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Die schleichende Abkehr vom Hurra-Fußball

Nach fünf Spielen unter dem neuen Trainer Timo Schultz zeichnet sich eine Entwicklung ab: Die Kölner Offensive lahmt, aber das Prinzip „zu Null“ scheint immer mehr zu greifen.

Die Defensive des FC stabilisierte sich in den vergangenen Spielen deutlich. Die Idee, zu Null zu spielen und somit mindestens einen Punkt zu holen, festigt sich immer mehr in der Spielweise des 1. FC Köln: Die schleichende Abkehr vom Hurra-Fußball.

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Die Partie des 1. FC Köln gegen Werder Bremen war eine Stunde alt, als Erik Martel mit einem Ausfallschritt eine gute Schussmöglichkeit des Bremers Jens Stage verhinderte. Martel war wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das Zentrum um den U21-Nationalspieler und Denis Huseinbasic stand kompakt, mehr als ein paar Schüsse von Marvin Ducksch waren nicht drin. Und dies lag nicht nur an der Schwäche der Bremer, sondern auch daran, dass die komplette Kölner Defensive wenig zuließ. Das Spielsystem der Geißböcke ist deutlich verändert. Im Gegensatz zum gespielten „Hurra-Fußball“ unter Steffen Baumgart steht der FC nun deutlich tiefer. Und das, obwohl dies bei der Trainersuche und dem Amtsantritt von Timo Schultz noch ganz anders klang. „Wir haben eine klare Spielidee, die von Steffen Baumgart implementiert wurde“, sagte Christian Keller damals. „Wir müssen einen Trainer finden, der zur Spielidee passt und der in dieser Mannschaft die Qualität sieht, die wir alle in der Mannschaft sehen“, so Keller weiter. Auch erste Worte des neuen Chef-Coaches deuteten darauf hin, dass unter diesem die einstudierte Spielweise weiter Bestand haben würde.

Das Prinzip „die Null muss stehen“ scheint zu greifen

Fünf Spiele nach Amtsantritt lassen sich nun aber doch deutliche Unterschiede erkennen. Im Gegensatz zu Duellen wie zum Beispiel gegen Borussia Dortmund, in dem das Leder noch vier Mal hinter Torhüter Marvin Schwäbe landete, musste der Kölner Keeper in der vergangenen vier Spieltagen lediglich drei Mal hinter sich greifen. Und das liegt auch an der deutlich verbesserten Defensivleistung der Kölner Mannschaft. Durch das kompakte Zentrum mit Denis Huseinbasic und Erik Martel hat der FC eine enorme Stabilität und Spiel bekommen. Die Geißböcke stehen deutlich tiefer, laufen nicht mehr so intensiv hoch an und lassen viel weniger Chancen zu. So kamen die Kölner auf zehn, die Bremer auf 13 Torschüsse. Der Ballbesitz von 60% und 100 gespielten Pässen mehr zeigt, wie wichtig es dem FC war, das Spiel von hinten aufzuziehen und stabil zu stehen.

Die Vorgaben des Kölner Trainers unterscheiden sich nun also doch deutlich von der zu Beginn kommunizierten Idee. Mit der Devise „die Null muss stehen“ scheint Schultz jedoch in die richtige Richtung zu gehen. Zu Null zu spielen bedeutet eben immer auch, mindestens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Einzig die Offensive des FC lahmt noch. Mit der Rückkehr des Torjägers Davie Selke sowie den Langzeitverletzten Luca Waldschmidt und Mark Uth könnte diese jedoch noch einmal an Fahrt aufnehmen. Mit einer Rückkehr ist jedoch wohl nicht vor der Länderspielpause zu rechnen. Ein bei der Trainersuche von Keller gefordertes Attribut setzt Schultz jedoch konsequent um. „Wir brauchen einen Trainer, der gezielt junge Spieler einsetzen will und diese auch entwickelt“, sagte Keller damals. Einsatzzeit für die Youngster kann man dem Chef-Coach nun wirklich nicht absprechen.

Bilder zum Spiel 1. FC Köln – Werder Bremen


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