Jan Thielmann und Timo Hübers vom 1. FC Köln im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf
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Analyse: So schlägt sich die Kölner Defensive im Ligavergleich

Beim 4:4 gegen den Karlsruher SC geriet die Kölner Hintermannschaft einige Male ins Schwimmen. Dabei ist die Abwehr schon seit Saisonbeginn alles andere als sattelfest beim 1. FC Köln: So stark ist die Kölner Defensive.

Endlich hat sich der FC am vergangenen Wochenende mal besonders kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor gezeigt. Dafür gab es große Lücken im Defensivverbund des 1. FC Köln: So stark ist die Kölner Defensive in der Statistik.

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Es wirkte ein wenig so, als habe Thomas Kessler nur darauf gewartet, seine deutlichen Worte gegenüber der Mannschaft loswerden zu können. Die Mannschaft habe vor allem „gegen den Ball aber fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, sagte der Leiter der Lizenzspielabteilung. Nach dem 4:4 gegen den Karlsruher SC stellte sich auch bei den Fans Ernüchterung ein. Es entstand der Eindruck, dass sich das Problem des Chancenwuchers in Luft aufgelöst, sich dafür nun aber die nächste Baustelle in der Defensive aufgetan habe. Tatsächlich wirkte der Auftritt der Kölner Hintermannschaft von der ersten Minute an fahrig. Als Damion Downs zum 3:0 einnetzte, da führte der KSC die Torschussstatistik schon mit 6:5 an. Jonas Urbig hatte dort schon den ersten Schuss von Marvin Wanitzek entschärft, Timo Hübers in höchster Not gegen Leon Jensen geblockt.

Wenige Torschüsse, viele Großchancen

Unmittelbar vor Downs Schlenzer hätte es gut und gerne auch 2:2 stehen können. Dem FC fehlte gegen den KSC die Stabilität, wie Gerhard Struber am Donnerstag auf der Pressekonferenz erklärte. Eine Woche zuvor hatte der Coach schmunzeln müssen, als er auf die teils wilden Vorstellungen der Kölner Hintermannschaft angesprochen wurde. „Wild“ spiele seine Mannschaft nicht, hatte Struber erklärt und seine Mannschaft ihn nur wenige Stunden später Lügen gestraft. Die Abwehr schwamm lange gegen den KSC und hätte sich angesichts der Statistik auch nicht über eine Niederlage beschweren dürfen. Das 4:4 machte Schwächen in der Hintermannschaft deutlich. Allerdings Schwächen, die es schon seit Beginn der Saison im Kölner Defensivverbund gibt.

Das zeigt auch ein Blick in die Statistik. Schon vor dem Duell gegen den KSC hatten sich die Kölner erstaunlich viele Gegentore gefangen. Neun Mal musste Jonas Urbig in den ersten sechs Spielen hinter sich greifen. Der schlechteste Wert der oberen Tabellenhälfte. Nun sind es 13 Gegentreffer, nur fünf Teams haben mehr kassiert, alle aus dem unteren Tabellendrittel. Doch das sind nur die reinen Tore. Während die Kölner Offensive in den meisten Statistiken zu den Top-Vereinen gehört, in vielen Kategorien auch das Nonplusultra der Liga ist (Torschüsse, Großchancen, xGoals-Wert, usw.), ist die Defensive in genauso vielen Statistiken eben nur Mittelmaß. Zwar haben die Kölner bislang die wenigsten Torschüsse (75), allerdings schon zehn Großchancen zugelassen und damit deutlich mehr als zum Beispiel Düsseldorf oder Paderborn. Zwei Drittel dieser Möglichkeiten führten auch zu einem Tor.

In der Luft stark, am Boden dafür schwach

Besonders anfällig zeigten sich die Geißböcke gegen den KSC bei den Flanken. Die Tore zum 1:3 und 2:3 fielen nach Hereingaben von der rechten Seite. Genauso wie das 3:4 nach einer Ecke. Mit genau 100 zugelassenen Flanken belegen die Kölner einen Platz im Mittelfeld. Dabei ist eine leichte Tendenz zu erkennen, dass mehr Flanken von der rechten Seite in den Kölner Strafraum kommen. Allerdings verteidigen die Geißböcke viele der Flanken weg. Nur Preußen Münster hat mehr Kopfbälle gewonnen, nur Hertha BSC die bessere Kopfballquote. Vor allem in der Rückwärtsbewegung fehlt den Kölnern oft die nötige Ordnung. Auffallend: Bei den bestrittenen Zweikämpfen liegt der FC im Ligamittelmaß, gehört bei den gewonnenen Zweikämpfen am Boden zu den schwächsten Teams der Liga.

Timo Hübers kommt beispielsweise auf eine Zweikampfquote von 55 Prozent. In der vergangenen Spielzeit lag diese noch bei 63 Prozent. Der Kölner Abwehrchef liegt damit weit hinter den Werten anderer Abwehrspieler der Liga – wie zum Beispiel Toni Leistner mit 82 oder Marcel Franke mit 76 Prozent. Dabei gehen die Kölner schon rustikal in die Zweikämpfe. Bislang wurden fast 90 Fouls gegen den FC gepfiffen, die Kölner gehören damit zu der Liga-Spitze. Einen Platzverweis gab es bislang noch nicht. Zu den größten Problemen der Defensive dürfte aber auch hier die Breite des Kaders gehören. Gerade auf der rechten Verteidigerposition war Jan Thielmann als etatmäßiger Offensivspieler gesetzt. Nun könnte der eigentliche Linksverteidiger Max Finkgräfe eine Alternative werden. Auch in der Innenverteidigung ist der FC eher dünn besetzt. Gut möglich, dass die beiden Positionen im Winter nachbesetzt werden, um die von Struber geforderte Stabilität zu erhalten.


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