Kommentar: Neue Tonlage in Köln, dabei hat die Erfolgsserie alte Probleme kaschiert

Gerhard Struber nach der Begegnung des 1. FC Köln in Düsseldorf
, , ,
Startseite » Meinung

Kommentar: Neue Tonlage in Köln, dabei hat die Erfolgsserie alte Probleme kaschiert

Dem FC fällt in der Offensive zu wenig ein. Doch das Problem besteht nicht erst seit dem 0:1 gegen den HSV am vergangenen Samstagabend. Die Erfolgsserie der Kölner gegen Ende der Hinrunde täuschte vielleicht dann doch über Schwachstellen hinweg: Kommentar zur Niederlage des 1. FC Köln gegen Hamburg.

Die fehlende Balance war in der Hinrunde fast schon zu einem geflügelten Begriff geworden, bevor die Geißböcke in die erfolgreiche Schlussphase starteten. Nun zeigt sich, dass die altbekannten Probleme keineswegs zur Vergangenheit gehören: Kommentar zur Niederlage des 1. FC Köln gegen Hamburg.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Die Stimmung rund ums Geißbockheim ist eine andere geworden. Und das nicht nur, weil die Kölner am Samstagabend die erste Niederlage seit Oktober einstecken mussten. Gerhard Struber schlägt mittlerweile andere Töne an. Die schwierige Phase vor der sportlichen Wende moderierte der FC-Coach noch weg, sprach unter anderem von einem Rucksack der vergangenen Saison, den die Mannschaft zu tragen habe. Doch es scheint fast so, als sei die Schonfrist für seine Spieler vorbei oder als habe sich der Trainer so in Köln eingelebt, vielleicht sogar emanzipiert, dass nun einfach eine andere Tonart angebracht seien. Ungewöhnlich hart geht der 47-Jährige mit seiner Mannschaft ins Gericht. Ungewöhnlich, aber sicher nicht unangebracht. Hart aber fair, mag man sagen. Denn die Leistung seiner Mannschaft war gegen den Hamburger SV tatsächlich alles andere als gut und damit auch kritisierbar.

Dem FC fällt zu wenig in der Offensive ein

Struber beschrieb den Auftritt als überschaubar, dass das Team nicht auf dem erhofften Level gewesen sei und man so am Ende nichts ernten werde. Anders ausgedrückt, mit solchen Leistungen werden die Geißböcke zum Saisonfinale wenig mit dem Aufstieg zu tun haben. Die Worte des Trainers treffen genauer ins Ziel als die wenigen Torabschlüsse von Luca Waldschmidt und Co. Schon nach den Testspielen gegen Lugano und Viktoria Köln wurde der Coach deutlich, wohl ahnend, dass es so gegen den HSV schwer werden würde. Recht hat er. Der FC ließ gegen Hamburg viel vermissen. Die Kölner Verantwortlichen sprachen später von der fehlenden Intensität und meinten vermutlich das intensive, agressive Anlaufen. Denn die Laufleistung in Sachen Kilometer und Sprints lag über dem Ligadurchschnitt und der des Gegners.

Zudem unterliefen den Kölnern aber erstaunlich viele Fehlpässe, Ballverluste und die Rückeroberung des Spielgeräts dauerte zu lange. Ein produktives Zusammenspiel war nicht erkennbar. Das ist die eine Wahrheit, doch es gibt noch weitere Teile, die ebenfalls zum Gesamtbild gehören. Und die erzählem wiederum eine in dieser Spielzeit durchaus bekannte Geschichte, die die Niederlage gegen den HSV alles andere als zur Überraschung machen sollte. Denn wie schon in der gesamten Saison verlor der FC auch gegen Hamburg mehr Zweikämpfe als er gewann. Köln kommt gerade einmal auf 46 Prozent der gewonnenen Duelle am Boden. Einzig Greuther Fürth weist einen schlechteren Wert auf. Zudem ist die mangelnde Durchschlagskraft ebenfalls ein ständiger Begleiter der Geißböcke, zumindest seit Oktober. Oder anders ausgedrückt: Den Kölnern fällt nicht erst seit Jahresbeginn zu wenig in der Offensive ein.

Es steht und fällt mit der Qualität der Gegner

Bislang war der Tenor: Hinten Stabilität, ein Tor vorne wird schon reichen – so genannte eklige Siege. Und der Erfolg in den Begegnungen vor der Winterpause hat dieser Maxime Recht gegeben. Doch hätten die Spiele gegen beispielsweise Regensburg, Münster und Fürth auch als eine Warnung empfunden werden können. Denn wirklich viel besser als gegen Hamburg hat der FC dort auch nicht gespielt. Nicht besser, aber erfolgreich. Denn immerhin nutzten die Kölner dort jeweils eine Großchance zu den Siegtreffern. In der Außenwahrnehmung haben die Siege, spätestens aber die Herbstmeisterschaft die Mängel ganz offensichtlich kaschiert. Dass diese „Erfolgsstory“ nicht von Dauer sein würde, war ehrlicher Weise abzusehen und sie steht und fällt dann doch vielleicht mit der Qualität des Gegners. Dass die Kölner es anders können, haben sie gerade zu Saisonbeginn doch eindrucksvoll bewiesen.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Das HSV-Spiel könnte den Eindruck erwecken, als fehle dem FC die richtige Balance noch immer. Vielleicht sind Strubers markige Worte der richtige Weckruf. Angebracht waren sie allemal. Wenn am Ende der Rückrunde der gleiche Erfolg der Hinrunde steht, werden die Worte ziemlich schnell in den Hintergrund geraten. Man kann es auch so sehen, gewinnt der FC am Samstag gegen Elversberg, egal wie, haben die Kölner schon zwei Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Hinserie – und das Ergebnis dieser ist bekannt.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Konkurrenz patzt, FC noch Dritter

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Transfergerüchte

„Winterkönig“ als Momentaufnahme, jetzt wirklich „volle Kraft voraus“? Na dann bitte!

, , ,
Startseite » Meinung

„Winterkönig“ als Momentaufnahme, jetzt wirklich „volle Kraft voraus“? Na dann bitte!

Vor genau einem Jahr ereilte den FC der „rabenschwarze Donnerstag“, nun stehen die Geißböcke am Ende der Hinrunde auf dem ersten Tabellenplatz – allerdings in der 2. Bundesliga. Der Platz an der Spitze ist eine Momentaufnahme, nicht mehr. Ein Kommentar zur Herbstmeisterschaft des 1. FC Köln.

FC-Coach Gerhard Struber freute sich über den „Winterkönig“, gab aber auch direkt die Marschroute für die Rückrunde vor: Volle Fahrt voraus. Und nichts anderes sollten sich die Kölner auch vornehmen, denn die Tabelle ist nur eine Momentaufnahme. Ein Kommentar zur Herbstmeisterschaft des 1. FC Köln.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Der Baum hing schief, das Bild nicht, das sich den Medienvertretern vor ziemlich genau einem Jahr am Geißbockheim bot. Den Weihnachtsbaum, den der FC vor der Geschäftstelle postiert hatte, hatte offenbar unmittelbar vor der Pressekonferenz am Tag nach dem „rabenschwarzen Donnerstag“ eine Sturmböe erwischt. Der Baum hing schon ziemlich in den Seilen, wirkte mehr als nur angeschlagen. Und bot eben genau das schiefe Bild, das der FC zu dieser Zeit auch abgab. An jenem Tag erklärten sich die FC-Bosse zum Aus von Steffen Baumgart sowie zur Transfersperre und ehrlich gesagt war auch dieses Bild alles andere als eins für den Bilderrahmen. Genau ein Jahr später haben sich die Geißböcke selbst, aber auch ihren Fans ein Weihnachtsgeschenk gemacht und überwintern an der Tabellenspitze.

Die Tabelle ist eine Momentaufnahme – nicht mehr und nicht weniger

Als Christian Keller auf diese Entwicklung am Sonntag angesprochen wurde, betonte der Sportdirektor dementsprechend auch zu Recht, dass dieses Weihnachten deutlich angenehmer sei. Doch Keller suhlte sich nicht in dem statistischen Erfolg, baute keine Luftschlösser und war auch sehr sehr weit entfernt von den doch nervigen Erwartungen, die Nicht-Kölner eben an Doch-Kölner haben: einem narrativen „Wir-haben-ein-paar-Spiele-gewonnen-Traum“ vom internationalen Geschäft. Im Gegenteil: Keller hob fast schon erwartungsgemäß den mahnenden Finger. Erwartungsgemäß, weil der Sportdirektor ohnehin gerne den Fuß auf der Euphoriebremse hält. Erwartungsgemäß aber auch, weil das Bild der feiernden Spieler am Sonntag ein schönes, aber kein sinnbildliches des vergangenen Jahres war.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Eine Momentaufnahme, ein Schnappschuss, aber alles andere als ein kunstvoller Bilderband. Denn das vergangene Jahr lässt sich eben nicht an der Tabelle ablesen. Dass die Geißböcke diese anführen, ist tatsächlich ein erfreulicher Umstand, nach dem 17. Spieltag auch ein absolut verdienter und ein vor wenigen Monaten nicht erwartbarer. Der FC ist in acht Wochen von Rang zwölf auf Platz eins gesprungen, hat die beste Punkteserie in der Liga seit 20 Jahren eingefahren und ist der einzige Zweitligist, der schon vier Mal die Herbstmeisterschaft einfuhr. Und die Rechnung, dass Köln mit 31 Punkten aber einer der schlechtesten Herbstmeister aller Zeiten ist, braucht man auch nicht aufmachen. Die Liga war sicherlich auch nicht besonders oft so stark wie aktuell besetzt.

Struber gibt die Marschroute vor

Dieser erfreuliche Schnappschuss darf aber unter keinen Umständen die Schwachstellen, die Fehler, die Versäumnisse des vergangenen Jahres und der Zeit davor kaschieren. Beim FC liegt auch ein Jahr nach dem „rabenschwarzen Donnerstag“ noch vieles im Argen. Dass die Kölner die Tabelle der 2. Bundesliga anführen, ist natürlich erfreulich, nur wäre ein Platz in der Bundesliga doch noch viel schöner und vor allem möglich gewesen. Wie die aktuelle Konstruktion bei vielen Talenten oder Eigengewächsen der Marke Tim Lempere mit auslaufenden Verträgen oder Jonas Urbig mit Kontrakten bis 2026 zeigt, wirkt die Transfersperre auch in das kommende Jahr noch nach. Die Wellen um den Vorstand, die Kritik an Teilen der Geschäftsführung und eben die ungewisse Zukunft zahlreicher Spieler – Keller hat Recht, wenn er nun sagt, dass noch viele Aufgaben vor dem FC liegen und man den Ball flach halten müsse.

Die Momentaufnahme von der Tabellenspitze, von der Herbstmeisterschaft, vom Winterkönig ist eine schöne, die Verpflichtung von Jusuf Gazibegovic und vielleicht noch weiteren erfahrenen Spielern lässt auch hoffnungsvoll in die zweite Saisonhälfte blicken. Doch selbst wenn der Aufstieg direkt im ersten Anlauf gelingen sollte, ist der Weihnachtsbaum vielleicht wieder ein wenig zurechtgerückt, bis er aber wieder vollends steht und mit Kerzen und Kugeln strahlt, wird es aber wohl noch ein wenig dauern. Immerhin hat Gerhard Struber die Marschrichtung der Rückrunde am letzten Tag des Jahres selbst ankündigt: Volle Fahrt voraus. Na dann los!


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Transfergerüchte

Nicht unbedingt vorhersehbar: Der 1. FC Köln hat sein Ziel bisher erreicht – ein Kommentar

Jubel bei den Spielern des 1. FC Köln
, ,
Startseite » Meinung

Nicht unbedingt vorhersehbar: Der 1. FC Köln hat sein Ziel bisher erreicht – ein Kommentar

Noch ein Duell steht für den FC vor der Winterpause und somit in der Hinrunde an. Die Geißböcke liegen in der Tabelle aktuell auf Platz zwei und werden den Anschluss an die Aufstiegsplätze auch am kommenden Sonntag nicht verlieren. In der Liga läuft es rund für den 1. FC Köln: Der FC hat sein Ziel erreicht – ein Kommentar.

Die 2. Bundesliga ist eng wie nie. Und so reichten dem FC sechs ungeschlagenen Spiele in Folge, um ein Wörtchen mitzureden an der Tabellenspitze. Ein Spiel vor der Rückrunde heißt es Rang zwei für den 1. FC Köln: Der FC hat sein Ziel erreicht – ein Kommentar.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


FC-Trainer Gerhard Struber konnte am Sonntagnachmittag nicht genug bekommen. Der Coach klatschte gefühlt jeden Menschen ab, der ihm gerade in die Quere kam. Auf den Lippen ein siegessicheres Lächeln und damit ein ganz anderes Bild als der Struber, der so seltsam einsam und ratlos auf der Bank des Düsseldorfer Stadions nach dem 2:2 saß oder in Gedanken versunken auf dem eigenen Rasen versuchte, die 1:5-Klatsche gegen Darmstadt zu verstehen. Nun also ein Kölner Trainer, der das Gefühl haben muss, in den vergangenen Wochen, nun sogar schon Monaten sehr viel richtig gemacht zu haben. Mit dem 3:1-Erfolg am Sonntag haben die Kölner zum ersten Mal in dieser Spielzeit einen Aufstiegsplatz eingenommen und das zudem auch noch punktgleich mit dem Spitzenreiter aus Elversberg.

Die Liga ist eng wie nie

Elversberg? Ja, Elversberg. Dass die gut 10.000-Einwohner-Stadt die Tabelle der 2. Bundesliga anführt, ist nach dem bisherigen Saisonverlauf sicherlich keine Sensation, auch wenn damit vor der Spielzeit nicht zu rechnen war. Zum einen hat der Club aus dem Saarland nun mal einfach die meisten Punkte gepaart mit dem besten Torverhältnis in 16 Spielen eingefahren, zum anderen verdeutlicht dieser Umstand Fluch und Segen der Liga zugleich. Sie ist eng, sehr eng. So spannend ging es in der 2. Bundesliga noch nie zu. Vier Punkte trennen das Spitzentrio vom Tabellenzehnten, der damit zum Rückrundenstart auch zu den potenziellen Aufstiegskandidaten gehört. Dank dieser engen Liga haben sich die Kölner mit der durchaus bemerkenswerten Erfolgsserie von sechs ungeschlagenen Spielen in Folge auf den zweiten Rang gespielt.

Und das, obwohl die Geißböcke weiterhin auf den ersten Sieg gegen eine Mannschaft aus der Top-Ten warten. Dass ein Verein nicht einen Sieg gegen die Spitzenteams der Liga einfährt und dennoch auf Rang zwei (und das auch nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz) liegt, spricht ehrlich gesagt nicht zwingend für die Klasse der Liga. Es wäre aber falsch sich damit zu lange aufzuhalten. Denn was für Elversberg oder Paderborn gilt, gilt auch für die Kölner. Wer nach dem 16. Spieltag auf einem Aufstiegsplatz der zweiten Liga rangiert, der hat es sich unterm Strich auch verdient. Oder anders gesagt: Der steht nicht da, weil die anderen Pech oder er unfassbar viel Glück gehabt hat. Die Liga hat sich längst nivelliert und zeigt, dass sie vor allem eins ist, besonders ausgeglichen.

Die Geißböcke haben ihr Ziel erreicht

Der FC hat in dieser Spielzeit nicht immer überzeugt, hat auch schon eine mehr als heftige Krise hinter sich, die wahrscheinlich nur haarscharf an personellen Veränderungen vorbeigeschlittert ist. Köln litt in den vergangenen Monaten schon unter einem erschreckenden Chancenwucher, unter einer bemerkenswert vogelwilden Abwehr und unter einer lahmenden Offensive. Der FC galt als beste Mannschaft der Liga und gab Punkt um Punkt aus der Hand, der FC galt schon als Krisenclub und fuhr eine Erfolgsserie ein. Egal ob Systemumstellung, personelle oder taktische Veränderungen, ob Glück oder die ausgeglichene Liga – am Ende des Tages haben die Geißböcke ihr Ziel erreicht. Der FC befindet sich zur Winterpause auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen, daran wird auch die Begegnung gegen Kaiserslautern nichts ändern. Dazu sind die ersten Anzeichen auf dem Transfermarkt vielversprechend.

Die Ausgangslage für die Rückrunde könnte für den FC nicht besser sein. Und auch damit war vor der Saison nicht unbedingt zu rechnen.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?



Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Transfergerüchte

Die gefühlte Niederlage war bitter, sie kaschiert aber auch eine ernstzunehmende Warnung – ein Kommentar

Gerhard Struber beim 2:2 des 1. FC Köln gegen Hannover
, , ,
Startseite » Meinung

Die gefühlte Niederlage war bitter, sie kaschiert aber auch eine ernstzunehmende Warnung – ein Kommentar

Das 2:2 gegen Hannover 96 war für die Geißböcke bitter. Bitter, da ein Sieg in der zweiten Halbzeit schon auf dem Tisch zu liegen schien. Doch so nahe sich der FC drei Punkten auch wähnt, das Remis darf nicht die Warnzeichen der ersten Halbzeit kaschieren. Ein Kommentar zum 2:2 des FC gegen Hannover.

Das 2:2 gegen Hannover kam einer gefühlten Niederlage gleich. Das aber aufgrund der zweiten Halbzeit. Die ersten 45 Minuten offenbaren alt bekannte Schwächen. Ein Kommentar zum 2:2 des FC gegen Hannover.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


So unterschiedlich die beiden Gesichter der Kölner am Samstagmittag im Duell gegen Hannover 96 auch gewesen sind, so eindeutig war die Meinung der Kölner nach dem Spiel: Dieses 2:2 fühlte sich wie eine Niederlage an. Und angesichts der drückenden Dominanz nach dem Wechsel mit dem eindeutigen Ballbesitz-Verhältnis von 80:20, des Chancenvorteils, der späten Führung und dann eben auch des dramatischen Slapstick-Eigentor Moments ist dieser Eindruck mehr als verständlich und wird sich nicht nur bei Spielern und Verantwortlichen eingestellt haben. Die Enttäuschung stellte sich wohl genauso bei den Fans der Geißböcke ein. Zwar war der Eindruck von 96-Coach Stefan Leitl, vom FC wäre im ersten Abschnitt nichts gekommen, sehr weit hergeholt, Hannover war aber im ersten Abschnitt durchaus die bessere und gefährlichere Mannschaft.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Die erste Halbzeit sollte eine Warnung für den FC sein

Und so kaschierte das vermeintlich unglückliche 2:2 den Spielverlauf vor dem Wechsel etwas und wähnte die Geißböcke in dem Gefühl, nur mit einer gehörigen Portion Pech den fünften Pflichtspielsieg in Serie verpasst zu haben. Doch das ist eben nur die Wahrheit der zweiten Halbzeit. Und die der ersten sollte zumindest eine Warnung für den FC, mitsamt des Trainers sein. Denn die Kölner taten sich in den ersten 45 Minuten nicht nur schwer, zwischenzeitlich bekam die Defensive wieder Züge, die angesichts der gegentorlosen Erfolgsserie fast schon in Vergessenheit geraten waren. Zumindest entfachte Hannover in der Anfangsphase ordentlich Druck, presste die Kölner ins eigene Schlussdrittel zurück und zwang den FC zu doch abenteuerlichen Fehlern.

Ob bei Situation wie bei Julian Paulis Querpass auf der Höhe der eigenen Sechzehnerlinie auf Harvard Nielsen oder Timo Hübers kläglichem Abwehrversuch gegen den kleineren Jessic Ngankam beim 0:1 – der FC wirkte alles andere als sattelfest und hätte bis zur Halbzeit durchaus noch weitere Treffer kassieren können. Natürlich war klar, dass der FC wieder würde Gegentore hinnehmen müssen und nicht mit einer nie dagewesenen Erfolgsserie durch die Liga marschieren würde. Nur war das Defensivverhalten dann doch in zu vielen Situationen wieder sehr schwach. Hannover, wohlgemerkt die schwächste Offensive der Top-14 der Liga, hatte mitunter viel zu leichtes Spiel. Beim genauen Hinsehen der ersten Halbzeit erhärtet sich also durchaus der Verdacht, dass der FC eben nicht nur durch die Systemumstellung stabiler in der Defensive wirkt.

Der FC hat Probleme, wenn der Gegner mitspielt

Tatsächlich spielt wohl die Klasse des Gegners eine nicht unerhebliche Rolle. Fürth, Münster und in großen Teilen auch Berlin hatten kein großes Interesse daran, gegen den FC ein munteres Spiel aufzuziehen. Hannover schon und das sah bis zum Kölner Schlussdrittel lange auch gut aus. Während also ein geparkter Bus dem FC ein Spiel aufzwingt, das den Kölnern sichtbar Schwierigkeiten bereitet, bekommt die Defensive diese, wenn der Gegner dann mal ins Spielen kommt. Auf der Suche nach der richtigen Balance spielt also ganz offensichtlich der Gegner eine entscheidende Rolle. Denn als Hannover-Coach Leitl sein Team in Unterzahl auf Kompaktheit und Defensive umstellte, da war der FC plötzlich wieder dominant, drückte auf die Führung und ließ gleichzeitig wie in den Vorwochen nur noch wenig zu.

Immerhin zeigten sich die Kölner in der Vorwärtsbewegung deutlich ideenreicher als noch in den vergangenen Wochen, erspielten sich einige Chancen und belohnten sich auch mit der Führung, die Kainz wenige Minuten vor Spielende ausglich. Und selbst danach lag der Sieg noch auf dem Tisch. Wohl auch, weil Hannover in Unterzahl ein paar wenige Räume anbot. So verfestigte sich der Eindruck von einem unglücklichem Remis, einer gefühlten Niederlage. Vielmehr war es eine Warnung, dass beim FC eben doch noch lange nicht alles stabil und auf einem guten Weg ist.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Transfergerüchte

Die Wahrheit liegt nicht auf dem Platz, sie liest sich in der Tabelle – ein Kommentar

Gerhard Struber nach der Begegnung des 1. FC Köln in Düsseldorf
, ,
Startseite » Meinung

Die Wahrheit liegt nicht auf dem Platz, sie liest sich in der Tabelle – ein Kommentar

Nach dem Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth hat sich die Tabellensituation beim FC wieder grundlegend verändert. Von der Krise vor 14 Tagen ist jedenfalls nicht viel geblieben. Wer für die Wende verantwortlich ist oder eben nicht, wird diskutiert. Doch gibt die jüngste Bilanz den Entscheidungen des Trainers recht. Ein Kommentar zum 1:0-Erfolg des 1. FC Köln.

Vor 14 Tagen war Gerhard Struber angezählt, stand wohl vor den kolportierten Schicksalsspielen. Zwei Wochen später ist von der Krise nicht viel geblieben. Dabei läuft nicht alles rund in Köln, doch der jüngste Erfolg gibt dem Trainer recht. Ein Kommentar zum 1:0-Erfolg des 1. FC Köln.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Ob sich Gerhard Struber die fünfte Jahreszeit am Montag in der Kölner Innenstadt antut, ist offen. Ein Karnevalstraining wird es jedenfalls nicht geben, die Spieler haben frei. Der Österreicher im Schweinhorn-Kostüm á la Baumgart 2021 ist ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellbar. Dennoch wird auch Karneval für den 47-Jährigen eine ganz neue Kölner Erfahrung. Eine andere macht der Trainer dieser Tage durch. Struber erlebte in den vergangenen 14 Tagen wohl eine besonders rasante Achterbahnfahrt seiner Gefühle, der Fan-Emotionen und dem geschriebenen Worten der Journalisten. Vor zwei Wochen schien der Abschied des Trainers aus Köln unausweichlich, das Ziehen der Reißleine nur noch eine Frage der Zeit. Ein Plan B wurde schon namentlich in den Ring geworfen, über den richtigen Zeitpunkt des personellen Schnitts spekuliert.

Welchen Anteil der Trainer an der Kehrtwende hat, ist schwer zu sagen

Besonders häufig wurde die anstehende Länderspielpause in diesem Zusammenhang genannt. Diese hat für den FC am Sonntag begonnen. Eine Diskussion über den Trainer wird es hinter den verschlossenen Geißbockheim-Türen aber ganz bestimmt nicht geben. Struber sitzt wieder fest im Sattel und aktuell ist es eigentlich nicht vorstellbar, dass der Coach bis zum Jahresende noch einmal ähnlich angezählt sein wird. Doch die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr beeindruckend, wie schnelllebig der Profifußball doch ist. Welchen Anteil der Trainer an der Kehrtwende hat, ist schwer zu sagen. Hätte Jonas Urbig gegen die harmlosen Gegner nicht genauso zu Null gespielt? Wären mit dem alten System mit zwei Spitzen nicht vielleicht noch höhere Ergebnisse gegen schwache Kontrahenten möglich gewesen? Hätte ein Marvin Obuz das Spiel gegen Fürth nicht noch mehr belebt?

Viele Fragen, die man allesamt einfach nicht beantworten kann und wenn nur in rein spekulativen Sphären. Es gibt keine Vergleichsmöglichkeit mehr. Welche Maßnahme letztendlich die Wende herbeigeführt hat, ist unterm Strich auch nur zweitrangig. Genauso zweitrangig erscheint es nun auch, nach den Ursachen der Mini-Krise zu suchen. Der Tenor der Fans war: Trainer und Sportdirektor müssen sich am Ende des Tages an den Ergebnissen und der Tabelle messen lassen. Zwölf von 30 möglichen Punkten, Tabellenplatz zwölf und nur ein Sieg in sechs Pflichtspielen sprechen eine deutliche Sprache, rechtfertigen jegliche Kritik und erlauben auch eine Trainerdiskussion. Zumal nach zehn Spieltagen die Zeit des „Hätte, wenn und aber“ vorbei ist, Glück oder Pech sich bereits nivelliert haben – und das unabhängig der Attraktivität des Spiels, die damals meist eine recht hohe war.

Es warten schwere Aufgaben

Damals hatte der FC von sechs Pflichtspielen in Folge nur eins gewonnen. Zwei Wochen später sind es vier Siege ebenfalls in sechs Pflichtspielen. Gut möglich, dass der Trainer bei der ein oder anderen Entscheidung auch nun daneben gelegen hat, Baustellen aufmacht, die besser geschlossen geblieben wären und vielleicht auch die falschen personellen Veränderungen trifft. Doch auch jetzt muss das Maßband dann doch ebenso lauten: Trainer und Sportdirektor müssen sich am Ende des Tages an den Ergebnissen und der Tabelle messen lassen. Der FC hat nun 18 von möglichen 36 Zählern, steht in der 3. Runde des DFB-Pokals, belegt den 7. Tabellenplatz, der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt drei, der zur Spitze vier Zähler. Das ist natürlich weit entfernt von überragend, entspricht aber exakt dem Plan der Kölner, bis zur Winterpause auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen zu liegen.

Struber, aber auch Thomas Kessler tun gut daran, jetzt die Euphoriebremse zu treten und schon vor den kommenden Aufgaben zu warnen. Denn zweifelsohne war in der Begegnung gegen Fürth eine gehörige Portion Spielglück für die Geißböcke dabei. Der FC hätte sich nicht über ein torloses Remis beschweren dürfen, tat sich bedenklich schwer, bei der Arbeit mit dem Ball gegen einen tiefstehenden Gegner. Die Aufgaben werden ganz sicher nicht einfacher. Gerade in den Begegnungen vor der Winterpause warten noch weitere Teams, die wohl ebenfalls ihren Bus vor dem eigenen Tor parken und das Spielgerät den Kölnern überlassen werden. Unterm Strich ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass diese Mannschaft so gefestigt ist, bis zum Jahresende von Sieg um Sieg zu springen. Es werden weitere Niederlagen folgen.

Am Ende des Tages kann man Thomas Kesslers Warnung vor dem Blick auf die Tabelle verstehen. Vermeiden lassen wird sich der Blick aber nicht. Denn die einzige aussagekräftige Wahrheit spricht die Tabelle und die aktuell wieder für Gerhard Struber.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Länderspiele

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Liveticker in der Nachlese

Erfolgreiche Kür, entscheidend ist aber die Pflicht

Jubel beim 1. FC Köln
, , ,
Startseite » Meinung

Erfolgreiche Kür, entscheidend ist aber die Pflicht

Das Erreichen der dritten Runde des DFB-Pokals wird für die Akteure am Geißbockheim eine Genugtuung gewesen sein. Die sportliche Situation hat sich, wenn überhaupt, nur wenig verändert. Der Erfolg im Pokal ist noch keine Kehrtwende beim FC: Ein Kommentar zum Pokalerfolg beim 1. FC Köln.

Sicherlich hat der Sieg gegen Holstein Kiel am vergangenen Dienstagabend der geschundenen Seele der Kölner gut getan, der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben. Der Sieg bedeutet ein Durchatmen, aber noch lange kein Aufatmen beim FC: Ein Kommentar zum Pokalerfolg beim 1. FC Köln.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Ungewohnt dünnhäutig saß Gerhard Struber nach dem Pokalsieg über Holstein Kiel bei der obligatorischen Pressekonferenz und gab zum Teil ein paar schmallippige Antworten. Noch in der vergangenen Woche hatte Struber cool erklärt, er habe im Sommer gewusst, worauf er sich da in Köln eingelassen habe. Seine Reaktion auf so manche Fragen der Journalisten ließ nun vermuten, dass ihm die Berichterstattung, vielleicht aber auch der öffentliche Umgang mit ihm in den vergangenen Tage und Wochen dann doch auch persönlich nahe gegangen waren. Kein Wunder, nach der 1:2-Pleite gegen Paderborn war schonungslos geschrieben, der Trainer in den Sozialen Medien aufs Heftigste kritisiert worden. Struber, aber auch Christian Keller galten in der öffentlichen Wahrnehmung mindestens als angezählt, die Begegnungen vor der Länderspielpause als mögliche Finalspiele.

Der Pokalerfolg hat die sportliche Situation nur minimal verändert

Die im Umfeld des FC aufgebrandete Kritik ist aber natürlich nicht grundlos. Schließlich liegen tatsächlich Anspruch und Realität beim FC dieser Tage sehr weit auseinander. Zwölf Zähler von 30 möglichen, vier Siege in zehn Spielen – für ein Team, das laut Struber ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitsprechen wolle, ist die Ausbeute nach einem knappen Saisondrittel tatsächlich mehr als mau, sie ist schlichtweg zu wenig. Das verdiente 3:0 über Kiel, das Erreichen der dritten Runde im Pokal gegen einen (wenn auch harmlosen) Bundesligisten, muss dementsprechend für den Trainer, den Sportdirektor, genauso aber auch für die gesamte Mannschaft eine Genugtuung gewesen sein. Eine Genugtuung, tatsächlich auch ein kleiner Befreiungsschlag, mehr dann aber bitte auch nicht. Unabhängig von den Personalien Struber oder Keller, die sportliche Situation hat sich beim FC wenn überhaupt nur minimal verändert.

Denn wie es Struber schon mehrfach treffend beschrieb, der Pokal ist Bonus und wäre da nicht der finanzielle Aspekt, die mehr als 800.000 Euro für den Einzug in Runde drei, dann wäre der Cup in diesem frühen Stadium nicht mehr als eine nette Kür. Die Pflicht aber ist auch weiterhin die Liga – und da muss der FC „ins Performen kommen“. Bei der individuellen Klasse, dem Marktwert und der Strahlkraft des Vereins darf Zweitliga-Mittelmaß nicht das Ziel sein. Das wissen natürlich auch die Kölner Verantwortlichen und damit auch, dass das 3:0 über Kiel sportlich zurzeit nur bedingt wertvoll ist. Die Mannschaft hat nach den beiden bitteren Pleiten gegen Darmstadt und Paderborn mal wieder einmal gewonnen, das auch durchaus überzeugend. An Selbstbewusstsein wird der FC also gewonnen haben.

Die ersten Wolken ziehen schon wieder auf

Genauso die Erkenntnisse, dass Köln Dreierkette kann und dass Gerhard Struber durchaus taktisch variabler denkt, als es ihm viele noch vor wenigen Tagen zugetraut haben. Aus dem Erfolg im Pokal aber nun eine mögliche Kehrtwende abzulesen, ist verfrüht und falsch. Verfrüht, weil Holstein Kiel nicht wie ein Erstligist gespielt hat, unkreativ, ideenlos anlief, ohne wirklich für die ganz große Gefahr zu sorgen. Man konnte durchaus den Eindruck gewinnen, warum die Störche in der Bundesliga bislang ohne Sieg sind. Falsch, weil sich der Club schon einmal auf dem richtigen Weg wähnte, als man glaubte, nach dem 2:0 gegen dezimierte, harmlose Ulmer die so dringend gesuchte Balance gefunden zu haben. Weder der Sieg gegen die Spatzen, noch der gegen die Störche war überragend, beeindruckend, aussagekräftig und auch ganz bestimmt nicht fehlerlos.

Die Begegnung gegen Kiel hätte sicherlich auch eine andere Wende nehmen können, wenn Schiedsrichter Bastian Dankert an der ein oder anderen Stelle anders entschieden hätte. Hat er nicht. Und so bleibt ein für den Kopf wichtiger Sieg im Pokal. Ein Sieg, der gerne Trainer, Sportdirektor und Mannschaft ein Gefühl von Genugtuung, von Befreiung geben soll. Ein Sieg, der sicherlich auch ein wenig Ruhe gebracht hat. Nur sollte allen Beteiligten klar sein, dass es ganz schnell die Ruhe vor dem nächsten Sturm werden kann. Denn die ersten Wolken ziehen schon wieder auf. Sollte Gerhard Struber das selbst geschaffene Problem der Torwartdiskussion nicht gut kommentieren oder der FC in den kommenden Spielen nicht nachlegen, dann wird es ganz schnell das nächste Gewitter geben. Und ob es dann für Struber eine weitere Gelegenheit für schmallippige Antworten beim FC gibt, ist zumindest fraglich.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Manchmal ist weniger mehr, manchmal aber auch nicht

Die Spieler des 1. FC Köln freuen sich nach ihrem Sieg über den SSV Ulm.
, , ,
Startseite » Meinung

Manchmal ist weniger mehr, manchmal aber auch nicht

Beim 2:0-Erfolg über den SSV Ulm hat der 1. FC Köln weniger Spektakel als zuletzt geboten, dafür aber einen wichtigen Sieg, wichtige drei Punkte eingefahren. Ob die Kölner aber so schnell die erhoffte richtige Balance gefunden haben, ist nach dem Spiel gegen einen schwachen Gegner nicht abzusehen. Ein Kommentar zum 2:0-Erfolg des 1. FC Köln gegen Ulm.

Mit einem Sieg in die Länderspielpause zu gehen tut den Kölnern gut, gibt Ruhe und etwas Luft. In zwei Wochen stehen dann die Begegnungen mit den Mannschaften an, die ebenfalls zum größeren Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt wurden. Ob der FC die so wichtige Balance wirklich gefunden hat, wird sich dann zeigen. Ein Kommentar zum 2:0-Erfolg des 1. FC Köln gegen Ulm.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook-Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Auch wenn Gerhard Struber am Samstagnachmittag nach dem doch verdienten und ungefährdeten Sieg über den SSV Ulm von einem Zauberfuß in den Reihen seines Kaders sprach – mit Magie hatte das 2:0 gegen die harmlosen „Spatzen“ wirklich wenig zu tun. Nach dem vogelwilden 4:4 gegen den KSC am vergangenen Wochenende, mit der beeindruckenden Offensiv-Wucht auf der einen und der mehr als nur löchrigen Abwehr auf der anderen Seite, wirkte der Erfolg gegen den Aufsteiger durchaus so, als habe Struber unter der Woche den Zauberstab geschwungen. Der FC agierte kontrolliert, teils abwartend aus einer geordneten Defensive und kam selten in die Verlegenheit, Ball und Gegner in Umschaltmomenten nicht folgen zu können. Köln war in der Abwehr stabil und fand die nötige Balance.

Weniger Offensivspektakel, dafür mehr Punkte

Also all das, was sich Struber unter der Woche gewünscht hatte. Und das hatte sicherlich auch mit der taktischen Ausrichtung und mit personellen Veränderungen zu tun. Zum Beispiel, dass Denis Huseinbasic deutlich defensiver agierte, der FC nicht so hoch, nicht so aggressiv anlief, vielleicht auch nicht immer den direkten Weg ins letzte Drittel suchte. Für Struber war es im Nachhinein eine seriöse Leistung, für Eric Martel ein nicht so schönes Spiel, aber ein wichtiger Sieg und Timo Hübers vermisste das „offensive Trallala“ auch nicht wirklich. Soll wohl heißen: Manchmal ist ein bisschen weniger halt viel mehr. Weniger Offensivspektakel, dafür aber mehr Punkte, die der FC vor der Länderspielpause auch dringend benötigt hat. Denn mit einer weiteren Pleite oder vier sieglosen Spielen in Serie hätte es durchaus Fragen gegeben und in Köln ist die nach dem Trainer bekanntlich eine beliebte.

Das haben die Geißböcke mit einer „seriösen“ Leistung abgewendet. Man könnte also meinen, die Lernkurve zeigt durchaus nach oben. Tut sie möglicherweise auch. Allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass die Kölner Stabilität wohl auch mit der Qualität des Gegners zusammenhing. Und die war bei allem Respekt vor dem Aufsteiger am Samstag ziemlich bescheiden. Schon vor der Roten Karte gegen Max Brandt war Ulm nicht wirklich im Spiel, fand in der Offensive gar nicht statt. Selbst den fahrigen Auftritt von Max Finkgräfe wusste der Gegner nicht zu nutzen, um Gefahr zu erzeugen. Köln war in der Hintermannschaft auch so stark, weil der Gegner im Angriff einfach schwach war. Zumal Ulm lange in Unterzahl spielte und den „Spatzen“ zunehmend die Luft ausging.

Echter Gradmesser erst nach der Länderspielpause

Das soll den verdienten Erfolg der Kölner auf keinen Fall schmälern. Auch, wenn einige Fans sich gerade in Überzahl ein Feuerwerk erhofft hatten. Es fehlen aber Vergleichswerte, um einzuschätzen, ob die Geißböcke wirklich bereits ihre Balance zwischen Offensiv-Wucht und sicherem Defensiv-Spiel gefunden haben. Ein Gradmesser, wie Thomas Kessler das Spiel vorab bezeichnete, war die Begegnung in Bezug auf das erhoffte Gleichgewicht sicher nicht. Den wird es dann wohl erst nach der Länderspielpause geben. Dann treffen die Kölner bis zur nächsten Saisonunterbrechung im November mit Darmstadt, Paderborn, Hertha und Fürth gleich auf vier Teams, die ebenfalls mindestens zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt wurden, diesen Ansprüchen aber bis auf Paderborn ebenfalls hinterherhinken.

Dann wird sich gegen andere Kaliber, gegen zum Teil spielende Mannschaften durchaus zeigen, ob der FC die innere Mitte tatsächlich gefunden hat. Ob Spektakel oder nicht – am Ende zählen die Punkte. Die gab es gegen den SSV Ulm. Denn in der Tabelle gilt nach dem 34. Spieltag, dass weniger eben doch nicht mehr ist.


 Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt unserem WhatsApp-Kanal hier

Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Stimmen zum Spiel

Experten-Meinung EuGH

Ein Punkt geholt, viele bittere Erkenntnisse gewonnen

Linton Maina ist enttäuscht nach dem 4:4 seines 1. FC Köln
, , ,
Startseite » Meinung

Ein Punkt geholt, viele bittere Erkenntnisse gewonnen

Auf die beiden unglücklichen Spiele gegen Magdeburg und Düsseldorf folgte ein wilder Auftritt der Kölner Hintermannschaft. Ein Auftritt der Fragen aufwirft, aber gleichzeitig bittere Erkenntnisse liefert. Unter anderem, dass der FC bislang sehr weit von einem Aufstiegskandidaten entfernt ist. Ein Kommentar zum 4:4 des 1. FC Köln gegen Karlsruhe.

Frust und nicht viel Positives lautete die Bilanz nach dem Duell gegen den KSC. Dieses Mal war es nicht die Kölner Offensive, die in den vergangenen Wochen in der Kritik stand, sondern nun die Kölner Hintermannschaft, die ihre Schwächen offenbarte. Aklerdings nicht zum ersten mal. So wird es nicht reichen. Ein Kommentar zum 4:4 des 1. FC Köln gegen Karlsruhe.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook-Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Viel Positives wollte Gerhard Struber im Duell gegen den Karlsruher SC nicht gesehen haben, wie der FC-Coach nach dem 4:4 doch angeschlagen erklärte. Der Frust stand dem Österreicher ins Gesicht geschrieben. Dabei hatte das Unentschieden durchaus positive Aspekte. Im Grunde verkehrten die Geißböcke gleich mehrere Kritikpunkte, die zuletzt immer wieder rund ums Geißbockheim schlichen. Mangelnde Effizienz? Vier Tore bei 15 Abschlüssen und einem xGoals-Wert von 1,5 sprechen für eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit. Der FC hat keinen wettbewerbsfähigen Sturm? Damion Downs mit zwei Treffern, Luca Waldschmidt und Tim Lemperle mit jeweils einem Tor straften auch diesen Punkt Lügen. Köln schlägt aus der erdrückenden Dominanz zu wenig Kapital? Gegen den KSC war der FC nach allen Statistiken nicht dominant (auch nicht in Halbzeit eins), daher war ein Zähler unterm Strich absolut leistungsgerecht.

Gegentore offenbaren die Abwehrschwäche

Dem Kritikpunkt, der Trainer würde nicht genügend auf den eigenen Nachwuchs setzen, steuerte Struber selbst mit den Einwechslungen von Marvin Obuz und dann auch Jaka Potocnik entgegen. Kritikpunkte abgestellt, alles gut also? So einfach ist es nicht. Denn das 4:4 offenbarte eben auch eine ganze Rutsche an negativen Erkenntnissen, wenn sie denn nicht schon längst bekannt waren. So legte die gefühlte Niederlage offen, dass der FC dann doch nicht nur ein Problem in der Offensive hat. Der Chancenwucher der vergangenen Wochen hatte die Schwäche der Kölner Hintermannschaft kaschieren können. Als nun aber mit Timo Hübers auch der Abwehrchef einen schwarzen Tag erwischte, offenbarte der KSC schonungslos die Lücken im Defensivverbund. Wenn vier eigene Tore nicht reichen, dann kann etwas mit der Abwehrreihe nicht stimmen. Zumal die Kölner Hintermannschaft nicht zum ersten Mal in dieser Saison ins Schwimmen geriet.

Es ist schon sehr bezeichnend, dass der 19-jährige Julian Pauli seit einigen Spieltagen der beste Verteidiger der Kölner Viererkette ist. Und das offenbart erst recht, wie schwer den FC die Transfersperre eben nicht nur im Angriff getroffen hat. Es fehlen Alternativen, die Schwächen ansatzweise kompensieren können. So zeigte Jan Thielmann einmal mehr, dass er kein Rechtsverteidiger ist. Das Problem: Spätestens durch den Abgang von Benno Schmitz fehlen auch hier die Optionen. Die gibt es auf der linken Seite. Nur kann Struber nicht einfach auf den offensiv gut spielenden Leart Pacarada verzichten und dafür auf Max Finkgräfe setzen. Immer häufiger wünschen sich FC-Anhänger in den Sozialen Medien das Doppelpack Fingräfe/Pacarada auf der linken Seite. Also auf den Außen? Dabei spielt Struber doch mit Halbpositionen und das machen die aktuellen Spieler im Zentrum gut. Das gewünschte Duo bedeutet also eine taktische Umstellung, die das funktionierende Offensivgebilde auseinanderreißen würde.

Auf Pech folgte nun Unvermögen

Ein Plan B kann eigentlich nicht bedeuten, die funktionierenden Teile des Plan As durch ein Fragezeichen zu ersetzen. Zudem wurde beim 4:4 sehr deutlich, dass Jaka Potocnik eben noch einen ordentlichen Weg zum Profifußballer zu gehen hat. Wie es Thomas Kessler schon vor einigen Tagen erklärte, fehlt dem jungen Slowenen noch ein wenig zum Spieler der Profimannschaft. Möglich, dass Struber das Talent aus Ermangelung an Alternativen einsetzte, was sich für Sargis Adamyan und Florian Dietz, mit dem der FC bekanntlich erst kürzlich den Vertrag verlängert hat, wie ein heftiger Nackenschlag angefühlt haben muss. Eine weitere Erkenntnis, wie es um die Breite des Kaders steht. Zumal Struber auch Florian Kainz in diesen berief, bei dem aber offenbar noch das Vertrauen fehlte, er könne dem zerfahrenen Spiel noch eine Wende geben.

Unterm Strich folgte am Sonntag auf zwei Mal Pech gegen Magdeburg und Düsseldorf dann gegen den KSC Unvermögen. Unabhängig von den Gründen hat Köln neun von 21 möglichen Punkten, gegen die vier bislang gespielten Teams aus dem oberen Tabellendrittel sogar nur zwei, geholt. Der FC hat erst zwei von sieben Spielen (20 Prozent der Saison sind also gespielt) gewonnen, schon vier Mal eine Führung aus der Handgegeben, belegt den achten Tabellenplatz, punktgleich, aber ein Tor vor Elversberg, zwei Treffer vor Fürth. Kein Team aus der Top-12 hat mehr Gegentore kassiert, der Rückstand zum Aufstiegsplatz beträgt sechs Punkte.

Ja, man kann Woche für Woche betonen, dass die Saison noch jung ist. Genauso konnte man in der vergangenen Saison Woche für Woche betonen, dass nun die Spiele kommen würden, die man gewinnen muss. Das Ende ist bekannt. So oder so: Zwei Siege aus sieben Begegnungen ist zu wenig. Als Aufstiegskandidat sollte man jedenfalls mehr Spiele gewinnen, als eben nicht zu gewinnen. Das ist keine neue Erkenntnis, es könnte am Ende aber eine sehr schmerzhafte werden.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Jaka Potocnik vom 1. FC Köln

Potocnik Debüt

Gerhard Struber vom 1. FC Köln

Strubers Kritik an Thielmann

Gerhard Struber hat Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht beim FC

Gerhard Struber nach der Begegnung des 1. FC Köln in Düsseldorf
, , ,
Startseite » Meinung

Gerhard Struber hat Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht beim FC

Wie schon in den Begegnungen gegen den Hamburger SV oder gegen den 1. FC Magdeburg war der FC auch gegen Fortuna Düsseldorf besser, kassierte spät den Lucky Punch. Unterm Strich ist das erneut zu wenig. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.

Die Enttäuschung war nach dem späten Gegentreffer in Düsseldorf groß. Kein Wunder, die Kölner standen im Grunde wieder mit fast leeren Händen da. Zu wenig für viel Qualität und viel Aufwand. Köln hat zwei Punkte verloren, nicht einen gewonnen. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook-Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Nein, eine insgesamt glänzende Leistung ist den Kölnern gegen Fortuna Düsseldorf wahrlich nicht abzusprechen. Die Leistungswerte sprechen zumindest eine sehr deutliche Sprache – für den 1. FC Köln. Am Ende gewinnen die Geißböcke aber dennoch keinen goldenen Blumentopf, denn es bleibt nur ein Punkt, den die Mannschaft von Gerhard Struber am Samstag mit nach Hause genommen hat, ein Punkt, der sich wie einer Niederlage anfühlt und ein Platz an der Grenze zur unteren Tabellenhälfte. Am Donnerstag sagte der Kölner Trainer mit einem verschmitzten Lächeln, dass Düsseldorf von oben von der Tabellenspitze lächelt. „Aber wir sehen auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Es wird auch für uns gute Möglichkeiten geben, dem ganzen unseren Stempel aufzudrücken“, erklärte der Coach und sollte damit auf erstaunliche, aber auch bittere Art und Weise Recht behalten.

Der nächste Chancenwucher

Der FC hat dem Spiel tatsächlich seinen Stempel aufgedrückt. Nämlich den, der das widergespiegelt, was die Geißböcke in dieser Spielzeit ausmacht. Ein dominantes Auftreten, ein teils beeindruckender Spielwitz, ein in der Liga starkes, wenn nicht überragendes Mittelfeld und ein erschreckender Chancenwucher. Auf 57 Torabschlüsse kam der FC in den vergangenen beiden Spielen, zusammengerechnet auf einen xGoals-Wert von 7. Sprich die Qualität der Chancen hätte sieben Treffer mit sich bringen müssen, es waren drei. Der Wert der beiden Gegner lag bei 2, es waren aber vier Gegentore. Die Torwahrscheinlichkeit des Ausgleichstreffers von Jona Niemiec lag am Samstag gerade einmal bei verschwindenden drei Prozent. Die Torwahrscheinlichkeit der Abschlüsse von Luca Waldschmidt, den Tim Oberdorf von der Linie kratzte, oder Tim Lemperle, den Florian Kastenmeier noch zur Ecke klärte, dürften an die 30 Mal höher gelegen haben – mindestens.

Struber betonte nach dem Spiel an verschiedenen Stellen, dass inhaltlich ja auch viel richtig gelaufen sei, dass man sogar ganz ganz viel richtig gemacht habe und der Plan eigentlich ja auch aufgegangen sei. Auch wenn die Ausgangslage, die Situation in der Liga, aber auch die Ambitionen nun andere sind, erinnern Strubers Worte doch sehr an vergangene Trainer, die während der gesamten Krisensaison durchaus positive Dinge gesehen haben wollen, überzeugt davon waren, dass man sehr sehr viel richtig gemacht habe, sich auf dem richtigen Weg befinde. Die Endstation ist bekannt. Viel richtig machen alleine reicht eben nicht. Die Erkenntnis nach dem 2:2 gegen Düsseldorf ist eine ähnliche wie nach dem Magdeburg-Spiel. Auch diese Begegnung hätten die Geißböcke nicht mehr wegschenken dürfen.

Die Konkurrenz ist groß und punktet

Nur damit das nicht untergeht oder missverstanden wird: Der FC hat viel richtig gemacht. Die Geißböcke spielen wieder Fußball, haben einen Plan und passen diesen ganz offensichtlich auch an die Gegner an. Sie sind zudem extrem variabel: Ob bei den Standards, bei Flanken aus dem Halbfeld oder beim direkten Spiel durchs Zentrum – die Kölner entwickeln wieder Gefahr und unterscheiden sich auch damit maßgeblich von dem Team der vergangenen Saison. Der Fußball oder die Handschrift des Österreichers begeistern. Der FC hat den ungeschlagenen Spitzenreiter über 85 Minuten dominiert, kontrolliert, ihn an den Rande einer Niederlage gebracht und sogar die ersten Treffer aus dem Spiel heraus erzielt.

Das sah offenbar Fortunen-Coach Daniel Thioune nicht anders. „Aus meiner Sicht müssen wir glücklich sein mit dem Punkt“, sagte der Trainer. „Ich glaube, dass wir heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt haben.“ Ein tolles Lob vom Coach des Spitzenreiters. Ein Lob, für das sich die Kölner nicht viel kaufen können. Nach dem sechsten Spieltag hat der FC von 18 möglichen Zählern acht eingefahren, während die Konkurrenz 12, 13 oder 14 Punkte geholt hat. Selbst wenn die Saison noch jung und demnach auch noch alles offen ist, die Ausbeute ist für einen Aufstiegskandidaten zu wenig. Zumal die Konkurrenz alleine schon quantitativ ziemlich groß ist. Aus den drei Spielen gegen vermeinlichte Aufstiegskandidaten holte der FC nur einen Zähler.

Ja, der FC spielt aktuell einen tollen Fußball, wahrscheinlich den besten der Liga. Doch Gerhard Struber hat in einem Punkt definitiv Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht bei der besten Mannschaft der Liga.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Einzelkritik

Statistik schießt keine Tore – ein Kommentar

Tim Lemperle im Spiel des 1. FC Köln gegen Magdeburg
, , ,
Startseite » Meinung

Statistik schießt keine Tore – ein Kommentar

Auf dem Papier sprach am Samstagabend viel für den FC, auf der Anzeigetafel viel gegen die Kölner. Das hatte aber nichts mit fehlendem Glück zu tun. Vielmehr zeigt das Ergebnis einmal mehr: Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.

Trotz klarer Überlegenheit stehen die Geißböcke am Ende mit leeren Händen da. Und das nicht ohne Grund. Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram unnd 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen


Nach der 1:2-Niederlage war der Tenor bei den Kölner Profis identisch: Wer vorne keine Tore schießt, kassiert sie auf der anderes Seite, lautete die enttäuschte Meinung. Enttäuscht, weil sich der FC auf einem anderen Weg sah. Zwei Siege, sechs Punkte und acht Tore – die Bilanz aus den beiden Begegnungen vor der Länderspielpause war vielversprechend und machte den FC innerhalb von wenigen Tagen tatsächlich zu einem gefühlten Aufstiegskandidaten. Mit einem Sieg über den 1. FC Magdeburg wäre der FC am Samstagabend für ein paar Stunden auf einen direkten Aufstiegsplatz geklettert und hätte in Köln wohl eine Euphorie ausgelöst, die zuletzt höchstens ein Steffen Baumgart verbreitet hatte. Wäre und hätte. Denn es folgte eine aufgrund der Vielzahl an Torchancen unmöglich erscheinende Niederlage, die zweite Heimpleite am fünften Spieltag und die Erkenntnis, dass Köln dann doch von einem Top-Aufstiegskandidaten ein beachtliches Stück weit weg ist.

Der FC entfacht eine beeindruckende Wucht – bis ins Schlussdrittel

Zweifelsohne war die Wucht, die die Kölner gerade in der ersten Halbzeit, vielleicht sogar in den ersten 55 Minuten gegen überraschend unsortierte Magdeburger entfacht haben, beeindruckend. Die herausgespielten Chancen eines Aufstiegskandidaten sicherlich mehr als nur würdig. Und bei einer besseren Chancenverwertung hätte wohl kaum jemand das unausgesprochene Saisonziel des direkten Wiederaufstiegs in Frage gestellt. Doch der Fußball ist eben mehr als ein wenig Konjunktiv. Er ist auch mehr als alberne Gesetzmäßigkeiten, die mal eintreffen, genauso gut aber dann auch wieder ausbleiben. Wer vorne die Tore nicht schießt, kassiert hinten auch nur dann Gegentreffer, wenn er sie durch Schwächen oder Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit zulässt.

Wer vorne die Tore nicht schießt, verringert vielmehr die Wahrscheinlichkeit ein Spiel zu gewinnen und hat ganz offensichtlich eine Schwäche. Die acht Tore gegen Braunschweig und Schalke haben das Kernproblem der Kölner genauso kaschiert, wie die Ansprache von Gerhard Struber, das Toreschießen sei nur eine logische Folge aus den kreierten Chancen. 33 Torabschlüsse und ein einziger Treffer sprechen eine andere Sprache. Eine eindeutige: Es mangelt an einem torgefährlichen Knipser. Und diese Wunde hat die Begegnung gegen den FCM auf eine fast schon verstörende Art und Weise offengelegt. 33:11 Torabschlüsse, xGoals-Werte von 4,6:1,2 und ein Torverhältnis von 1:2 – sprich: die Qualität der Kölner Torchancen lag um mehr als drei Treffer höher als die erzielten, die der Magdeburger um ein Tor niedriger.

Null Gefahr von der Bank

Der FC kommt zwar mit zwölf Treffern auf die meisten Tore der Liga (gemeinsam mit Hamburg), doch auch dieser Wert ist in gewisserweise nur die halbe Wahrheit. Denn die Geißböcke benötigten für diese zwölf Treffer 115 Torabschlüsse, während der HSV für ein Dutzend Treffer nur 55 Abschlüsse verbuchte. Übrigens waren bei den Rothosen die Stürmer für acht Tore verantwortlich, beim FC für vier. Nein, bei dieser Chancenverwertung ist Pech ganz sicher der falsche Begriff. Und das ist ein Stückweit tragisch. Denn bis ins letzte Drittel ist das Kölner Spiel bislang wohl das beste und gefährlichste der Liga. Ob Tim Lemperle, Linton Maina oder auch Denis Huseinbasic – der Absteiger hat in dieser Saison zahlreiche Akteure in seinen Reihen, die viel bewegen, viele Chancen kreieren – nur ist der Ertrag eben überschaubar. Eben auch, weil der Garant für die Tore fehlt.

Und daran ändert auch die Kölner Bank nichts – die zweite große Baustelle. Denn mit der Einwechslung kam auch das Kreieren gefährlicher Strafraumszenen und vermutlich auch die Wende-Hoffnung vieler Fans zum erliegen. Luca Waldschmidt, Sargis Adamyan und Steffen Tigges sind in der aktuellen Verfassung keine Akteure, die den Eindruck erwecken, als können sie einen Unterschied machen. So bleibt nach dem Magdeburg-Spiel die Erkenntnis, dass der FC aktuell viel von einem Aufstiegskandidaten hat, etwas Essentielles in der aktuellen Phase aber nicht. Wer vorne keine Tore schießt, der wird am Ende auch nicht aufsteigen.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Stimmen zum Spiel

Einzelkritik