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Hector-Abschied: Baumgart hält Tür offen

Die Freude über den ersten Bundesliga-Erfolg über die TSG seit 2014 wurde vom angekündigten Karriere-Ende des Kölner Kapitäns getrübt. Jetzt äußerte sich Steffen Baumgart zu Jonas Hector.

Auch für FC-Trainer Steffen Baumgart war der Samstagnachmittag ganz offensichtlich eine Achterbahn der Gefühle. In die Freude über das 3:1 bei der TSG Hoffenheim mischte sich auch Wehmut. So ergriff der Kölner Trainer nach der Pressekonferenz noch einmal das Wort, kündigte den Abschied seines Kapitäns Jonas Hector an, wollte dann aber nicht so recht darüber sprechen. Das änderte sich am Dienstag nach dem Training.

Ich bin mir leider sicher, dass er bei seiner Entscheidung bleibt..“

Steffen Baumgart

So erfuhr der 51-Jährige in der vergangenen Woche von Hectors Abschied. „Man hat ja ein Gefühl dafür. Es ist nicht so, dass ich aus allen Wolken gefallen bin“, sagte Baumgart. „Trotzdem habe ich auch jetzt noch die Hoffnung, dass er im Sommer kommt und sagt: ,Ich habe Langeweile zu Hause, ich mache weiter.‘ Ich halte ihm den Platz weiter frei. Jonas weiß ganz klar: Wenn er aus dem Urlaub kommt und doch Lust hat, sperrt ihm hier keiner die Tür zu – ich auf keinen Fall.“ Von einem Sinneswandel des Defensivmannes ist aber nicht auszugehen. Das weiß auch Baumgart. Die Tür sei zwar offen, aber „ich bin mir leider sicher, dass er bei seiner Entscheidung bleibt.“

Zumal Hector auch in der Vergangenheit klare Entscheidungen getroffen hat, hinter denen er voll und ganz stand. Als Bundestrainer Hansi Flick im vergangenen Jahr mit einem DFB-Comeback des 32-Jährigen für die WM in Katar liebäugelte, erhielt er ebenfalls eine Absage. „Jonas ist seinen eigenen Weg gegangen, hat einen klaren Gedankengang, wie er die Welt und den Fußball sieht“, sagt Baumgart. „Für mich war er ein wichtiger Ansprechpartner und jemand, der als Kapitän genau das gemacht hat, was ein Kapitän zu machen hat.“

Kaum ein anderer FC-Akteur steht so für Loyalität und Integrität, aber auch für Einsatz und Willen. „Er war kein lauter Kapitän, aber ein sehr, sehr guter. Was ich als Trainer mit ihm erleben durfte, wie er jeden Tag gearbeitet und hinterfragt hat, das war und ist schon etwas Besonderes“, so Baumgart weiter. „Das wird auch im Nachhinein ein Spieler sein, über den man sich noch sehr lange Gedanken macht. Er wird uns fehlen, als Spieler und als Persönlichkeit.“ 

Viele Kölner Fans hatten auf einen Sinneswandel aufgrund der FIFA-Transfersperre gehofft. „Seine Entscheidung hat doch nichts mit dem FIFA-Urteil oder der Leistung der Mannschaft zu tun. Es ist eine rein persönliche Entscheidung“, sagt Baumgart. „Das sollte man akzeptieren, obwohl er in einer super Form und einer der besten Spieler ist. Es ist doch auch schön, dass er aufhören kann, wenn es gut läuft.“ 

So bewerten wir den FC gegen Hoffenheim

Marvin Schwäbe

Viel zunächst nur durch ein Gerangel mit Brooks und eine Gelbe Karte auf. Das änderte sich nach dem Wechsel. Parierte stark gegen Angelino. Keine Probleme gegen Skov, beim Anschlusstreffer machtlos. Note: 3+

Jonas Hector

Souveränes und unaufgeregtes Spiel des Kapitäns. Seine Routine verdirbt dem Gegner die Laune. Schaltete sich auch regelmäßig in die Offensive ein. Note: 3+

Jeff Chabot

Wieder überragte der Innenverteidiger in der Defensive. Topwert in den Zweikampf- (78%) und Passwerten (100%!!!). Ließ im Zentrum keine Gefahr aufkommen. Note: 2

Timo Hübers

Sicherte neben Chabot den Raum vor dem Tor. War aber erneut nicht so konsequent wie sein Nebenmann. Note: 3

Benno Schmitz

Brachte im ersten Durchgang nur jeden zweiten Ball zum Mitspieler und war damit ein Unsicherheitsfaktor. Steigerte sich nach dem Wechsel, fand aber in der Offensive so gut wie nicht statt. Note: 3-

Florian Kainz

Auf der Zehn Dreh- und Angelpunkt der Kölner Offensive. Traf sicher vom Punkt, bereitete das 2:0 butterweich vor. Sein Pass auf Tigges hätte auch eine Torbeteiligung verdient gehabt. Note: 1-

Dejan Ljubicic

Versuchte das Offensivspiel über die linke Seite anzutreiben, leistete sich aber viele Ungenauigkeiten. Musste nach einer knappen Stunde angeschlagen vom Platz. Note: 2-

Eric Martel

Lief mehr als Skhiri, war gefühlt auch an mehr Defensivaktionen beteiligt. Rettete stark gegen Kramaric und schaltete sich in die Offensivbewegung ein. Note: 2

Ellyes Skhiri

Wichtig, dass Skhiri wieder dabei war. Stabilisierte das Zentrum. War aber längst nicht so auffällig. Note: 3+

Linton Maina

Viel Arbeit, wenig Ertrag. Hatte gegen Brooks erstaunlich große Schwierigkeiten. Seine Hereingabe führte immerhin zum Elfmeter. Note: 3-

Davie Selke

Ganz anderer Auftritt des Stürmers. Leitete früh einen ersten guten Angriff über Außen ein. Prüfte Baumann zunächst aus kurzer Distanz, machte es nur wenige Minuten später viel besser. Zeigte auch gute Aktionen als Wandspieler. Note: 2

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