Seit dem Aus von Steffen Baumgart kurz vor Weihnachten wird über dessen Nachfolge spekuliert. Die Suche dauert an, scheint nicht leicht zu sein. Vorerst soll André Pawlak die Mannschaft betreuen, aber wäre der bisherige Co vielleicht auch eine Dauerlösung?
Seit kurz vor Weihnachten und dem Baumgart-Aus läuft die Suche nach einem neuen Trainer beim 1. FC Köln: Externer Coach oder doch interne Lösung? Aktuell deutet viel auf frischen Wind hin, aber wäre André Pawlak auch eine Dauerlösung?
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Wirklich überraschend kam die Meldung am Sonntagmittag nicht. André Pawlak wird also am kommenden Dienstag die erste Trainingseinheit des neuen Jahres, die erste Einheit nach Steffen Baumgart leiten, teilte der 1. FC Köln mit. Das kam nicht sonderlich unerwartet, weil bis zu diesem Zeitpunkt über zahlreiche Namen für die Baumgart-Nachfolge spekuliert wurde, es aber selbst bei den vielen Gerüchten keine wirklich nennenswerte Spur gab. Im Gegenteil: einige gehandelte Namen sind bereits wieder verworfen. Unter anderem sind Thomas Reis, Heiko Herrlich oder Bo Svensson dem Vernehmen nach aus dem Rennen. Dass Christian Keller möglicherweise einen eher unerwarteten Namen auf den Tisch legt, sollte dann in der kommenden Woche nicht wirklich überraschen. So hätten im vergangenen Sommer wohl auch nur wenige Experten mit Evangelos Sbonias als Trainer der U21 gerechnet.
Intensives Auswahlverfahren
Dass sich Keller mit der Suche nach einem neuen Trainer Zeit lässt, ist verständlich. Das Anforderungsprofil hatte der Sportdirektor vor Weihnachten genau definiert. „Wir haben eine klare Spielidee, die unter Steffen implementiert wurde. Diese Spielidee soll sich nicht verändern. Ganz im Gegenteil: Sie soll gestärkt und stabilisiert werden. Wir müssen also einen Trainer finden, der zu dieser Idee passt“, sagte Keller. „Zudem muss der Trainer die Qualität in der Mannschaft sehen, die wir alle sehen – die sich auch die Spieler wieder zutrauen müssen, um in der Liga zu bleiben.“ Der Sportdirektor betonte, dass auch die Einbindung von jungen Spielern ein wichtiger Aspekt sei. Diese Punkte unter einen Hut zu bringen, wird sicher keine leichte Aufgabe sein. Keller macht es sich aber auch nicht leicht. Vermutlich in dem Wissen, dass er genau diese eine Patrone hat, soll das Auswahlverfahren kein leichtes sein. Ein „Feuerwehrmann“ soll wenn überhaupt nur eine Notlösung sein.
Eine denkbare Lösung – wenn auch zunehmend unwahrscheinliche – ist nach wie vor eine interne. Dabei würde André Pawlak durchaus einen Großteil des Anforderungsprofils erfüllt. Der 52-Jährige kennt das System und die Spielidee wie wohl kein anderer. Denn auch Pawlak hat bei der Umsetzung einen gewissen Anteil. „Jeder trägt seinen Teil bei, Steffen holt sich sehr viel Meinung ein“, sagte der 52-Jährige im Frühling dem „Express“. Insofern dürfte der ehemalige Lehrer auch von der Mannschaft überzeugt sein, die Qualität in ihr weiterhin sehen, an den Klassenerhalt mit ihr glauben. Pawlak kennt zudem die Abläufe beim 1. FC Köln, ist seit 2017 am Geißbockheim tätig. Zunächst übernahm Pawlak die B-Junioren, noch in derselben Saison folgte der Wechsel zur U21. Zunächst gab er das Team wieder ab, um sich auf den Fußball-Lehrgang zu konzentrieren. Wenige Wochen später war er aber wieder am Ruder.
Wäre eine interne Lösung sinnvoll?
Unmittelbar nachdem Pawlak die Fußballlehrer-Ausbildung erfolgreich absolviert hatte, musste er auch direkt bei den Profis eingreifen. Der gebürtige Gelsenkirchener übernahm 2019 drei Spieltage vor Saisonende die Zweitliga-Mannschaft von Markus Anfang. Seitdem war Pawlak Co-Trainer von Achim Beierlorzer, Markus Gisdol, Friedhelm Funkel und schließlich von Steffen Baumgart. Zudem dürfte der bisherige Co-Trainer eine durchaus günstige Lösung für die Kölner sein. Und womöglich eine für den Nachwuchs. Pawlak war acht Jahre lang Juniorentrainer beim FC Schalke 04. Nicht umsonst wurde über ein Gespann mit Sbonias spekuliert.
Angesichts der offenbar nur geringen Auswirkungen eines Trainerwechsels muss die Frage dann aber erlaubt sein, wie viel frischen Wind eine interne Lösung bringen würde. Denn gerade der könnte in Sachen Motivation und Selbstvertrauen eine nicht ganz unerhebliche Rolle spielen.
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