Eric Martel
, ,
Startseite » Was dem FC gegen Dortmund Hoffnung machen kann

Was dem FC gegen Dortmund Hoffnung machen kann

Hier Abstiegskandidat, da Champions-League-Teilnehmer – die Rollen sind beim Duell des 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund klar verteilt. Doch chancenlos ist der FC sicher nicht.

Am Samstagnachmittag trifft der 1. FC Köln im Heimspiel um 15:30 Uhr auf Borussia Dortmund. Eine schwere Aufgabe, der FC muss allerdings langsam wichtige Punkte gegen den Abstieg sammeln. Die Rollen sind vor der Partie eigentlich klar verteilt. Doch Köln geht sicherlich nicht chancenlos in die Begegnung. Das kann dem FC gegen Dortmund Hoffnung machen

 Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt unserem WhatsApp-Kanal hier


Wirklich glücklich war man in Dortmund sicher nicht mit den Leistungen der Hinrunde. Dass auch der BVB hinter den Erwartungen zurück liegt, zeigt nicht nur der Blick auf die Tabelle. Der Vizemeister der Vorsaison belegt aktuell den fünften Tabellenplatz, der Rückstand zum Spitzenreiter Leverkusen beträgt schon 15 Punkte. Zwar sind die Dortmunder in der Bundesliga in den jüngsten drei Spiele ungeschlagen, konnten aber von diesen Begegnungen nur eine gewinnen und verloren mit den Unentschieden gegen Mainz und Augsburg wichtige Punkte im Rennen um die europäischen Plätze. “Die Mannschaft ist im vergangen Jahr fast Deutscher Meister geworden. So eine Enttäuschung, trägt man sicherlich länger mit sich rum“, sagte am Donnerstag FC-Trainer Timo Schultz. „Das werden sie jetzt abgehakt haben.“

Hat der FC überhaupt eine Chance?

Das mit Sicherheit. Aufgrund der unbeständigen Leistungen in der Hinrunde verstärkten sich die Dortmunder in der Winterpause zudem mit Jadon Sancho, der per Leihe von Manchester United zurück zu seiner alten Wirkungsstätte kam, und mit Ian Maatsen, der ebenfalls per Leihe vom FC Chelsea zu den Westfalen wechselte. Gerade Sancho könnte nun wieder ein wichtiger Faktor werden. Schultz hob am Donnerstag noch einmal die Dortmunder Qualitäten auf dem Flügel hervor. Zusätzlich verstärkten sich die Westfalen im Trainerteam, gewannen Nouri Sahin und Sven Bender als zusätzliche Co-Trainer. Gegen Darmstadt war dem BVB die gewonnen Frische auch direkt anzusehen. Dortmund setzte sich mit 3:0 verdient durch.

Hat der FC gegen widererstarkte Dortmunder überhaupt eine Chance? Der Auftritt der Kölner am vergangenen Samstag darf jedenfalls Hoffnung machen. Die Geißböcke lieferten 45 Minuten lang ein gutes Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim ab. Zwar gab Köln den erhofften Sieg noch aus der Hand, der FC sammelte aber trotzdem einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf ein. Köln zeigte sich gerade im Zentrum verbessert, extrem spielfreudig: Florian Kainz gab gemeinsam mit Eric Martel und Denis Huseinbasic das Tempo vor. Kainz war Dreh- und Angelpunkt bei den Geißböcken. Doch die Freude über das ordentliche Spiel währte in der Domstadt nicht lange. Nur einen Tag nach dem 1:1 trübte die Hiobsbotschaft der Verletzungen von Davie Selke und Luca Waldschmidt die neu gewonnene Hoffnung. Die Frage nach einem adäquaten Selke-Ersatz wurde diskutiert. Gerade die vermeintlichen Ersatzstürmer Steffen Tigges und Florian Dietz blieben bislang aber hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Ähnliche Diskussion vor 3:2-Erfolg im jüngsten Heimspiel gegen den BVB

Eine sehr ähnliche Diskussion wurde auch vor dem Dortmund-Heimspiel in der vergangenen Spielzeit geführt. Auch damals fehlte dem FC im Sturm die Durchschlagskraft. Anthony Modeste hatte den Verein verlassen, Davie Selke war noch nicht da. Immerhin erzielten andere Mannschaftsteile wichtige Tore. So auch gegen den favorisierten BVB. Florian Kainz und Dejan Ljubicic waren beim 3:2-Sieg aus einem kompakten Mittelfeld erfolgreich. Zum zwischenzeitlichen 2:2 traf eben Tigges. Auch damals spielte der Mittelstürmer beim FC lange keine besonders große Rolle. Musste er auch nicht, denn das Mittelfeld fing viel auf – auch viele Tore. Das Herzstück der Mannschaft sollte auch in dieser Spielzeit die Reihe hinter dem Zielstürmer sein. Mit Spielern wie Martel, Huseinbašić, Kainz, Ljubicic und Luca Waldschmidt ist die Zentrale der Kölner nominell jedenfalls gut besetzt.

Auch Dortmund hat Offensivprobleme

Sollte Schultz bei jenen Akteuren dauerhaft alte Leistungen wieder herauskitzeln, wäre dem FC qualitativ enorm geholfen. So könnte Schultz auch auf einen Stürmer der Marke Wandspieler setzen. Ein Angreifer, der die Bälle festmacht und ins Mittelfeld prallen lässt, um so die Dortmunder Ketten in Bewegung zu bringen und zu überspielen. Schultz gab an, sich einen Plan zurechtzulegen, wie er dem Gegner am meisten wehtun kann. „Wir rechnen uns einiges aus“, sagte der Coach, sagte aber auch, dass er sich mit dem BVB auf Augenhöhe sehe, betonte aber: „Sie haben einen super Kader und sicher den Anspruch, in die Champions League zu kommen.“ Allerdings plagen auch die Dortmunder Offensivprobleme. Einen wirklichen Torjäger hat der BVB auch in dieser Saison nicht in seinen Reihen – zumindest keinen funktionierenden. Niclas Füllkurg erzielte erst fünf Tore, blieb hinter den Erwartungen zurück – ähnlich wie Sebastien Haller, Hoffnungen ruhen auf Youssoufa Moukoko, den der FC im Sommer gerne verpflichtet hätte.

Schultz erklärte am Donnerstag, dass man nur den eigenen Plan folge. Das taten die Kölner auch im Hinspiel und lieferten eine der besten Leistungen der aktuellen Spielzeit ab. Wenn auch erfolglos. Das soll sich am Samstag ändern. „Mit einer Serie kann man in der Tabelle auch schnell wieder über den Strich springen. Das wollen wir schaffen. Und wenn ich sehe, wie die Jungs hier arbeiten, bin ich mir sicher, dass wir die Punkte holen“, sagte Schultz.

Schreibe einen Kommentar