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Comeback von Uth und Thielmann: Ändert Baumgart nun seine Startelf?

Ausgerechnet die beiden Langzeitverletzten Mark Uth und Jan Thielmann waren die Lichtblicke beim Pokal-Aus gegen Lautern. Sie verkörperten Mentalität und Verantwortung. Aber sind sie deswegen Kandidaten für die Startelf?

Nach einem starken, wenn auch kurzen Auftritt gegen Lautern sind sie die Hoffnungsträger trotz langer Verletzungspause beim 1. FC Köln: Sind Mark Uth und Jan Thielmann jetzt Kandidaten für die Startelf?

Nach dem verdienten Derbysieg über Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen hatte FC-Trainer Steffen Baumgart wahrlich wenig Grund, seine Mannschaft für das Duell gegen RB Leipzig umzustellen. Spieler wie Florian Kainz und Luca Waldschmidt übernahmen Verantwortung gegen die Fohlen, Eric Martel hielt gemeinsam mit Dejo Ljubicic das Zentrum kompakt und die Viererkette machte auch nicht gerade den Eindruck, als könne sie auseinanderfallen. Das tat sie gegen RB. Der FC bot insgesamt eine desolate Leistung, das neu gewonnene Selbstvertrauen war innerhalb weniger Minuten wie weggeblasen. Dass Baumgart in der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel gegen Lautern personelle Veränderungen ankündigte, war eine verständliche und logische Konsequenz. Die Wutrede des Trainers ließ nur den Schluss zu, dass Baumgart mit der Leistung einiger Spieler mehr als unzufrieden war. Der 51-Jährige war sichtbar enttäuscht.

Uth steckte mit seiner Körpersprache das Team an

Umso erstaunlicher, dass Baumgart dann doch bei seiner vermeintlichen „besten Mannschaft“ für dieses Spiel blieb und nur Benno Schmitz für Rasmus Carstensen aufstellte. Und das aufgrund der Erkrankung des Dänen. Wahrscheinlich hätte sonst erneut die selbe Elf auf dem Platz gestanden. Nun muss es im Fußball kein schlechter Gedanke sein, auf die Mannschaft zu setzen, von der man sich auch eine Reaktion, vielleicht sogar Wiedergutmachung erhofft. Zum einen sagte aber Baumgart vor dem Pokal-Aus, dass es darum bei seiner Startelf nicht ginge, vielmehr, dass es eben die „beste Mannschaft“ für das Duell sei. Zum anderen ging der Plan gründlich daneben. Die deutlichen Worte verfehlten ihre Wirkung. Das Team war sichtbar verunsichert, fand überhaupt kein Mittel gegen den sicherlich nicht übermächtigen Zweitligisten und ergab sich förmlich dem Schicksal. Köln fehlte es in den vergangenen beiden Spielen vor allem an Mentalität und Führung.

Das offenbarten zumindest die letzten 30 Minuten im Pokalspiel gegen Lautern. Noch am Montag hatte Baumgart Körpersprache und Mentalität von seiner Mannschaft gefordert. Diese wechselte er genau in diesem Moment in Form von Mark Uth ein. Der Offensivspieler, der schon beim 0:6 in Leipzig seine ersten Minuten nach langer Verletzungspause gesammelt hatte, gab dem Spiel einen ganz anderen Anstrich. Uth wollte sichtbar Verantwortung übernehmen, glaubte noch an die Wende und steckte mit diesem Gedanken auch seine Mitspieler an. Plötzlich zeigten auch andere eigentliche Leistungsträger eine Reaktion – sowohl fußballerisch als auch motivierend durch Mimik und Gestik. Uth wollte die Veränderung, wollte das Pokal-Aus unbedingt abwenden.

Ist ein Einsatz von Beginn an realistisch?

Und das wäre vielleicht sogar möglich gewesen. Denn auch Baumgarts nächster Wechsel erwies sich als absolut richtig. Jan Thielmann sollte eigentlich noch behutsam aufgebaut werden, in der U21 Spielpraxis sammeln, bevor er Vollgas bei den Profis geben solle. Noch in der vergangenen Woche sprach Baumgart davon, den Youngster manchmal bremsen zu müssen. Gegen Lautern konnte der Youngster nach seiner Einwechslung kaum gebremst werden. Im Gegenteil. Durch die Einwechslung nahm der FC noch einmal Tempo auf. Thielmann strahlte auf der Außenbahn mehr Gefahr aus, als Maina in den 70 Minuten zuvor. Der Kölner Youngster erzielte das 1:3 und trieb die Mannschaft ebenfalls weiter voran. Die Unbekümmertheit des 21-Jährigen tat den Kölnern sichtbar gut.

Die beiden Einwechselspieler hätten tatsächlich beinahe den Pokalabend zu einem guten Ende bringen können. Mehr Körpersprache, mehr Mentalität, mehr Verantwortung ging nicht. Kein Wunder also, dass der Wunsch, die Forderungen nach Uth und Thielmann für die Startelf unter den Fans groß sind. Doch sind die realistisch? Immerhin kommen beide Akteure aus einer langen Verletzung. In beiden Fällen sprach Baumgart schon mehrfach davon, dass die Spieler behutsam an die erste Elf wieder herangeführt werden sollen. Die Sorge vor einer weiteren Verletzung kommt bei den Verletzungs-Pechvögeln der vergangenen anderthalb Jahre sicher nicht von ungefähr. „Wenn man mit Mark redet, wie er sich fühlt, wie er das Spiel gesehen hat, wie er sich insgesamt sieht, da sehen wir kein Risiko mehr“, sagte Baumgart am Freitag auf der Spieltags-Presskonferenz. Uth sei ein Kandidat für die Startelf.

Baumgart wieder einmal mit der Qual der Wahl

So stellt sich die Frage, wem Baumgart in diesem Fall erst einmal eine Pause verordnen würde. Für Mark Uth etwa müssten voraussichtlich Luca Waldschmidt oder Florian Kainz weichen. Beides eigentlich Spieler für die erste Elf. Gerade Luca Waldschmidt zeigte zuletzt eine ansteigende Form – trotz der insgesamt bescheidenen Auftritte gegen Leipzig und Lautern. Der Wille war dem Offensivspieler jedenfalls nicht abzusprechen. Mit der Roten Karte gegen Lautern hat Kainz zudem keine Eigenwerbung betrieben. Doch verzichtet Baumgart auf seinen Kapitän? Wäre das in der aktuellen Situation das richtige Zeichen? Möglicherweise ist aber auch eine Formation mit allen drei Akteuren, Waldschmidt dann beispielsweise als Teil der Doppelspitze, eine Option. Ein Einsatz von Thielmann in der Startelf kommt dagegen noch zu früh. Der 21-Jährige ist erst seit wenigen Wochen wieder im Mannschaftstraining. „Dass Jan sehr wichtig ist, das haben wir gesehen. Gerade mit der Mentalität, die er auf den Platz bringt und wie er agiert. Da würde sich jeder freuen. Nur wenn du schon die dritte oder vierte bescheidenere Verletzung hattest so wie er und von 300 Trainingstagen nur 200 auf dem Platz bist, da sollten wir schon gucken, dass wir nicht üperpesen. Jan ist weiter im Aufbau, er ist aber ganz klar ein Spieler der zweiten Halbzeit“, erklärte Baumgart.

Da sich auch Rasmus Carstensen nach seiner Erkrankung wieder zurückgemeldet hat, hat Baumgart einmal mehr die Qual der Wahl. Einzig Philipp Pentke und Jacob Christensen fallen momentan aus. Ein wenig Aufschluss könnte die Pressekonferenz am Mittag bringen. In den vergangenen Wochen wollte Baumgart sich dort aber nicht zu der Aufstellung nicht äußern.


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