Drei U19-Pokalsieger des 1. FC Köln Max Finkgräfe, Damion Downs und Julian Pauli
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Die U19-Pokalsieger schlagen auf: Drei Profidebüts, drei Debütore und das in zwölf Monaten

Vor allem aufgrund der Transfersperre setzt der FC notgedrungen auf seinen Nachwuchs. Ob die Kölner auch ohne die Sanktion die Eigengewächse in diesem Maße einsetzen würden, ist fraglich. Dabei blühen die Youngster auf beim 1. FC Köln: So zahlt sich die Nachwuchsarbeit bislang aus.

Gleich drei U19-Pokalsieger des FC feierten innerhalb eines Jahres ihr Debüt bei den Profis und trafen zudem. Und sie machten ihre Sache gut. Nicht umsonst gab es ein Sonderlob von Christian Keller beim 1. FC Köln: So zahlt sich die Nachwuchsarbeit bislang aus.

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Christian Keller ist nicht gerade bekannt dafür, Einzellob an seine Spieler zu verteilen. Dann schon eher beim Trainer als bei seinen Akteuren auf dem Feld. Ab und an greift er dann schon mal einen Spieler heraus. „Einen sehr, sehr ordentlichen Auftritt hat er da hingelegt. Wenn man ihn und Olesen explizit rausnehmen will, dann haben sie es echt gut gemacht“, fand Keller demnach besondere Worte für Julian Pauli und Mathias Olesen nach dem 3:2-Zittersieg über Sandhausen. Tatsächlich hatten die beiden einen guten Tag erwischt, nicht nur aufgrund ihrer Tore maßgeblichen Anteil am Pokal-Erfolg. Vor allem Julian Pauli hat sich das Extra-Lob des Sportdirektors redlich verdient. Wohl auch nicht ohne eine kleine Portion Stolz. Denn Pauli ist der Inbegriff des Plans von Christian Keller, der Vision eines Ausbildungs- oder Entwicklungsclubs.

Youngster überzeugen

Der 19-Jährige stammt aus der eigenen Jugend, hat in dieser Spielzeit fast spierlisch den Sprung zu den Profis geschafft. Am Sonntag bot Gerhard Struber mit Pauli und Olesen sowie Tim Lemperle, Damion Downs, Jonas Urbig und Jan Thielmann sechs Spieler in der Startelf auf, die aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Und damit sogar einer mehr als noch gegen den HSV, als bereits fünf Eigengewächse starteten, mit einem fitten Max Finkgräfe wären es gegen Sandhausen wohl sogar sieben geworden. Besonders bemerkenswert: Pauli ist nach Finkgräfe und Downs der dritte Spieler, der mit der U19 des FC 23 den Pokal holte und zudem innerhalb des vergangenen Jahres sein Profidebüt für den FC feierte und sein erstes Profitor erzielte. Finkgräfe spielte genau vor einem Jahr erstmals gegen Dortmund für die Profis und traf per Freistoß gegen Hoffenheim, Downs feierte sein Debüt im September gegen Bremen und war bekanntlich gegen Gladbach und Union erfolgreich.

Mit Meiko Wäschenbach und Elias Bakatukanda stehen zwei weitere U19-Pokalsieger vor ihrem Debüt. Jaka Potocnik wurde die Möglichkeit auf den Pokalsieg durch die Sanktion der FIFA genommen. Wenn man so will ist der Jahrgang ganz offensichtlich, aber auch bekanntermaßen ein besonders guter. Und das nicht zum ersten Mal. 2019 gewann der FC die U17-Meisterschaft. Einer der Top-Torjäger war Jan Thielmann, weitere Mitspieler Marvin Obuz, Maxi Schmid und in der Hinrunde Tim Lemperle. Der FC erntet nun scheinbar die Früchte einer guten Jugendarbeit. Dass die Kölner ihren Eigengewächsen nun Spielzeit einräumen, hat aber Gründe. Der FC hat sich zwar unter Keller auf die Fahne geschrieben, mehr auf den Nachwuchs zu setzen. Die Transfersperre setzt das oft kommunizierte Vorhaben aber nun letztendlich notgedrungen um.

Struber fordert mehr Geduld für die „jungen Burschen“

Und doch scheinen sich die FC-Bosse auf manchen Positionen wie beim Torwart-Duell zwischen Urbig und Marvin Schwäbe oder Pauli und Dominique Heintz oder einem gesunden Finkgräfe und Pacarada bewusst für die jüngere Variante zu entscheiden. Insofern werden die Verantwortlichen auch nicht müde, zu betonen, dass man den Spagat zwischen Einsatz der Nachwuchsspieler, aber gleichzeitig auch einer gewissen Geduld ihnen gegenüber hinbekommen müsse. „Wir haben viele junge Burschen bei uns, bei denen wir wissen, dass dies nicht von heute auf morgen springt. Das ist ein Marathon“, sagte Cheftrainer Gerhard Struber nach dem Pokalspiel am vergangenen Sonntag. „Wir müssen die Jungs mitnehmen und ihnen die Zeit geben, dass sie ins Toreschießen kommen.“

Und ins Toreschießen sind die Youngster gegen Sandhausen bekanntlich gekommen. So waren es mit Pauli und Olesen gleich zwei Eigengewächse, die trafen – für beide das erste Tor im FC-Dress und im Profi-Vereinsfußball. Olesen hatte bereits einmal für die Nationalmannschaft Luxemburgs getroffen. Wieder einmal hinter den Erwartungen blieben dagegen die Routiniers wie Luca Waldschmidt und Sargis Adamyan zurück – ins Toreschießen kamen die erfahrenen Offensivspieler nicht – obwohl genau das ihre Aufgabe ist.

Auf der anderen Seite müsse man den jungen Spielern aber auch zugestehen, dass sie Lehrgeld bezahlen, hatte Struber erklärt. Fehler gehörten nunmal dazu. Dabei waren es in den bisherigen drei Spielen ebenfalls gerne mal die Routiniers, die folgenschwere Fehler begingen. Timo Hübers verursachte etwa das Handspiel, das zum 1:2 am Sonntag führte, der Abwehrspieler sah beim zweiten Gegentreffer auch nicht gut aus. Weitere Liga- beziehungsweise Profi-erprobte Stammspieler des FC wie Pacarada oder Heintz machten bei weiteren Gegentoren ebenfalls keine besonders gute Figur. Das sah bei den Eigengewächsen zum Teil besser aus. Der erzwungene Weg auf den Nachwuchs zu setzen, scheint jedenfalls nicht der falsche zu sein.


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Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln

Schwäbe nach England?

Gerhard Struber vom 1. FC Köln

Kommentar zu Sandhausen

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