Nach der Länderspielpause steht für den 1. FC Köln am Abend das Spiel gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Die Vorzeichen auf Punkte stehen nicht gerade gut. Denn die Bayern sind Offensiv stärker geworden und offenbaren nur wenige Schwächen.
Am Freitagabend (20.30 Uhr, DAZN) steht für den 1. FC Köln das Heimspiel gegen den FC Bayern München an. Eine Partie gegen einen Gegner, der hoffnungslos überlegen scheint. Das zeigt auch unser Gegnercheck zum FC Bayern München.
FCB-Trainer Thomas Tuchel war über die Ansetzung alles andere als erfreut. Auch auf der Pressekonferenz vor dem FC-Spiel am Freitagabend betonten der Bayern-Coach einmal mehr, dass die Situation rund um die Abstellung und den Kalender an der „Grenze“, wenn nicht drüber sei. Zwar hat auch der FC einige Nationalmannschafts-Rückkehrer und mit Eric Martel und Florian Kainz auch zwei Akteure aus der zu erwartenden Startformtation in seinen Reihen, bei den Bayern war aber gefühlt jeder Akteur im Einsatz und das nicht nur wie die FC-Profis in Deutschland und direkter Umgebung. „Das Feedback von allen Nationaltrainern ist, dass die Topspieler müde sind. Die Jungs sind mental, emotional, physisch müde. Es geht nicht immer nur um die Spielminuten. Sie verbringen so viele Stunden in Hotels, Bussen, Flugzeugen. Das ist belastend und in dem Kalender an der absoluten Grenze, wenn nicht drüber“, sagte Tuchel und wurde noch konkreter. „Minjae Kim kommt aus China. Phonzy aus Kanada. Die haben weiß Gott wie viel Zeitverschiebung.“
Kane und Sané kommen auf 36 Scorer-Punkte
Tuchels Gegenüber Steffen Baumgart kann diese Gedanken nachvollziehen, ob der FC daraus aber Kapital schlagen wird, ist auch für den 51-Jährigen aber eher fraglich: „Wenn die Jungs erst einen Tag vor dem Spiel zurückkommen, finde ich es verständlich, wenn ein Trainer darüber nicht glücklich ist. Aber wenn ich sehe, wie die Bayern zurzeit spielen, wird uns das leider keine Vorteile geben“, sagte der Kölner Coach Anfang der Woche. Tatsächlich sollte die individuelle Klasse der Bayern die Länderspiel-Belastung locker wettmachen. Ballbesitzt, Sprints, Torschüsse, Tore – auch wenn der Rekordmeister aktuell „nur“ auf dem zweiten Platz der Tabelle liegt, sind die Münchner in vielen Kategorien nach wie vor das Maß aller Dinge. „Wir spielen im Moment sehr offensiv, stellen sehr viele offensive Spieler auf und versuchen unsere Stärken über die 90 Minuten durchzudrücken. Dass das manchmal dazu führt, dass wir nicht die optimale Balance haben, das stimmt“, sagte Tuchel im Oktober. Das zeigt sich auch in den Toren. Alleine in den vergangenen drei Liga-Spielen haben die Bayern 16 (!) Treffer erzielt und damit nahezu doppelt so viel wie die Kölner in der gesamten Spielzeit.
Das auch Dank Harry Kane. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft spult im Vergleich zu Lewandowskis letzter Saison in München deutlich mehr Kilometer auf dem Platz ab, ist sich auch nicht zu schade, nach hinten mitzuarbeiten. Vor allem aber zeigt sich Kanes Qualität vor dem Tor. Nach gut 100 Tagen beim FCB steht Kane nach 11 Ligaspielen bei 17 Toren und 22 Scorerpunkten. Insgesamt braucht er 56 Minuten für ein Tor. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Kane und Leroy Sané ist auffällig. Das Duo kommt zusammen auf 25 Treffer und elf Assists. Das zweiterfolgreichste Offensiv-Duo der Liga kommt aus Stuttgart. Serhou Guirassy und Denis Undav kommen auf einen Wert von 20 Toren und drei Vorlagen. „Er ist außergewöhnlich, strahlt eine enorme Sicherheit aus. Wenn er am Ball ist, kann es wehtun“, sagt Baumgart am Mittwoch.
Variabel in der Ausrichtung
Taktisch bevorzugt Thomas Tuchel wie Baumgart eine 4-2-3-1-Formation – zumindest nominell auf dem Papier. Denn der Trainer der Bayern agiert sehr variabel in der tatsächlichen Formation. So verschiebt sich die Elf auf dem Platz zum Beispiel in eine 2-3-5-Variante. Die beiden Außenverteidiger unterstützen den Sechser im Zentrum, Bayern agiert mit einer Fünfer-Offensive. Dabei favorisiert der Rekordmeister das Spiel über die rechte Seite. Allerdings mit verhältnismäßig wenigen Flanken. In der Rückwärtsbewegung hält der Rekordmeister durch die unterstützte Sechs das Zentrum so kompakt, dass es kaum ein Durchkommen gibt. Mit dieser Variante reagierte der FCB-Coach auf die fehlende „Holding-Six“, die der Trainer gerne im Sommer verpflichtet, aber nicht bekommen hat. Nicht umsonst haben die Bayern erst neun Gegentore kassiert und noch kein Spiel in der Liga verloren. Nicht umsonst betonte Baumgart am Mittwoch, dass man bei den Bayern nur schwer über Schwächen sprechen könne. Und dennoch scheint die Hintermannschaft nicht immer ganz sattelfest zu sein. Gegen Leipzig und Leverkusen hatte gerade die Innenverteidigung arge Probleme – allerdings eben auch gegen Leipzig und Leverkusen.
Der Vergleich:
Der Kaderwert spricht natürlich deutlich für die Bayern. Laut gool.ai erreichen die Münchener einen Kaderwert von 870 Millionen Euro, der FC liegt aktuell bei rund 87 Millionen Euro. Der Kaderwert liegt somit zehn Mal höher. Alleine die Spieler Jamal Musiala (gegen Köln nicht dabei), Harry Kane und Joshua Kimmich liegen mit ihrem Marktwert jeweils (!) über dem Gesamtkaderwert des FC. Kölns wertvollster Spieler ist Dejan Ljubicic (9.9 Mio). Der Mittelfeldspieler läge damit in einem Kaderwert-Ranking bei den Bayern auf Platz 18.
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