Gerhard Struber Trainer 1. FC Köln
,
Startseite » Taktik, Formation, Talente – das ist Gerhard Struber

Taktik, Formation, Talente – das ist Gerhard Struber

Mit Gerhard Struber hat der 1. FC Köln seinen neuen Trainer gefunden. Auf den ersten Blick passt die Personalie. Restlos überzeugen konnte der 47-Jährige in der jüngeren Vergangenheit aber auch nicht.

Am Samstagvormittag hat er die Arbeit beim 1. FC Köln aufgenommen: Das ist Gerhard Struber.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Ohne Ralf Rangnick wäre die Suche nach einem neuen Trainer für den 1. FC Köln wohl eine andere geworden – zumindest ganz anders verlaufen. Denn der Cheftrainer der Nationalmannschaft Österreichs hatte maßgeblichen Anteil an der Berufswahl von Gerhard Struber. Dieser hatte dem Fußball eigentlich schon abgeschworen. Dem Sport, dem der heute 47-Jährige schon früh verfallen war. Denn schon als Kind kickte der Österreicher auf den Wiesen des landwirtschaftlichen Hofs seines Vaters in Kuchl. Dort, beim SV, begann auch die fußballerischer Karriere und später die des Trainers.

Testspiel gegen Salzburg als Wende

Als 14-Jähriger wechselte Struber zum SV Austria Salzburg, spielte dort auch für die Senioren und tingelte durch einige Clubs des Landes. Insgesamt kam Struber auf 140 Erst- und Zweitliga-Einsätze. „Damals war ja noch alles ein Stück weit passiver, die heutige aktivere Spielweise hätte ganz gut zu mir gepasst, weil ich eher dynamisch und antizipierend gespielt habe. Nur technisch war ich zugegeben maximal ein durchschnittlicher Kicker“, sagte Struber in einem Interview von RB Salzburg. Den ganz großen Durchbruch verhinderten möglicherweise aber auch Verletzungen. Struber riss sich unter anderem gleich zwei Mal das Kreuzband. Der Fußballer ging in die Berufswelt, machte verschiedene Ausbildungen, ging in die Versicherungsbranche. „Zu diesem Zeitpunkt war ich schon in einer Verabschiedungsphase vom Fußball, weil ich den Weg in einem ganz anderen Bereich beschritten hatte“, so Struber.

Nebenbei übernahm der Österreicher seinen Heimatverein, bewahrte den SV Kuchl vor dem Abstieg und trat zu einem Freundschaftsspiel gegen RB Salzburg an. Anschließend habe es ein folgenschweres Gespräch gegeben. „Ralf Rangnick hat mich danach zum Gespräch eingeladen. Mit all seiner Begeisterungsfähigkeit hat er mich überzeugt, den Weg als Fußballtrainer hauptberuflich einzuschlagen. Es war zu diesem Zeitpunkt eine sehr mutige Entscheidung, weil ich einen wirklich guten Job mit tollen Perspektiven hatte“, sagte Struber. Offenbar aber die richtige Entscheidung. Der 47-Jährige trainierte Teams in der Salzburger Nachwuchsakademie, in Österreich, in England, in den USA. Im Sommer 2023 folgte die Rückkehr nach Salzburg, als Cheftrainer. Und obwohl er mit RB die Tabelle anführte, wurde er entlassen.

Warum Gerhard Struber zum FC passt

Dabei scheint der Coach auf den ersten Blick zum Anforderungsprofil der Kölner zu passen. Beim FC Barnsley arbeitete der Trainer nach eigener Auskunft unter ständigem Druck. Struber gilt zudem als Coach, der junge Spieler entwickeln kann und entwickeln will. „Wenn man so viele Jahre als Nachwuchstrainer alle Stufen durchlaufen hat und dann letztlich den Sprung ganz nach oben schafft, dann ist die Identifikation mit der gesamten Entwicklungsphilosophie ganz eine andere“, sagte der Trainer. „Mir liegt die Entwicklung der Burschen in der Akademie am Herzen, weil ich das alles selbst erlebt habe und weiß, wie wichtig das für die Spieler ist.“ Die Entwicklung gelang dem Coach in England. Struber rettete Barnsley vor dem Abstieg – mit einer erstaunlich jungen Mannschaft. Auch sein Team in Salzburg war mit Abstand das jüngste der Liga (21,7).

Zudem dürfte Struber zu der Spielidee von Steffen Baumgart passen. Jene Spielidee, die die Kölner Verantwortlichen auch in Zukunft gerne sehen würden, die über sämtliche Mannschaften implementiert werden soll. „Ich bin Überzeugungstäter, Fans wollen den Fußball erleben, für den wir stehen. Attraktiven, proaktiven Fußball, der die Fans mitreißt. Dazu braucht es eine klare Anleitung und einen Matchplan, der den Jungs hilft, ihnen aber auch Freiheiten lässt“, erklärte Struber bei seinem Amtsantritt 2023 in Salzburg. „Wir müssen richtig ‚on fire‘ sein. Ich will, dass die Burschen von der ersten Minute an mit viel Engagement zur Sache gehen und mit richtig viel Lust, unseren Fußball auf den Platz zu bringen.“ Struber arbeitete in Salzburg vornehmlich mit einer 4-3-1-2-Taktik, ließ den Red-Bull-Fußball spielen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Coach in Salzburg lange kritisiert wurde, weil von seinem angekündigten Offensivspiel, von einem Spektakel nicht immer viel zu sehen war und auch der Sturm nicht so funktionierte, wie es Vereinsvertreter und Fans gerne gehabt hätten. Probleme, die man in Köln nur zu gut kennt. Allerdings kam RB am Ende der Saison auf 74 Tore. Probleme, die man in Köln wohl gerne hätte.


 Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt unserem WhatsApp-Kanal hier

Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Transfergerüchte

Wer geht, wer bleibt?

Schreibe einen Kommentar