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Kommentar: Dem FC gelingt ein Achtungserfolg – es wird aber mehr brauchen

Mit dem 1:1 beim VfB Stuttgart musste man nicht unbedingt rechnen. Der Punktgewinn gegen den Tabellendritten ist durchaus als Achtungserfolg zu werten. Doch das wird dem FC in der Endabrechnung nicht reichen. Ein Kommentar.

Mit einer konzentrierten Defensivleistung entführten die Kölner einen Punkt aus Stuttgart. Ein absoluter Achtungserfolg, ein verdienter dazu. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Es wird mehr als Achtungserfolge brauchen. 1. FC Köln: Kommentar zum Punktgewinn in Stuttgart.

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Nein, mit einem Punkt gegen den VfB Stuttgart konnte man vor dem 23. Spieltag beim 1. FC Köln nicht unbedingt rechnen. Der FC traf schließlich als 16. mit 16 Punkten auf den Tabellendritten, der sich punktetechnisch auf Tuchfühlung mit dem Rekordmeister befindet und dessen bester Stürmer mehr Tore erzielt hat als der gesamte FC zusammen – wohlgemerkt nach zwei Dritteln der Saison. Allerdings haben die Kölner allen Statistiken getrotzt, sich gegen viele Erwartungen einen Punkt beim Champions-League-Anwärter eingeheimst und in den letzten Minuten sogar an der Sensation geschnuppert. Ein Achtungserfolg.

Mehr Stabilität für die Kölner

Bevor nun irgendwer auf die Idee kommt, man habe sich auch im siebten Spiel unter Timo Schultz mit dem Gegner auf Augenhöhe befunden: Das hat man nicht. Der VfB war in nahezu sämtlichen Statistiken deutlich (!) besser. Und es wird sicherlich einige Beobachter gegeben haben, die sich nach den Anfangsminuten für eine Phase von gut zehn Minuten an Spiele von vor der Winterpause erinnert gefühlt haben, als der FC innerhalb von einer Aktion das Selbstvertrauen für das gesamte Spiel verlor und auseinanderbrach. Das ist gegen Stuttgart nicht passiert, obwohl die Schwaben die Kölner minutenlang in der eigenen Hälfte einschnürten.

Der FC hat die Phase überstanden und stand angeführt von Jeff Chabot in der Defensive fortan stabil, ließ nach dem Wechsel trotz der hohen individuellen Qualität der Stuttgarter nur noch wenig zu. Timo Schultz hat der Mannschaft eine andere Struktur verliehen. Eine Struktur, die den Geißböcken keine Angst vor Gegnern aus dem oberen Tabellendrittel machen muss. Ein 0:6 gegen Leipzig wie in der Hinrunde ist in dieser Konsequenz, mit diesem konzentrierten Spiel, mit deutlich mehr Selbstvertrauen sehr unwahrscheinlich. Selbst gegen Mannschaften wie Leverkusen ist ein Zähler in dieser Verfassung sicher nicht ausgeschlossen.

Die Konkurrenz kann den Gegnern ebenfalls wehtun

Schultz hat recht, dass seine Mannschaft jedem Gegner wehtun kann, wenn sie denn ihre Topleistung abruft. Die Geißböcke haben sich tatsächlich in den meisten Spielen unter dem neuen Trainer zumindest phasenweise auf Augenhöhe mit dem Gegner befunden und auch regelmäßig gepunktet. Allerdings meist nur einfach. Und da liegt das Problem für den FC: Die Strategie „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ wird den Geißböcken im Abstiegskampf nicht reichen – selbst wenn der Punkt gegen Stuttgart durchaus ein Erfolg ist. Denn die direkte Konkurrenz hat angefangen, zu punkten. Am Wochenende gewannen mit Augsburg und Mönchengladbach die beiden Mannschaften im direkten Kölner Umfeld, der Abstand zum sicheren Klassenerhalt beträgt mittlerweile acht Punkte.

Die Geißböcke müssten also drei Siege mehr holen als die Konkurrenz. Für eine Mannschaft, die in dieser Spielzeit erst drei Siege insgesamt geholt hat, ein kaum erreichbares Ziel. Das heißt: aktuell geht es um nicht mehr als „nur“ Rang 16, die Relegation. Und selbst diese Aufgabe wird eine große Herausforderung: Das Programm bis zur Länderspielpause hat es mit den Begegnungen gegen Leverkusen, Gladbach und Leipzig in sich. Zum Kölner Übel scheint sich der FSV Mainz unter Bo Henriksen stabilisiert zu haben, schrammte am Wochenende ebenfalls nur knapp an einer Überraschung gegen Leverkusen vorbei, kann offenbar auch jedem Gegner mit einer konzentrierten Leistung wehtun. Darmstadt verpasste höchst unglücklich einen Sieg gegen Bremen. Die Konkurrenz schläft nicht. Auch wenn das Programm schwer ist, die Kölner werden wohl mehr brauchen als Achtungserfolge.


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