen, um sich noch einmal vor einer vorzeitigen Trennung zu retten. Vielmehr Spielraum wird es für den 47-Jährigen bei den Geißböcken wohl nicht geben.

Wenn überhaupt. Denn genauso ist es möglich, dass die Verantwortlichen der Geißböcke einen möglichen Plan-B nicht in der Schublade, sondern bereits auf dem Tisch liegen haben. Beispielsweise, wenn man den Gedanken verfolgt hat, dass zwei Trainingseinheiten vor einem aus finanzieller Sicht nicht ganz unwichtigen Pokalspiel für einen neuen Coach vielleicht einfach zu wenig gewesen sind. Wie der Stand wirklich ist, werden nur die handelnden Personen wissen. Fakt ist: Strubers Vorfreude auf die Begegnung im Pokal wird wohl einen bitteren Beigeschmack haben. Das Bonusspiel kann für den Coach genauso gut ein Schicksals-, vielleicht sogar sein letztes Spiel werden.

 


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