Am Samstag waren es gegen Fürth die Einwechselspieler Florian Kainz und Damion Downs, die dem FC spät drei Punkte einbrachten. Das 1:0 war nicht das einzige Jokertor der vergangenen Partien. Auch im Pokal traf ein Einwechselspieler doppelt. Eine ungeahnte Qualität: Der 1. FC Köln entwickelt Gefahr von der Bank.
Lange Zeit waren die Einwechslungen der Kölner Bank ungefährlich, traten kaum in Erscheinung. Das änderte sich in den vergangenen Wochen – zumindest auf der Anzeigetafel. Der 1. FC Köln entwickelt Gefahr von der Bank.
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Die ersten Fans hatten das Spiel am Samstag bereits schon wieder verlassen als der eingewechselte Florian Kainz in der 94. Minute noch zu einem Eckball antrat. Am langen Pfosten lauerte Damion Downs und als der Fürther Torhüter Nahuel Noll den Ball unterlief, nickte der Stürmer nur noch ein. Nach der Mini-Krise vor 14 Tagen feierte der 1. FC Köln den dritten Pflichtspiel-Sieg in Folge und verschaffte sich damit endlich Ruhe nach einigen wilden Tagen. Nach dem 12. Spieltag sind somit die anvisierten Aufstiegsplätze wieder ein Thema. Für Gerhard Struber sicherlich in mehrfacher Hinsicht eine Genugtuung. Die Kölner blieben somit nicht nur zum dritten Mal in Serie ohne Gegentreffer, vielmehr entdeckte der FC eine Qualität, die er in den vergangenen Wochen und Monaten nicht gerade für sich beanspruchen konnte.
Systemumstellung und Rückkehrer bringen mehr Breite
Denn die kam am Samstag von der Bank. Schon zu Saisonbeginn stellte der Kölner Trainer eigentlich immer die gleiche Stammelf auf, Wechsel in der Anfangsformation gab es in der Regel nur aufgrund von Verletzungen oder Krankheit. Und das nicht ohne Grund – es fehlten einfach die Alternativen. Zwar brachte Struber natürlich auch in den ersten Begegnungen frische Akteure, einen wirklichen Impact auf das Spiel hatten die eingewechselten Joker aber eher selten. Ob Sargis Adamyan, Steffen Tigges oder Florian Dietz – wirkliche Gefahr gab es von der Bank nicht. Einzig Linton Maina gegen den Hamburger SV sowie Luca Waldschmidt gegen Eintracht Braunschweig trafen nach ihren Einwechslungen. Mit zwei Torbeteiligungen der Joker bewies Gerhard Struber im bisherigen Saisonverlauf wahrlich kein goldenes Händchen.
Doch das scheint sich zum einen durch die Systemumstellung, aber zum anderen auch aufgrund der Rückkehr einiger Langzeitverletzten nun zu ändern. Struber betonte zuletzt, dass die taktische Anpassung einen Defensivspieler mehr und somit einen Offensivspieler weniger bedeutet. Heißt Stammspieler Downs muss sich erst einmal als Joker neu beweisen, Waldschmidt sitzt auch weiterhin vorerst auf der Bank. Zwei Offensivspieler, die gemeinsam bereits zehn Ligatore erzielt haben. Mit Kainz, aber auch Max Finkgräfe warten weitere Akteure, die in der vergangenen Spielzeit Stammspieler waren auf mehr Einsatzzeit. Schon gegen Holstein Kiel im DFB-Pokal brachte der Kölner Trainer mit Waldschmidt einen Joker, der gleich doppelt traf. Am Samstag wechselte Struber dann zunächst Kainz ein, der direkt einige gute Aktionen hatte. Fünf Minuten vor Spielende kam dann auch mit Downs der Matchwinner.
Struber: „Wir brauchen unsere Jungs von der Bank“
Wirklich überragend spielten die Einwechselspieler zuletzt auch nicht. Aber: Alleine in den beiden Begegnungen gegen Kiel und Fürth kamen die Geißböcke auf mehr Scorerpunkte der Einwechselspieler wie im bisherigen Saisonverlauf. Damit ist der FC noch immer eins der schlechteren Teams, Düsseldorf führt die Joker-Liste mit zwölf Torbeteiligungen an, doch der Trend zeigt ganz offensichtlich nach oben. „Jede Mannschaft hat gewissermaßen eine Bewaffnung und die musst du entschärfen, da musst du initiativ sein, eine gute Stabilität mitbringen brauchst als Mannschaft eine richtig gute Energie und auch die Wechsler müssen natürlich zünden und du brauchst den ganzen Kader“, sagte Struber. „Ich freue mich für Damion Downs und für Florian Kainz, der auch richtig gute Momente hatte und das Tor vorbereitet. Wir brauchen unsere Jungs von der Bank, die hinten raus dann auch neue Energie reinbringen.“
Neue Energie könnte auch schon sehr bald Luca Kilian reinbringen, der dem Kader auch in der Abwehr zusätzliche Breite geben wird. Und vielleicht wartet schon bald in Mark Uth ein weiterer Joker, der die Qualität für Torbeteiligungen hat. Aber das wird sich wohl erst zeigen müssen.
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