1. FC Köln: Kommentar zur Niederlage gegen Leverkusen.
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Kommentar: Ein Duell ohne Ertrag – aber eins, das Mut machen muss

Zwar kassierten die Kölner eine erwartbare 0:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Doch die Geißböcke schlugen sich einmal mehr achtbar. Das Duell blieb zwar ohne Punkte, es war aber ein Mutmacher für den FC. Ein Kommentar.

Mit einer konzentrierten Defensivleistung machten es die Kölner dem Spitzenreiter schwer. Trotz Niederlage ein absoluter Achtungserfolg, den die Kölner auch so empfinden sollten. 1. FC Köln: Kommentar zur Niederlage gegen Leverkusen.

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Eine gewisse Enttäuschung lässt sich nach der doch verdienten 0:2-Niederlage des 1. FC Köln gegen den Titelkandidaten Bayer Leverkusen unter einem Großteil der Kölner Fans nicht verbergen. Die Hoffnung, dass ausgerechnet die Geißböcke den Nachbarn auf dem Weg zur ersten, zur lang ersehnten Deutschen Meisterschaft noch ins Straucheln bringen, Leverkusen die erste Pleite der Spielzeit einschenken würden, war groß, der Gedanke hatte viel von dem Begriff der Fußball-Romantik. Einer gewissen Euphorie konnte man sich in den Tagen vor dem Duell dementsprechend in Köln auch nicht so recht entziehen. Die Hoffnung wuchs mit jedem Tag, mit jeder Schlagzeile. Und das, obwohl jede Statistik, der Saisonverlauf, die bisherigen Leistungen mit aller Macht gegen einen Überraschungserfolg der Kölner sprachen.

Wieder einmal bleiben das „Aber“ und das „Hätte“

Die Enttäuschung ist aber auch groß, weil die Kölner einen leidenschaftlichen Kampf an den Tag legten, Willensstärke bewiesen – selbst als Leverkusen den Geißböcken mit dem 2:0 den Stecker gezogen hatte. Die Kölner Spieler stemmten sich gegen die vermeintliche Übermacht, warfen so ziemlich alles in die Begegnung und offenbarten damit die Qualitäten, die Steffen Baumgart etwa zur gleichen Zeit der Hinrunde so dringend von seinem Team eingefordert hatte. Nur um das Bild nicht zu babyblau zu malen: Leverkusen war dem FC in nahezu allen Belangen, in fast allen Statistiken überlegen, war das dominante, das bessere Team, hat den Sieg absolut verdient und ist dem Titel – ebenfalls verdient – einen großen Schritt näher gekommen. Und doch bleiben nach dem 0:2 im Nachbarschafts-Duell mal wieder das „Aber“ oder das „Hätte“.

Hätte Jan Thielmann in der Anfangsphase nicht den Roten Karton gesehen, wäre das Spiel ein anderes geworden. Hätte Dejan Ljubicic die Führung noch vor dem Platzverweis erzielt, wäre es vielleicht gar nicht erst zum übermotivierten Einsteigen des 21-Jährigen gekommen. Hätte Sargis Adamyan ins anstatt ans Tor getroffen, wäre Leverkusen möglicherweise noch einmal nervös geworden. Alles Spekulation: es gibt sicherlich zahlreiche Experten, die Bescheinigen, dass das Spiel in Überzahl nicht zwingend das einfachere ist. Unterm Strich bleibt die Niederlage, Leverkusen weiterhin ungeschlagen und der FC bei drei gewonnenen Saisonspielen. Die Ausgangslage hat sich für den FC durch die erwartbare Niederlage nicht dramatisch verschlechtert. Die Rückstand zum rettenden Ufer beträgt acht Zähler, es gibt noch ein minimales Polster auf den direkten Abstiegsplatz. Es bleiben nur weniger Spieltage, um wichtige Punkte zu sammeln.

Köln bei Kontern gefährlich

Viel wichtiger sind aber die positiven Aspekte, die der FC aus der Begegnung gegen den Primus der Liga ziehen sollte. Köln hat leidenschaftlich verteidigt und gegen die spielfreudigste Mannschaft der Liga trotz Unterzahl nur wenig zugelassen. Der xGolas-Wert von 1,6 spricht zumindest für die Kölner Defensivarbeit. Die Taktik „Bus parken“ ist eine, die der FC offenbar kann. Zudem war Köln in den Umschaltmomenten unerwartet gefährlich. Die Flanken – unter anderem zwei hervorragende von Rasmus Carstensen – fanden plötzlich Abnehmer (70 Prozent kamen an), die Pässe in die Tiefe ermöglichten Kontersituationen und die Dribblings über das Zentrum waren meist erfolgreich. Ausgerechnet gegen die beste Defensive der Liga kam Köln zu mehreren guten Möglichkeiten. Zudem blüht nun neben Faride Alidou mit Sargis Adamyan ein Spieler auf, den so mancher Fan im Sommer gerne verkauft gesehen hätte.

Am Ende steht die Niederlage, ein 0:2 und keine Punkte. Wenn sich die Enttäuschung gelegt hat, sollte sich beim FC schnell das Gefühl einstellen, dass das Team gegen einen übermächtigen Gegner ein starkes Spiel gemacht hat. Eins ohne Ertrag, aber eins, das Mut machen muss.


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