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Enttäuschende Begegnung hinterlässt Ratlosigkeit

Der 1. FC Köln hat die große Chance verpasst, sich in wenig Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Beim VfL war der FC mit dem 1:1 sogar noch gut bedient.

In der vergangenen Woche kam der FC trotz einer guten Leistung gegen Augsburg nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus, am Samstagabend dann ein anderes Bild mit dem gleichen Ergebnis. Der 1. FC Köln enttäuscht auch gegen Bochum Gerade in der ersten Stunde boten die Kölner eine erschreckend schwache Leistung. Dabei wären die Kölner mit einem Sieg auf Rang 14 gesprungen.

Am Ende wurde es dann noch einmal turbulent. Jan Thielmann hatte aus Frust den Ball weggebolzt und dabei (wohl) aus Versehen Bochums Kevin Stöger getroffen. Eric Martel, Thomas Kessler und zahlreiche weitere FC-Vertreter versuchten zu schlichten, während Thielmann traurig vom Platz schlich. Es war der turbulente Schlussstrich einer für den FC wohl insgesamt enttäuschenden Begegnung, die wiederum bei vielen Köln-Fans, aber auch bei dem ein oder anderen FC-Verantwortlichen, ein großes Fragezeichen hinterlassen haben dürfte. Denn nachdem der FC am vergangenen Wochenende die erhoffte Reaktion auf das bittere Pokal-Aus gegen Lautern gezeigt hatte, fiel Köln gegen Bochum in ähnliche Muster zurück und konnte sich letztendlich bei Marvin Schwäbe bedanken, dass es am Ende noch einen Punkt für den FC gegeben hat.

FC verpasst Sprung auf Rang 14

Eine erstaunliche Entwicklung, die wohl für Ratlosigkeit gesorgt haben dürfte, denn eigentlich hatte nach dem 1:1 gegen den FCA viel darauf hingedeutet, dass die Kölner nun bereit waren, den Abstiegskampf anzunehmen, Leidenschaft und Willen, ja die von Steffen Baumgart geforderte Körpersprache zu zeigen. Und die Ausgangslage war für den FC eigentlich verheißungsvoll. Nach den Ergebnissen am Samstagnachmittag wären die Geißböcke mit einem Sieg über den VfL auf Rang 14 gesprungen, hätten die Abstiegsränge verlassen und wären mit ein wenig Luft in die „Länderspielpause“ gestartet. Doch daraus wurde so gar nichts. Statt Platz 14 behalten die Kölner die Rote Laterne. „Mir gefällt nicht, wenn wir Absprachen nicht umsetzen. Da interessiert mich nicht, warum und weshalb. Abstiegskampf bedeutet, Dinge anzunehmen, die mit Fighten zu tun haben“, wurde der Kölner Trainer deutlich. „Das war in der ersten Halbzeit nicht klar genug. Aus meiner Sicht war das Resultat heute glücklich.“

Ganze 15 Minuten spielte der FC munter mit, kam sogar zu Abschlüssen durch Davie Selke ohne Druck, Luca Waldschmidt ohne Präzision und Jeff Chabot ohne Fortune. Danach stellte die Kölner Offensive die gefährliche Arbeit ein und die Kölner Defensive verfiel in eine Mischung aus Verunsicherung und erstaunlich schwachem Zweikampfverhalten. Dass die Kölner nach dem Treffer von Lukas Daschner nur mit einem Tor Rückstand in die Halbzeit gingen, war der Verdienst von Marvin Schwäbe, der gleich eine Vielzahl an Hochkarätern entschärfte. „Ich freue mich als Torwart, wenn ich der Mannschaft helfen kann“, sagte der Keeper. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit den Schneid abkaufen lassen, wurden ein wenig überrumpelt. Wir haben am Ende zu viel zugelassen und können dementsprechend zufrieden sein.“

Keller: „Bochum war für mich die klar bessere Mannschaft“

Dem widersprach der Kölner Coach nach dem Spiel. „Heute sollten wir drei Kreuze machen, dass wir den Punkt mitgenommen haben. Das Einzige, was zählt ist, dass der VfL nicht weiter weggezogen ist. Aber Zufriedenheit sieht anders aus“, so Baumgart. „In der zweiten Halbzeit haben wir den Abstiegskampf viel mehr angenommen als in der ersten.“ Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Bochum in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel den Sack hätte zu machen müssen, erneut einige Chancen aber liegenließ. Der Ausgleich durch Davie Selke war stark durch Florian Kainz eingeleitet und durch Linton Maina vorbereitet, er fiel aber komplett aus dem Nichts. Köln drehte für ein paar wenige Minuten auf. Selke versuchte es ein weiteres Mal aus spitzem Winkel, der eingewechselte Jan Thielmann scheiterte mit einer Direktabnahme. Die besseren Chancen hatte aber Bochum, blieb aber erfolglos.

Unter der Woche hatte sich Baumgart für die kommende Begegnung mal ein wenig Glück gewünscht, vermutlich in der Hoffnung, den zweiten Dreier einzufahren. Am Samstagabend konnte er mit dem gewonnenen Punkt mehr als glücklich sein. Denn die Statistik war eindeutig. Bochum war Köln so ziemlich in allen Belangen überlegen – der VfL hatte mehr Ballbesitz, schoss öfter aufs Tor, erspielte mehr Großchancen. Am Ende stand das glückliche 1:1. „Bochum war für mich die klar bessere Mannschaft. Sie haben uns niedergekämpft und wir waren nicht in der Lage, mit klaren Aktionen dagegenzuhalten. Vor dem Hintergrund hat uns Marvin Schwäbe den Punkt gesichert“, sagte Christian Keller. „Wir haben in den letzten Wochen immer gesagt, dass wir gut gespielt haben. Das können wir heute nicht konstatieren. Es war ein schwacher Auftritt gegen einen Gegner, der es einem nicht leicht macht. Das soll aber nicht die Ausrede sein, sondern wir müssen es besser machen. Das war nichts heute.“

Und das gegen einen Gegner auf Augenhöhe, ein Endspiel, wie es Baumgart vor einigen Wochen bezeichnete. Ein Endspiel, das der FC zumindest nicht gewonnen hat.    


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