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Ein Hoffnungsschimmer in der Krise

FC-Trainer Steffen Baumgart hatte sich am Dienstag sicherlich eine Reaktion auf das 0:6-Debakel von Leipzig gewünscht. Doch einige Spieler knüpften im Pokal nahtlos an die schwache Leistung an. Ausgerechnet die beiden Rückkehrer Mark Uth und Jan Thielmann sorgen für den einzigen Hoffnungsschimmer.

Nach einer trostlosen Stunde im DFB-Pokal sorgten ausgerechnet die beiden zurückgekehrten Langzeitverletzten für Schwung beim 1. FC Köln: Mark Uth und Jan Thielmann werden zum Hoffnungsträger bei den Geißböcken.

Der Blick war leer Richtung Tribüne gerichtet. Mark Uth stemmte die Hände in die Hüfte, wenige Meter entfernt blickte Jan Thielmann ähnlich ratlos, ähnlich trostlos in das Weit der Lauterer Feierei. Die beiden Rekonvaleszenten waren am Dienstagabend spät zu ihren Einsätzen gekommen. Vielleicht zu spät. Zwar war FC-Trainer Steffen Baumgart vor dem Pokalspiel gegen Kaiserslautern der Meinung, seine beste Mannschaft für eben diesen Pokalfight gefunden zu haben. Nur hatte die Leistung eben bis zur Einwechslung von Uth und später auch Thielmann relativ wenig mit einem Fight auf Biegen und Brechen zu tun. Die von Baumgart angekündigte „Schlacht“ fand bei der 2:3-Pleite nicht statt.

Mit Uth und Thielmann kam die Wende

„Das war vor dem Spiel nicht so zu erwarten gewesen, denn die Energie in der Vorbereitung war gut. Umso enttäuschender, dass wir das von der ersten Sekunde an nicht auf den Platz gekriegt haben“, sagte Christian Keller. „So ein Spiel musst du von Anfang an mit einer viel höheren Geschwindigkeit gestalten. Dann brauchen wir uns auch nicht aufregen, dass der Ball beim 0:1 abgefälscht, das 0:2 ein blöder Konter und das 0:3 ein haltbarer Freistoß war. Das war in Summe einfach unter dem, was wir an Leistung bringen können.“ Können, aber auch müssen – denn wie Baumgart bereits am Montag betonte, stehen für den FC nun nur noch Endspiele auf dem Programm. Das erste im Pokal haben die Kölner verloren, der Traum vom Finale ist geplatzt, der FC streicht keine weiteren Prämien ein. Endspiel-Niederlagen in der Liga werden am Ende der Saison aber nicht so leicht zu verkraften sein.

Und so justierte Baumgart seine vermeintlich beste Mannschaft nach einer Stunde nach. Und diese Korrektur gibt dem FC dann doch für die kommenden Aufgaben wieder so etwas wie Hoffnung. Denn ausgerechnet die beiden Rekonvaleszenten Mark Uth und Jan Thielmann, mit denen sich Baumgart eigentlich – zumindest bei Thielmann – noch ein wenig Zeit lassen wollte, legten von der ersten Minute das an den Tag, was der Trainer sich von der ganzen Mannschaft gewünscht hatte. Wille, Einsatz und Leidenschaft. Uth hatte mit einer beeindruckenden Präsenz einen starken Zug zum Tor, kurbelte die Offensive beachtlich an und übertrug diesen unbändigen Willen auf die Mannschaft. Uth zog zwei Mal selbst ab und legte zwei Torschüsse auf. „Wir haben erst in den letzten 20 bis 30 Minuten angefangen Fußball zu spielen“, sagte Uth.

Baumgart: „Das macht mir wirklich Hoffnung“

Jan Thielmann stand keine 120 Sekunden auf dem Platz, da hatte der Offensivspieler einen Freistoß herausgeholt und diesen auch mit der Zehenspitze vollendet. Der 21-Jährige sorgte auf der rechten Seite für ordentlich Betrieb und strahlte in den wenigen Minuten mehr Gefahr aus, als Linton Maina in der guten Stunde zuvor. Erstaunlich, denn Thielmann war erst vor gut zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, sollte erst einmal bei der U21 Spielpraxis sammeln. Der Youngster brannte von der ersten Sekunde auf seinen Einsatz. Dass Uth anschließend noch den Anschlusstreffer erzielte, war bezeichnend. „Dass die beiden zurück sind, das macht mir wirklich Hoffnung. Hoffen wir, dass sie auch gesund bleiben und ihre Leistung stabilisieren können. Beide gehen vorneweg, sie waren der Faktor in den letzten 25 Minuten“, sagte Baumgart. Und der Sportdirektor ergänzte: „Auch mit zehn Mann waren wir besser als in den ersten 65 Minuten.“ 

Eine bezeichnende Aussage. Dass ausgerechnet zwei Spieler nun als Hoffnungsträger gelten, die monatelang verletzt ausgefallen sind, spricht jedenfalls nicht gerade für die Qualität der vermeintlich „besten Mannschaft“.



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