,
Startseite » Diese 5 Gründe dürfen dem FC Hoffnung machen

Diese 5 Gründe dürfen dem FC Hoffnung machen

Nach der verdienten Pleite in Leverkusen ist der FC erstmals seit vier Jahren wieder am unteren Ende der Tabelle angekommen. Die Situation ist bedrohlich, sie ist aber nicht aussichtslos.

Die bittere Pleite gegen Leverkusen hatte einen schmerzhaften Nebeneffekt. Der 1. FC Köln ist zum ersten Mal seit vier Jahren wieder Träger der roten Laterne. Mit nur einem Punkt aus sieben Spielen befindet sich der FC auf Abstiegskurs. Die Situation ist bedrohlich. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer. Diese 5 Gründe dürfen dem FC Hoffnung machen

Ein Punkt aus sieben Spielern, ganze vier Treffer auf der Haben-Seite, eine zwischenzeitliche Ratlosigkeit der Verantwortlichen und der letzte Tabellenplatz – aktuell deutet nicht viel darauf hin, dass der FC in dieser Saison noch die Kurve kriegen kann. Die Situation ist wie FC-Trainer Steffen Baumgart schon sagte „bedrohlich“, sie ist aber nicht hoffnungslos.

Der Spielplan

Vor dem vergangenen Saisonfinale gegen den FC Bayern München gestand FC-Trainer Steffen Baumgart, dass er sich bei der Veröffentlichung des Spielplans schon ein paar Gedanken um das letzte Spiel gegen Bayern München gemacht habe und er nun froh sei, dass es sich um kein Endspiel handeln würde. Bei der Veröffentlichung des neuen Rahmenplans wird es ihm wohl kaum besser ergangen sein. Der FC hat tatsächlich ein denkbar schweres Auftaktprogramm erwischt. Und das soll keine Schönmalerei sein. Fakt ist: Auch bei diesem Auftaktprogramm ist ein Zähler definitiv zu wenig. Auf der anderen Seite haben die Kölner nun aber schon gegen sechs Klubs der aktuellen Top-Acht gespielt. Einzig die Bayern und Leipzig warten noch in der Hinrunde als Großkaliber. Mainz und Darmstadt haben zum Beispiel erst gegen drei Mannschaften der Top-Acht gespielt. Die 98er aber gegen Bremen im Gegensatz zum FC gewonnen.

Zudem trifft der FC in der Hinrunde noch auf die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf. Die Spieltage 10 bis 14 im November und Anfang Dezember sind für die Kölner absolut richtungweisend. Zunächst erwarten die Geißböcke die ebenfalls kriselnden Augsburger, bevor es am 11.11. nach Bochum geht. Nach dem Heimspiel gegen die Bayern warten die Aufgaben in Darmstadt und in Köln gegen Mainz. Doch auch diese Begegnungen werden für die angeschlagenen Kölner natürlich alles andere als Selbstläufer.

Die Rückkehrer

Schon vor dem Spiel gegen Leverkusen hatte Baumgart betont, dass sich das Lazarett langsam lichtet. Dann kamen die Erkrankung von Luca Waldschmidt sowie die Beschwerden von Linton Maina dazwischen. Dennoch wird sich der Kader nach der Länderspielpause – sollten keine weiteren Verletzungen dazukommen – wieder breiter aufstellen. Eric Martel stand gegen die Werkself bereits wieder auf dem Platz und deutete an, welche Relevanz er für die Kölner Defensive hat. Auch Mathias Olesen steht wieder zur Verfügung. Viel wichtiger aber dürfte die Rückkehr von Mark Uth für die Kölner sein. Schließlich hapert es in der Offensive bei den Geißböcken doch gewaltig. Waldschmidt, Maina und Benno Schmitz dürften dann ebenfalls zum Kader gehören, so dass einzig Noah Katterbach, Jacob Christensen und Jan Thielmann noch nicht zur Verfügung stünden. Ob der breitere Kader dann auch mehr Qualität bringt, wird sich zeigen.

Die Leistungsparameter

Zwar lag Marvin Schwäbe am vergangenen Wochenende mit seiner Einschätzung, der FC habe gegen den Nachbarn eine gute Leistung gezeigt, ausnahmsweise daneben, doch generell kann man den Kölnern die fehlende Leistungsbereitschaft nicht absprechen. Der FC gehört in der Bundesliga zu den Top-Teams in den Kategorien Laufleistung, Sprints und intensive Läufe. Die von Baumgart geforderte Intensität bringen die Kölner jedenfalls auf den Platz. Und das lässt hoffen. Schließlich haben die gleichen Parameter die vergangenen Spielzeiten so erfolgreich gemacht. Es spricht nichts dagegen, dass diese Leistungen gegen Mannschaften auf Augenhöhe ausreichen. Defizite weist der FC aber in anderen Parametern auf, die im Grunde der Inbegriff des Abstiegskampfes sind. Die Kölner haben zwar viele Zweikämpfe geführt, davon aber nicht so viele gewonnen. Im Ranking der gewonnenen Zweikämpfe liegt der FC im unteren Drittel. In der Fairplay-Wertung belegen die Kölner mit zehn Gelben und einer Roten Karte den fünften Platz. Zudem fehlt den Kölnern nach wie vor die nötige Durchschlagskraft. Keine andere Mannschaft flankt so viel wie der FC, Tore sind aus dem Spiel heraus aber nicht gefallen.

Die Ruhe

Im und um das Geißbockheim ist es angesichts der anhaltenden Krise ungewohnt still. Mal abgesehen von den ersten Fans, die in den Sozialen Netzwerken die Entlassung des Trainers fordern, steht Baumgart in Köln nicht zur Diskussion. Zurzeit hat man nicht das Gefühl, dass sich daran auch bei weiteren Pleiten gegen Gladbach und Leipzig etwas ändern würde. Das hat vielschichtige Gründe. Unter anderem wissen die Kölner Verantwortlichen nur zu gut, dass es für Baumgarts eingeschlagenen Weg aktuell kaum Alternativen gibt. Die FC-Bosse hoffen auf die Entwicklungsfähigkeiten des Trainers, der wiederum mit dem Kader arbeiten muss, dem man ihm zur Verfügung gestellt hat. Der Qualitätsverlust ist nicht von der Hand zu weisen. Das tun die Kölner auch nicht. Sie machen dafür aber auch nicht den Trainer verantwortlich. Unabhängig der Gründe kann Baumgart aktuell noch in Ruhe arbeiten.

Das Vertrauen

Das ist wiederum an den Trainer gekoppelt. Sowohl die Kölner Bosse – wenn auch aus den genannten Gründen – als auch die Mannschaft Vertrauen dem Können von Steffen Baumgart. Die Mannschaft ist auch deswegen absolut intakt. Sie stellt sich ungefragt hinter den Trainer. Solche Äußerungen sind mitunter schon einmal verdächtig – beim FC aktuell nicht. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Mannschaft dem Trainer, seinem Weg und seinen Ansagen vertraut. Das hat sich Baumgart in den vergangenen beiden Jahren hart erarbeitet und das ist der Grundstein seines Erfolgs. Genauso stellt sich der Trainer aber auch vor seine Mannschaft, nimmt sie in Schutz, weiß aber auch an den richtigen Stellen zu kritisieren. Die Mannschaft funktioniert als Team, sie ist auch in der Krise eine Einheit. Sie glaubt an den Klassenerhalt und das ist in der aktuellen Situation viel wert.

4 Gedanken zu „Diese 5 Gründe dürfen dem FC Hoffnung machen“

  1. Zwei Anmerkungen zum Artikel:
    1. „Alternativlos“ ist grundsätzlich kein Trainer.
    2. Der „Glauben“ an den Klassenerhalt stellt nicht viel mehr als eine bereits in den letzten Wochen oft gehörte Durchhalteparole dar.

    Im Übrigen sind für Glaubensfragen in erster Linie in Deutschland die beiden großen Konfessionen zuständig. :))

    Antworten
    • Zwei Anmerkungen zu den Anmerkungen:
      1. Grundsätzlich ist kein Trainer alternativlos, das stimmt vermutlich. Aber der von Baumgart „eingeschlagene Weg“ relativiert den Grundsatz ja schon. Ich wüsste jetzt keinen Trainer, der diesen Weg fortführt. Ich würde mich jetzt aber auch nicht über destruktiven Defensivfußball freuen, der aus meiner Sicht mit dem Kader auch nur schwer umzusetzen ist.
      2. Auch Durchhalteparolen können den Glauben stärken.

      Im Übrigen wird das Wort „glauben“ unabhängig von Glaubensfragen mit „für möglich und wahrscheinlich halten“ definiert – zumindest im Duden, der ist wiederum für mich keine Glaubensfrage.

      Antworten
      • Wenn sich diese gebetsmühlenartig benutzte Durchhalteparole aber bereits deutlich wie das ängstliche „Pfeifen im Wald“ anhört, erscheint diese aus meiner Sicht eher überstrapazierend verbraucht und dürfte beim kritschen Teil der Fanszene noch nicht einmal ein mitleidvolles Schulterzucken hervorrufen!

        Herzlichen Dank für den Duden-Hinweis, aber ich gehe fest davon aus, dass der werten Redaktion mein Smiley am Ende meiner Anmerkung nicht verborgen geblieben ist.

        Antworten
        • Vom Grundsatz sind wir gar nicht so weit auseinander. Nur sehe ich diese überstrapazierten Durchhalteparolen eher an anderer Stelle, nicht so sehr in der Mannschaft.

          Der Smiley ist uns sofort ins Auge gesprungen. Das sollte sich auch nicht nach „Mimimimi“ anhören. Wir freuen uns über jede, na gut über viele Formen, der Diskussion.

          Antworten

Schreibe einen Kommentar