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Warum vertragslose Spieler beim FC wohl kein Thema werden

Ein Punkt aus fünf Spielen lautet die Bilanz des 1. FC Köln zum Saisonauftakt. Dazu einige verletzte Spieler, die drohende Transfersperre. Kein Wunder, dass sich die Fans noch die ein oder andere schnelle Kaderkorrektur wünschen. Aber ist das realistisch?

Auch nach dem Deadline Day ist die Hoffnung auf den ein oder anderen neuen Spieler bei den Kölner Fans ungebrochen. Die aktuelle Lage liefert genug Gründe dazu. Aber: Warum vertragslose Spieler beim FC wohl kein Thema werden

So recht wollte FC-Trainer Steffen Baumgart nicht mit der Sprache rausrücken. Man beschäftige sich natürlich mit vertragslosen Spielern. Demnach wisse man auch, wer da gerade auf dem Markt zu haben sei. Aber konkret sei da nichts. Konkret ist es bei der direkten Konkurrenz. Der FSV Mainz hat gerade erst auf die sportliche Misere reagiert. Mit nur einem Punkt belegen die Rheinhessen aktuell den letzten Tabellenplatz, liegen wenn auch „nur“ aufgrund der Torbilanz hinter dem FC. In Sachen Neuverpflichtung haben sie den Kölnern aber etwas voraus. Am Montag nahmen die 05er den Defensivspieler Josuha Guilavogui unter Vertrag, in der vergangenen Woche den Offensivmann Anwar El Ghazi. Immerhin Spieler, die bereits für Frankreich und die Niederlange Länderspiele absolviert haben, die über reichlich Erfahrung verfügen. Am Dienstag erklärte der Kölner Trainer, dass es in der jetzigen Situation auf eben erfahrene Spieler ankomme, man würde sicher nicht nach den kleinsten Strohhalmen, also den Nachwuchsspielern, greifen. Allerdings meinte Baumgart mit seinen Worten seine erfahrenen Spieler.

Der Markt bietet Spieler für die neuralgischen Punkte

Dabei gibt es auf dem Markt aktuell Spieler für die neuralgischen Kölner Punkte. Für die Sechs beispielsweise Jean-Philippe Gbamin, der unter anderem für Mainz spielte, dessen Marktwert noch immer bei rund vier Millionen Euro liegt oder den ehemaligen französischen Nationalspieler Morgan Schneiderlin. Doch aktuell deutet nicht viel auf weitere Neuverpflichtungen hin. „Bei den Jungs, die jetzt auf dem Markt sind, sind viele gute Fußballer dabei. Aber sind sie auch in der Lage, dir relativ schnell zu helfen oder ist es so, dass sie erst zum gleichen Zeitpunkt bereit sind, wie unsere verletzten Spieler, die dann wieder da sind“, sagte Baumgart. „Wir wissen, wer auf dem Markt ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir irgendjemanden holen oder sagen, jetzt muss es der sein oder der sein.“

Soll wohl heißen: der Trainer glaubt nicht daran, dass er vertragslose Spieler finden, verpflichten und vor der Rückkehr seiner angeschlagenen Spieler auf den Baumgartschen Fußball drillen kann. Und das ist ein durchaus realistischer Gedanke. Baumgart sprach in den vergangenen Jahren immer wieder davon, dass Neuverpflichtungen Zeit benötigen, sich an den intensiven Fußball des 51-Jährigen zu gewöhnen. So sagte er es im Sommer unter anderem bei Rasmus Carstensen, im vergangenen Winter bei Davie Selke. Zumal Baumgart bei den Spielern auf dem Markt möglicherweise zusätzliche Trainingsrückstände sieht. „Da bin ich auch nicht der Richtige für, weil ich es immer schwierig finde, jemanden aus dem Urlaub oder aus der Arbeitslosigkeit zu holen und zu sagen ‚Du bist jetzt der Richtige‘. Das liegt vielleicht auch ein bisschen an mir.“ Zwar trainierten Eric Martel und Mathias Olesen im Reha-Bereich – bei beiden war man ursprünglich aber davon ausgegangen, dass sie Richtung Leverkusen-Spiel, spätestens zur Länderspielpause wieder fit sein dürften.

Verletzte kehren nach und nach zurück

Auch Mark Uth soll laut Baumgart in dieser Phase wieder ein Thema werden können. Die Lage entspannt sich also – zumindest aus den Augen der Kölner Verantwortlichen. Denn die Fans hatten sich auch vor der Verletzung von Eric Martel einen weiteren Sechser, vor der Verletzung von Davie Selke einen weiteren Angreifer gewünscht. Das Credo: der Kader ist zu dünn besetzt – gerade auch in Bezug auf die mögliche Transfersperre. Wie nun im Fall Martel zu sehen war, kann es aber mit der Suche nach einem Plan B sehr schnell gehen. Und den haben die Kölner Verantwortlichen bislang auf der Sechser-Position nicht gefunden. Der Wunsch der Fans ist also verständlich. Allerdings schob Christian Keller den Hoffnungen am Deadline Day einen Riegel vor, sprach davon, dass man dem Kader vertraue, man keine Spieler hätte verpflichten können, von denen man glaube, sie würden dem Klub weiterhelfen. Sind Eric Martel und Co. wieder fit, ist der Kader auf demselben Level wie am 1. September. Die vertragslosen Spieler, die aktuell noch auf dem Markt sind, waren auch schon damals auf dem Markt und für die Kölner Verantwortlichen damals ganz offensichtlich kein Thema.

Nur die aktuelle Tabellensituation könnte in die Überlegungen noch einmal Fahrt bringen. Sowohl Keller als auch Baumgart sprachen zuletzt deutlich aus, dass ein Punkt von 15 möglichen definitiv zu wenig sei – unabhängig vom schweren Auftaktprogramm. Sollte es am Samstag die nächste Pleite gegen den VfB Stuttgart setzen, werden zumindest die Stimmen der hoffenden Fans nicht leiser werden.  

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