Gegen den SV Darmstadt 98 startete Florian Kainz mal wieder als Zehner. Nach der Pause blieb der 31-Jährige aber in der Kabine. Ob die Auswechslung nur der Gelben Karte geschuldet war, ist fraglich.
Beim 1:0 Sieg gegen die Lilien blieb Florian Kainz in den ersten 45 Minuten weit hinter den Erwartungen zurück – wieder einmal. Der Kölner befindet sich weiterhin auf der Suche nach seiner Form. Bisher hat Steffen Baumgart an seinem Kapitän festgehalten. Im Duell gegen Darmstadt war aber nach der ersten Halbzeit Schluss für den Spielführer des 1. FC Köln: Der Druck auf Kainz steigt
In eine dicke Winterjacke gehüllt nahm Florian Kainz den Torschützen in den Arm. Florian Kainz rang sich ein Lächeln ab, obwohl es dem Kölner Kapitän möglicherweise gar nicht nach Lachen zu Mute war. Der Mittelfeldspieler blieb auch am Freitagabend gegen den SV Darmstadt 98 weit hinter seiner Normalform zurück. Möglicherweise entlud sich der Frust in einem überharten Foul an Marvin Mehlem, der sich dabei offenbar einen Wadenbeinbruch zugezogen hat. Kainz sah den gelben Karton, der wohl auch schon ins leicht Orange tendierte. Bereits im Pokal gegen Kaiserslautern hatte Kainz mit einem unnötigen Foul der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen und die Rote Karte gesehen. Am Freitag konnte der 31-Jährige auch in Sachen Zweikampfverhalten nicht überzeugen, hatte in der Offensive so gut wie keine Ideen und kam auf einen Torschuss. Bemerkenswert auch sein völlig misslungener Freistoß.
Kainz findet nicht zu seiner Form
Handfeste Gründe für die anhaltende Krise sind schwer auszumachen. Die Erklärung einzig in der Kapitänsbinde zu suchen, klingt zu einfach. Möglicherweise liegt doch viel an der Position. Immerhin hatte der Österreicher in den vergangenen beiden Spielzeiten hauptsächlich auf der linken Außenbahn gespielt, dort in mehr als 60 Spielen fast 30 Scorerpunkte gesammelt. In dieser Spielzeit agiert Kainz hauptsächlich aus dem Zentrum. Mal als Sechs, mal als Zehn – auf beiden Positionen ist der Österreicher aber überhaupt kein Faktor. Einzig gegen Gladbach überzeugte der Kölner Kapitän, unter anderem mit zwei verwandelten Elfmetern. Möglicherweise fehlt die Absicherung durch Ellyes Skhiri und Jonas Hector. Nachdem die beiden Leistungsträger aber nicht adäquat ersetzt wurden, stellt sich das anhaltende Formtief der Stammspieler wie Kainz oder Dejan Ljubicic als kaum lösbares Problem heraus.
Steffen Baumgart hält an seinem Kapitän weiterhin fest. Am Freitag begründete der Trainer die Auswechslung seines Spielführers nach 45 Minuten mit der drohenden Gefahr eines weiteren Platzverweises: „Kainzi war Gelb-Rot gefährdet und Luca Waldschmidt ist aus unserer Sicht kein schlechterer Spieler. Es war kein unfaires Spiel, aber es war klar, dass Kainzi runter gewesen wäre, wenn er sich noch einen Fehltritt geleistet hätte. Das Risiko wollten wir nicht eingehen“, sagte der 51-Jährige. Kainz ist nicht gerade bekannt für ein unfaires Spiel. Ob die Sorge vor einer Gelb-Roten Karte der ganzen Wahrheit entspricht, ist offen. Fakt ist: Kainz blieb einmal mehr hinter den Erwartungen zurück. So war bereits nach der ersten Halbzeit Schluss, Baumgart wechselte Luca Waldschmidt ein. „Luca ist jemand, der uns auf dieser Position weiterbringen kann. Das hat man in der zweiten Halbzeit gesehen“, sagte der Trainer.
Der FC verfügt über Alternativen
Gesehen hat man das schon alleine an der Vorlage zum entscheidenden 1:0. Waldschmidts Flanken waren durchweg gefährlicher, der ehemalige Nationalspieler belebte die Kölner Offensive auffallend. Allerdings auch gegen einen insgesamt eher schwachen Gegner. Dennoch: Mit dem 27-Jährigen und Mark Uth hat Baumgart gleich zwei Spieler für die Position hinter den Spitzen. Auf der linken Außenbahn ist Linton Maina gesetzt, mit Jan Thielmann hat sich auf der rechten Seite ein weiterer Spieler vorerst festgespielt, die Option, Spieler dorthin ausweichen zu lassen, ist keine mehr. Die Reihe Maina, Waldschmidt und Thielmann ist jedenfalls eine, die hinter den Spitzen Sinn macht. Zudem deutete Dejan Ljubicic an, dass er auf der Sechs eine deutlich bessere Figur als zuletzt Kainz machte. Der 31-Jährige sollte dringend in die Spur finden, aktuell gibt es wohl einige Alternativen, die sich aufdrängen.
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