Christian Keller und Thomas Kessler
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FIFA hebt Transfersperre gegen den FC auf

Seit nun fast einem Jahr durfte der FC keine neue Spieler mehr registrieren. Die FIFA belegte den Club mit einer Transfersperre. Nun soll der FC bereits kurz vor dem regulären Ende wieder handlungsfähig sein. Die FIFA hebt die Transfersperre gegen den 1. FC Köln auf.

Am Donnerstagmittag gab der FC via Pressemitteilung bekannt, dass sich im Fall der Sanktionen gegen den FC etwas tut. Die FIFA hebt die Transfersperre gegen den 1. FC Köln auf, heißt es in der Nachricht des Vereins.

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In knapp vier Wochen öffnet sich auch für den FC wieder der Transfermarkt. Die Kölner dürfen ab dem 1. Januar Spieler wieder verpflichten und registrieren. Unter anderem wird gerade Jusuf Gazibegovic als erste Neuverpflichtung gehandelt. Der Rechtsverteidiger soll dem Vernehmen nach bereits unterschrieben haben. In der Theorie scheinen die Kölner sogar schon früher Spieler unter Vertrag nehmen zu können. Denn wie der FC bekannt gibt, hat die FIFA die Transfersperre beziehungsweise das Registrierungsverbot gegen die Geißböcke ausgesetzt. Das Verbot war bekanntlich verhängt worden, weil der FC den Vorwurf der Anstiftung zum Vertragsbruch nicht widerlegen konnte. Köln hatte im Januar 2022 den damals minderjährigen Jaka Cuber Potocnik verpflichtet, der tags zuvor erst seinen Kontrakt bei Olimpija Ljubljana gekündigt hatte.

Verpflichtung vertragsloser Spieler macht wohl wenig Sinn

Der FC legte damals erfolglos Einspruch ein. Vor einem knappen Jahr bestätigte der internationale Sportsgerichtshof die Sanktionen. Die Transfersperre galt für zwei Transferperioden. Der FC war in der sportlichen Krise im vergangenen Winter nicht in der Lage, nachzubessern. Und auch im Sommer nach dem bitteren Abstieg gab es keine Verstärkung für die aktuelle Spielzeit. Vier Wochen vor Beginn des neuen Transferfensters kommt die Aufhebung oder Aussetzung der Sperre zu spät. Die FC-Kaderplaner könnten immerhin vertragslose Spieler an den FC binden. Dem schob Christian Keller allerdings schon im Spätsommer den Riegel vor. Mit einer Begründung, die jetzt noch mehr gelten könnte. Damals betonte der Sportdirektor, dass er bei vertragslosen Spielern aktuell keinen Mehrwert sehen würde. So kurz bevor der Winter-Transfermarkt öffnet, dürfte der Wert kaum gestiegen sein.

Grund für den Rückzug der FIFA ist der kürzlich verhandelte Fall von Lassana Diarra, der Ähnlichkeiten zum Fall Potocnik aufweist. So war Diarra 2013 von Real Madrid zu Lokomotive Moskau gewechselt. Nach nur einem Jahr löste der Franzose seinen Vertrag einseitig auf – das nach Ansicht von FIFA und CAS zu Unrecht. Doch Diarra tat sich schwer, einen neuen Club zu finden, denn potentielle Interessenten sorgten sich um Sanktionen wie eine Transfersperre und/oder Geldstrafen. Sporting Chaleroi war an dem Spieler interessiert, sprang aber aus Angst vor Strafen ebenfalls kurzfristig ab. Diarra verklagte daraufhin die FIFA auf sechs Millionen Euro Schadensersatz. Das belgische Gericht legte den Fall dem Europäische Gerichtshof vor, der zu einem Urteil kam. Laut EuGH verstoße die von ihm begutachtete Transferregelungen der FIFA gegen europäisches Recht.

Hat der FC Chancen auf Schadensersatz?

Das Urteil hatte bereits nach dem Rechtsspruch für Wirbel gesorgt und Fragen nach möglichen Schadensersatzforderungen des FC aufgeworfen. „Dass die FIFA die Registrierungssperre aufgehoben hat, ist nach der Diarra-Entscheidung des EuGH aus dem Oktober allemal konsequent. Für den FC sind damit kaum direkte Folgen verbunden“, sagt, Prof. Dr. Alexander Scheuch, der eins selbst in der Rechtsabteilung des FC tätig war, gegenüber come-on-fc.com. „Es ist aber zumindest ein weiteres klares Signal dafür, dass man zu Unrecht mit der Sperre belegt wurde.“

Doch die Aussichten auf Schadensersatz für beispielsweise Kosten eines Abstiegs sind eher mau. „Dass sich die FIFA bei der Zahlung von Schadensersatz genauso kulant zeigen wird, ist allerdings zu bezweifeln. Es spricht unverändert viel dafür, dass dem FC ein Ersatzanspruch zusteht. Ebenso unverändert besteht aber eine große Herausforderung darin, ursächliche Schäden nachzuweisen, die der FC infolge der rechtswidrigen Sperre erlitten hat“, so der Experte weiter. FC-Sportdirektor Keller äußerte sich im Oktober gegenüber dem Kicker dazu, ob der FC vorhabe, Regressforderungen zu stellen. „Es könnte schon sein, dass ein Schadenersatzanspruch besteht. Da überlegen wir uns, was wir machen.“ Die Erfolgsaussichten bleiben dabei weiterhin überschaubar.


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

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