, ,
Startseite » Baumgarts persönliches Endspiel im eigenen Wohnzimmer?

Baumgarts persönliches Endspiel im eigenen Wohnzimmer?

Nach dem 0:2 gegen Freiburg am vergangenen Sonntag scheint Steffen Baumgart beim 1. FC Köln nicht mehr unantastbar. Im Gegenteil. Es soll schon bald eine Analyse über die aktuelle Situation beim FC geben. Argumente für seine Person könnte der Coach ausgerechnet gegen seine Eisernen sammeln.

Seit vergangenem Sonntag hat die Trainerdiskussion um Steffen Baumgart Fahrt aufgenommen. In der Winterpause soll die aktuelle Situation wohl analysiert werden. Der Ausgang ist offen beim 1. FC Köln: Wird die Partie gegen Berlin zu Baumgarts Endspiel?

 Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt unserem WhatsApp-Kanal hier


15 Spiele, zehn Punkte, zehn Tore – Steffen Baumgart hat sicherlich schon bessere Zeiten in seiner langen fußballerischen Laufbahn erlebt. Eine der größten sportlichen Pleiten kassierte der heutige Trainer als Spieler mit Union Berlin – und nicht etwa die 0:7-Klatsche gegen den FC vor gut 21 Jahren. Vielmehr war es der Abstieg mit den Eisernen eine Saison später, der Gang in die dritte Liga. Für Baumgart ein Ereignis, dass ihn noch lange beschäftigt hat, ihm lange „wehgetan“ hat, wie er einmal in einem Interview verraten hat. Union Berlin und Steffen Baumgart verbindet eine lange, eine emotionale Geschichte – auch wenn der Angreifer nur zwei Spielzeiten für die Eisernen stürmte. „Ich bin immer noch Unioner und werde es immer bleiben“, sagte Baumgart vor einigen Jahren und beschrieb die Zeit in Köpenick als die prägendste seiner Spieler-Karriere.

Baumgart: „Es geht nur um den FC“

Der Kölner Coach ist auch heute noch Mitglied bei Union, seine Frau arbeitete einst für die Eisernen und der Trainer besitzt eine Wohnung in unmittelbarer Nähe des alt ehrwürdigen Berliner Stadions. Seinen Lebensmittelpunkt will er nach eigener Aussage eines Tages wieder dort haben. Dort, in unmittelbarer Nähe der Alten Försterei. Gut möglich also, dass ausgerechnet das gefühlte Wohnzimmer des 51-Jährigen zur Stätte einer neuen „größten sportlichen Niederlage“ wird. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass die Begegnung in Berlin die letzte seiner Amtszeit als Coach des 1. FC Köln sein wird. Zumindest lassen die Äußerungen von Steffen Baumgart am Dienstag darauf schließen, dass man das Thema intern schon angeschnitten hat und schon bald eine Bestandsanalyse ansteht. „Unabhängig von dem Ergebnis in Berlin werden wir die Situation besprechen. Das hat etwas mit der Gesamtsituation zu tun. Das haben wir aber auch in den Jahren zuvor gemacht“, sagte Baumgart.

Dazu werde man gewisse Dinge hinterfragen, analysieren und das in einem ehrlichen Umgang. „Ich finde es auch gut, dass wir sehr offen und sehr klar mit der Situation umgehen. Und, dass wir uns nicht hinstellen und sagen, wir gehen hier durch dick und dünn oder wir machen hier gleich einen Wechsel“, sagte Baumgart. „Wir reden im Innenverhältnis ganz klar über die Situation, über das, was möglich ist und was über das Union-Spiel hinaus möglich ist. Und trotzdem müssen wir alles hinterfragen.“ Also auch seine Person. Sollte man zu der Entscheidung kommen, dass er nicht mehr der richtige ist, würde sich der Kölner Coach damit wohl auch abfinden können. „Eins möchte ich nochmal ganz klar sagen, es geht nicht um Personen, es geht um den FC“, betonte der Kölner Coach. „Wer beim FC arbeitet und das darf ich seit zweieinhalb Jahren, der weiß, dass einem der Verein ganz schnell ans Herz wächst. Dann wird man alles in allen Situationen dafür tun, dass es dem Verein gut geht.“

Baumgarts Endspiel

Damit auch Baumgart weiterhin für das Wohlergehen des Klubs sorgen kann, wäre ein Erfolg über Union Berlin nicht unwichtig. Zumindest würde der Trainer Argumente für seine Person sammeln. Vor einigen Wochen hatte Baumgart die Spiele gegen Mannschaften auf Augenhöhe noch als Endspiele ausgeschrieben. Unterm Strich hat der FC nur eins dieser wichtigen Spiele gewonnen. Die Begegnung gegen seinen Herzensverein könnte somit zu seinem eigenen Endspiel beim FC werden. Unmittelbar vor der Winterpause liegen die beiden Mannschaften in Sachen Punkten und Tordifferenz gleichauf. Mit einem Sieg würde der FC auf einem Nicht-Abstiegsplatz in die Winterpause gehen. „Beiden geht der Arsch auf Grundeis. Das wird ein Kampf, wir müssen dagegenhalten“, sagte Baumgart.

Die Forderung von Christian Keller ist jedenfalls eindeutig: „Wenn ich sage, dass am Mittwoch nach Punkten etwas passieren muss, ist das auf die Tabelle bezogen“, sagte der Sportdirektor. „Sollten wir da leer ausgehen, wäre zwar auch nicht Hopfen und Malz verloren, aber wir spielen gegen einen direkten Konkurrenten. Es geht also um die Frage: Haben wir nach dem Spiel ein Mini-Polster auf die oder haben die ein Mini-Polster auf uns? Ich hätte es gerne zu unseren Gunsten.“


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Einzelkritik

Stimmen zum Spiel

Schreibe einen Kommentar